Bei gegenseitigem Beschuss an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat es mehrere Tote gegeben.

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Bei einem israelischen Angriff wurden in der Nacht zu Mittwoch sieben Menschen im Süden des Libanon getötet, wie die libanesische Staatsagentur NNA berichtete. Bei Angriffen aus dem Libanon auf Nordisrael wurde Sanitätern zufolge am Mittwochmorgen ein Mann getötet.

Israels Armee teilte mit, in der Nacht hätten Kampfflugzeuge im Süden des Nachbarlandes ein Militärgelände angegriffen. "Auf dem Gelände ist ein bedeutender Terrorist der Organisation "Al-Dschamaa al-Islamija", der Angriffe auf israelisches Gebiet durchgeführt hat, eliminiert worden", hieß es weiter. Auch mehrere seiner Begleiter seien getötet worden. Die Armee sprach von Terroristen. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Die sunnitische Organisation aus dem Libanon hatte zuvor verkündet, den Kampf der schiitischen Hisbollah-Miliz gegen Israel zu unterstützen. Die kleine Gruppierung ist mit der Muslimbruderschaft verbunden.

Die libanesische Staatsagentur NNA meldete, feindliche Kampfflugzeuge hätten in der Nacht ein medizinisches Zentrum einer der Gruppe getroffen. Bei den sieben Toten soll es sich den Angaben nach um medizinisches Personal handeln. Zudem seien vier Zivilisten verletzt worden. Die Angaben ließen sich zunächst ebenfalls nicht unabhängig verifizieren.

Die Hisbollah kündigte nach dem Angriff Vergeltung an. Kämpfer hätten am Mittwochmorgen Dutzende Raketen auf den israelischen Grenzort Kiriat Schmona gefeuert. Laut dem israelischen Rettungsdienst Magen David Adom wurde bei einem Raketeneinschlag in einem Gebäude in dem Ort ein 25 Jahre alter Mann getötet. Er habe in der Stadt gearbeitet. Israelischen Medien zufolge soll er Mitglied der Arabisch sprechenden drusischen Minderheit in Israel sein.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober kommt es in der israelisch-libanesischen Grenzregion immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und militanten Gruppierungen wie etwa der Hisbollah. Die vom Iran unterstützte Miliz, die auch enge Verbindungen zur Hamas unterhält, meldete seit Ausbruch des Gaza-Krieges mehr als 240 getötete Kämpfer.

In beiden Ländern wurden als Folge des gegenseitigen Beschusses auch Zivilisten getötet. Zehntausende Anwohner verließen zudem auf beiden Seiten der Grenze ihre Heimatorte. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006.  © dpa

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