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Gerhard Schröder wird am 07. April 1944 in Mossenberg in ärmlichen Verhältnissen geboren. Sein Vater stirbt im Zweiten Weltkrieg, seine Mutter verdient das Geld mit Fabrikarbeiten und Putzen. Schröder schafft es bis zum Abitur und beginnt 1966 ein Studium der Rechtswissenschaften in Göttingen, das er 1976 mit dem 2. Staatsexamen abschließt. Anschließend arbeitet er als selbstständiger Rechtsanwalt in Hannover.
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Die Liebesbeziehungen in seinem Leben scheint Schröder an seine Lebensabschnitte anzupassen. Mit 24 Jahren heiratet er seine erste Frau Eva Schubach, seine Jugendliebe und damit Bindeglied zu seiner Heimat. Bereits vier Jahre nach der Hochzeit folgte die Scheidung, im selben Jahr bereits die erneute Hochzeit mit seiner zweiten Frau Anne. Dieses Muster – Scheidung und erneute Hochzeit im selben Jahr – führt Schröder bei allen Frauen fort, die in seinem Leben folgen sollten, so auch bei Hiltrud Schwetje (im Bild).
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Im kollektiven Gedächtnis blieb vor allem seine vierte Frau, die Journalistin Doris Schröder-Köpf. Sie begleitet ihn in seinen Jahren als Kanzler. Kritiker geben Schröder nach der Hochzeit mit ihr den Spitznamen „Audi-Kanzler“, da er, wie das Logo des Ingolstädter Automobilkonzerns, vier Ringe habe. Im Jahr 2004 adoptiert das Ehepaar ein Mädchen namens Viktoria aus St. Petersburg. Zwei Jahre später kommt noch ein Junge hinzu.
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Zum „Herr der Ringe“ wird er dann mit seiner fünften Frau, die er 2018 heiratet: Soyeon Kim. Die 56-jährige Koreanerin und er lernten sich auf einer Konferenz kennen. Sein Liebesleben war also recht turbulent. In einem Interview übt sich Schröder in Selbstreflexion: "Es lag mehr an mir als an den Frauen", sagte er dem ZDF.
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Die stabilste Beziehung in Schröders Leben ist die zur SPD. Bereits mit 19 Jahren tritt er in die älteste Partei Deutschlands ein und engagiert sich bei den Jusos. Dort schafft er es bis ganz nach oben, 1978 wird er Vorsitzender. Doch das reicht ihm nicht, denn dass er bis an die Spitze der Bundesrepublik will, das weiß er schon damals: „Ich will da rein!“, sagt er, am Zaun des Bonner Kanzleramts rüttelnd, nach einer Kneipentour und lässt sich dabei fotografieren.
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1980 muss Schröder den Vorsitz der Jusos abgeben, da er die Altersgrenze überschreitet. Im selben Jahr zieht er für die SPD in den Bundestag ein, dem er angehört, bis er 1986 als Fraktionsvorsitzender in den niedersächsischen Landtag wechselt. Dieser Wechsel zahlt sich aus: 1990 wird er in einer Koalition mit den Grünen zum Ministerpräsidenten gewählt.
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Aus dieser Position heraus will Schröder bundespolitisch Fuß fassen, was zunächst misslingt: Nach dem Rücktritt des SPD-Parteichefs Björn Engholm 1993 bewirbt er sich um dessen Nachfolge, allerdings macht Rudolf Scharping das Rennen. Der Erfolg in Niedersachsen verstärkt sich derweil noch weiter, 1994 wird Schröder zum Ministerpräsidenten einer alleinigen SPD-Regierung gewählt. Dies wird ihm dann doch noch auf das bundespolitische Parkett verhelfen.
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Nachdem Schröder 1998 erneut einen klaren Sieg bei den Landtagswahlen einfährt, erklärt ihn Franz Müntefering, damals Bundesgeschäftsführer der SPD, zum Kanzlerkandidaten. Vom Kandidaten geht es dann schnurstracks ins Kanzleramt. Am 27. Oktober 1998 wird Schröder zum 7. deutschen Bundeskanzler gewählt und das, als bisher einziger Kanzler, auch mit Stimmen der Opposition. Gemeinsam mit den Grünen bildet er eine Koalition.
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Im Februar 1999 ist der SPD-Politiker als frisch gewählter Bundeskanzler bei "Wetten, dass ..?" zu Gast. Am Ende der Sendung lässt er seinen Chauffeur eine ältere Dame mit dem Dienstwagen des Kanzlers von der Bühne fahren. Vielen ist das allerdings zu viel "Spaßkanzler". Wolfgang Schäuble spricht aus, was viele denken: "Ein Kanzler darf sich nicht zur Ulknudel der Nation machen." Das saß: Von nun an ist Seriosität angesagt.
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Kontrovers diskutiert wird auch der teure Anzug der italienischen Luxusmarke "Brioni", den er bei seinem Auftritt bei Gottschalk trägt. Einen Monat später lässt er sich im Magazin "Life&Style" mit einer Fotostrecke abdrucken, für die er zwei Stunden lang Modell stand. Auch auf diesen Bildern trägt er einen Brioni-Anzug und raucht dabei eine Cohiba-Zigarre. Das wird als wenig nahbar empfunden und bringt ihm den Spitznamen "Brioni-Kanzler" ein.
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Kurz nach seinem Amtsantritt als Bundeskanzler sieht sich Gerhard Schröder mit einer schwerwiegenden Entscheidung konfrontiert: Soll Deutschland erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg Soldaten in einen bewaffneten Konflikt entsenden? Die Situation im ehemaligen Jugoslawien ist verheerend. Jahrelange Bürgerkriege haben das Land zerrissen, insbesondere im Kosovo werden Menschen brutal verfolgt, vertrieben und ermordet. Als Teil der Nato-Operation zur Befriedung des Kosovo entscheidet sich Schröder für eine aktive Beteiligung Deutschlands an der Mission.
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Im Jahr 2002 widersetzt sich Gerhard Schröder dem Drängen von US-Präsident George W. Bush, sich an einem Krieg gegen den Irak zu beteiligen. Die Mehrheit der Deutschen weiß der Bundeskanzler dabei hinter sich. Nur die Franzosen teilen diese Meinung mit dem Nachbarn. Die Briten unter Tony Blair stehen an der Seite der USA. Das Klima zwischen den USA und der Bundesrepublik wird eisig, obwohl die Deutschen durch die Teilnahme am Afghanistankrieg ein Jahr zuvor ihre Bündnistreue trotz heftiger Proteste im eigenen Land längst bewiesen hatten. Diese außenpolitischen Entscheidungen sind bis heute fester Bestandteil des kollektiven Politikgedächtnisses der Bundesrepublik.
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In dieses eingebrannt hat sich auch die Fehde zwischen Schröder und Oskar Lafontaine. Lafontaine, zur Zeit von Schröders Wahl SPD-Vorsitzender, und Schröder starten gemeinsam als starkes Team in die rot-grüne Koalition. Die Zusammenarbeit gestaltet sich allerdings wenig harmonisch. Im Regierungsalltag will keiner der beiden dem anderen den Vortritt lassen. Schröder will sich keine Vorgaben vom SPD-Chef machen lassen, Lafontaine ärgert sich darüber, dass er mit seinen Positionen kaum mehr zum Regierungschef durchdringt.
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Am 11. März 1999 tritt Lafontaine als Finanzminister und Parteivorsitzender zurück, gleichzeitig legt er sein Bundestagsmandat nieder. Doch damit ist der Konflikt keineswegs beendet. Lafontaine attackiert Schröder und die SPD, wo und wann er kann. So schreibt er harsche Kolumnen und gründet schlussendlich die Linkspartei mit. Zwischen den beiden herrscht anschließend jahrelang Funkstille.
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Vielleicht liegt es daran, dass beide in ihrer politischen Haltung in der deutschen Parteienlandschaft zunehmend isoliert sind: Mehr als 24 Jahre nach ihrem Zerwürfnis haben sich die beiden 2023 ausgesprochen und versöhnt. Im Mai kamen die beiden zu einem Treffen in Lafontaines Haus zusammen, gemeinsam mit ihren Ehefrauen Schröder-Kim und Wagenknecht. Ein paar Monate später gratuliert der Altkanzler seinem einstigen Rivalen sogar öffentlich im "Stern" zum 80. Geburtstag und endet mit den Worten: "Beste Grüße, Dein Gerd". Medienwirksamkeit kann Schröder.
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Das beweist er auch im August 2002, als es zu einer Hochwasserkatastrophe in Sachsen kommt. Der Pegel der Elbe und ihrer Nebenflüsse ist teilweise auf historischem Höchststand, Dresden und viele andere Städte stehen vielerorts unter Wasser. Schröder besucht die schwer getroffene Stadt Grimma und zeigt sich tief erschüttert. In Gummistiefeln und Regenjacke stapft er durch die Straßen und verspricht schnelle und unbürokratische Hilfe. Er setzt sich als anpackender, pragmatischer Kanzler in Szene, was seine Popularitätswerte steigert und vielleicht den entscheidenden Beitrag zu seiner Wiederwahl leistet.
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Bei der Bundestagswahl 2002 gewinnt die rot-grüne Koalition die Bundestagswahl erneut und Schröder tritt seine 2. Amtszeit an. Geprägt ist diese durch Milliardendefizite in den öffentlichen Haushalten und die Reformbedürftigkeit Deutschlands. Die Regierung reagiert darauf mit der Agenda 2010. Der bekannteste Bestandteil dieses Reformprogramms besteht in der Arbeitsmarktpolitik, bekannt geworden unter dem Namen Hartz-Reformen, und stellte Forderungen an die Arbeitnehmer. Beispielsweise sollte es nur noch für ein Jahr Arbeitslosengeld geben.
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Gerade der linke Parteiflügel der SPD kritisiert Schröder stark, es kommt zu dramatischen Verlusten bei den Landtagswahlen in Niedersachsen. Das stürzt den einst so erfolgreichen Politiker in eine politische Krise. In diesem Zuge gibt er 2004 den Parteivorsitz an den Fraktionsvorsitzenden Müntefering ab, den er 1999 von Oskar Lafontaine übernommen hatte.
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Nach der Niederlage der SPD in Nordrhein-Westfalen 2005 und der damit noch deutlicheren Übermacht von CDU und FDP im Bundesrat sieht Schröder die Grundlage seiner Politik infrage gestellt und erklärt sein Ziel, Neuwahlen zu erreichen. Am 1. Juli stellt Schröder im Bundestag die Vertrauensfrage, bei der er erwartungsgemäß die nötige Mehrheit verfehlt. Bei der darauffolgenden Bundestagswahl im September wird die SPD zweitstärkste Kraft und Schwarz-Gelb fährt ein Ergebnis ein, das deutlich unter den Erwartungen liegt.
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Schröder gibt sich siegessicher: Mit dem Hinweis, seine Partei würde von der CDU nur aufgrund der Fraktionsgemeinschaft mit der CSU übertroffen, beansprucht Schröder zunächst weiterhin das Amt des Bundeskanzlers. In der "Elefantenrunde", der Diskussionsrunde der Spitzenpolitiker nach einer Wahl, sagt Schröder den Satz: "[Es ist] jedenfalls eindeutig, dass niemand außer mir in der Lage ist, eine stabile Regierung zu stellen." Schröder war sich sicher, dass seine SPD nach diesem Wahlergebnis Merkel nicht zur Kanzlerschaft verhelfen würde. Da hatte er sich allerdings getäuscht: Die SPD und die CDU einigten sich auf Angela Merkel als Kanzlerin, die das Amt bis 2021 ausüben sollte.
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Nach seiner Niederlage legt Schröder sein Bundestagsmandat nieder und arbeitet wieder als Rechtsanwalt in seiner eigenen Kanzlei in Berlin. Parallel intensiviert er seine Kontakte nach Russland, die er bereits während seiner Kanzlerschaft aufgebaut hatte. Kurz vor deren Ende hatten Putin und er eine Absichtserklärung bezüglich des Baus einer Gaspipeline von Russland nach Deutschland durch die Ostsee unterschrieben, die später "Nord Stream" getauft wurde. Angela Merkel führt dieses Projekt fort und noch im Jahr 2005 wird Schröder zum Aufsichtsratsvorsitzenden der mehrheitlich russischen Nord Stream AG, dem Betreiber der Pipeline.
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Sein Engagement in Russland entwickelte sich aus seiner Beziehung zum russischen Präsidenten Wladimir Putin. Schröder und Putin verbrachten ihr erstes Treffen angeblich in einem russischen Dampfbad, das berichteten die beiden Männer im russischen Fernsehen. Als es plötzlich im Dampfbad zu brennen begonnen habe, soll Putin gesagt haben: "Gerhard, wir müssen hier raus, wir brennen." Schröder habe geantwortet: "Nein, ich will erst mein Bier austrinken." Das habe er dann auch getan.
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Diese Anekdote macht deutlich, dass sich das Verhältnis der beiden Politiker wohl nicht nur auf eine politische Freundschaft beschränkt. Anfang 2001 verbringen die beiden und ihre Frauen gemeinsam das orthodoxe Weihnachten in Russland. Schröder und Putin fahren zusammen Schlitten. Bereits zu seiner Zeit als Kanzler stößt Schröders enger Kontakt zu Putin angesichts russischer Menschenrechtsverletzungen in Deutschland und auch in der SPD auf Kritik.
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Mit Kritik an Putin tut sich Schröder allerdings schwer: In der ARD-Sendung "Beckmann" bezeichnet Schröder seinen russischen Freund gar als "lupenreinen Demokraten". Dass sich Putin zur damaligen Zeit bereits weitreichende Kontrolle verschafft und die Arbeit der Opposition erschwert hatte, übersieht der Kanzler dabei. Vielmehr entwickelt sich zwischen den beiden eine enge Freundschaft. Zum 60. Geburtstag lädt Schröder Putin nach Hannover ein, der kommt und bringt einen Kosakenchor mit.
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Ein Jahrzehnt später, zum 70. Geburtstag des Altkanzlers 2014, richtet die Nord Stream AG einen Empfang für den Vorsitzenden ihres Aktionärsausschusses aus. Auch hier lässt sich Putin eine Teilnahme nicht nehmen und begrüßt seinen Freund herzlich. Aus Deutschland gibt es viel Kritik, da Russland im selben Jahr die ukrainische Halbinsel Krim annektiert. 2017 holt Putin seinen Freund in den Aufsichtsrat des staatlich-russischen Energieriesen „Rosneft“, der damals auf der EU-Sanktionsliste steht.
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Mit dem Giftanschlag auf den Kremlkritiker und wichtigsten Oppositionellen Alexej Nawalny gerät Schröders Beziehung zu Putin zunehmend in die Kritik. CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen wirft ihm sogar vor, er würde sich dadurch, dass er "in bezahlten Diensten im russischen Öl- und Gasgeschäft" stehe, "an der Vertuschung und Verwischung" der Verantwortung Russlands beteiligen.
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Gerhard Schröder äußert sich aber auch gelegentlich zu banaleren Themen, wie einer seiner Leidenschaften: der Currywurst. Das Polit-Kult-Lokal "Ständige Vertretung" in Berlin hatte die Currywurst sogar lange als "Altkanzlerfilet" auf der Karte - zusammen mit einem Bild von Schröder. Entsprechend getroffen hat ihn offenbar die Nachricht, dass Volkswagen alle fleischhaltigen Gerichte – inklusive Currywurst! – vom Speiseplan der Kantine im Wolfsburger Markenhochhaus genommen hat. Auf LinkedIn machte er seinem Ärger Luft.
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"Grundsätzlich keine Currywurst? Nein!" Die Currywurst sei der "Kraftriegel der Facharbeiterin und des Facharbeiters in der Produktion" und das solle sie auch bleiben! Angesichts der Kritik fühlt sich VW-Markenvorstand Ralf Brandstätter höchstpersönlich zu einer Antwort verpflichtet. Er stellt klar: "Die Currywurst ist sicher kein Auslaufmodell und bleibt allen Kolleginnen und Kollegen erhalten." Das gelte auch in der Produktion. Auch heute äußert der Altkanzler sich also noch zu tagesaktuellen Geschehnissen. Das ist manchmal banal – wie bei der Currywurst –, manchmal aber auch weniger, wie spätestens seit 2022 klar ist.
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Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar 2022 landet Schröder endgültig im Fokus der öffentlichen Debatte. Die SPD-Parteispitze sieht sich gezwungen, einen fundamentalen Kurswechsel in der Russlandpolitik zu vollziehen. Altkanzler Schröder, mit dem sich die SPD einst schmückte, passt nicht mehr ins Bild. Schröder kritisiert zwar den Krieg, wirbt aber fortwährend für eine Beibehaltung der Beziehungen zu Russland und betont, dass Moskau zu Verhandlungen bereit sei.
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Im März 2022 reist Schröder nach Moskau, um mit Putin zu sprechen. Der "Berliner Zeitung" sagte Schröder, er habe aus der Ukraine die Bitte erhalten, zwischen den beiden Ländern zu vermitteln. Begleitet habe ihn Rustem Umjerow, der heute Verteidigungsminister der Ukraine ist. Zunächst habe er mit ihm zwei Gespräche geführt, anschließend eines unter vier Augen mit Putin. Laut Schröder war Umjerow bei den Gesprächen zu Kompromissen wie einem Verzicht auf eine Nato-Mitgliedschaft bereit. Sein Eindruck sei gewesen, es sei deshalb nichts passiert, weil "alles Weitere" in Washington entschieden worden sei.
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Mehrere SPD-Verbände streben ein Parteiausschlussverfahren an, allerdings scheitert dies vor der Schiedskommission des SPD-Bezirks Hannover mit der Begründung, es lasse sich "nicht mit hinreichender Sicherheit feststellen", ob Schröder gegen Statuten, Grundsätze oder die Parteiordnung verstoßen oder sich einer ehrlosen Handlung schuldig gemacht habe. Im Mai 2022 beschließt der Haushaltsausschuss des Bundestags, Schröders Altkanzler-Büro, das bis dahin wie üblich aus der Staatskasse finanziert wurde, "ruhend zu stellen". Schröders Klage dagegen bleibt ohne Erfolg.
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Ausgerechnet in der aktuellen Debatte, ob Deutschland der Ukraine das Taurus-Waffensystem liefern soll, stellt sich Schröder hinter Bundeskanzler Olaf Scholz: "Ich finde, Olaf Scholz macht das, was ich von einem deutschen Bundeskanzler zurzeit erwarten würde", sagte er der dpa. Er wünsche sich einen "Friedenskanzler". Im Wissen darum, dass Scholz diese Rückendeckung nicht unbedingt gelegen kommt, fügt er an seine unterstützenden Worte an, er hoffe, er "schade ihm damit nicht".
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Kurz vor seinem Geburtstag betont Schröder nun in einem Interview mit der dpa, dass er auch fast zwei Jahrzehnte nach dem Ende seiner politischen Laufbahn keine wichtige Entscheidung bereue, die er in seiner aktiven Zeit getroffen hat. Er fügt allerdings hinzu: "Den einen oder anderen richtig beleidigt zu haben in der politischen Auseinandersetzung, dafür entschuldige ich mich gerne. Aber so schlimm war es ja auch nicht." Schröder macht zudem deutlich, dass er seiner Partei weiterhin verbunden bleibt, obwohl sich diese in großen Teilen von ihm öffentlich abgewandt hat: "Ich will jetzt nicht über das Ende des Lebens reden, aber solange man mich lässt, bleibe ich Sozialdemokrat."