Nach der großen Sonntags-Demonstration in Hongkong will die Protestbewegung weitermachen. Ende des Monats ist der nächste große Marsch geplant. US-Präsident Trump warnt China. Doch von dort kommt zunächst einmal keine Antwort.
US-Präsident
In der ehemaligen britischen Kolonie, die heute als Sonderverwaltungszone zu China gehört, war die Lage am Montag ruhig.
Wieder über eine Million Demonstranten in Hongkong
Zu neuen Protestkundgebungen waren am Sonntag in Hongkong wieder mehr als eine Million Menschen friedlich auf die Straßen gegangen. Die Veranstalter sprachen sogar von mehr als 1,7 Millionen. Von der Polizei gab es keine Gesamtzahlen.
Für den 31. August - Samstag nächster Woche - riefen die Veranstalter zu einer neuen Kundgebung auf. Die Proteste für Freiheit und Demokratie dauern bereits seit mehr als zweieinhalb Monaten.
International gibt es Sorgen, dass die Volksrepublik den Konflikt in der 7,5-Millionen-Einwohner-Stadt mit Gewalt lösen könnte. Trump sagte dazu, er habe Vertrauen in Präsident Xi Jinping, die Krise auf menschliche Art zu regeln.
Chinas Staats- und Parteichef hat sich zu dem Konflikt nicht geäußert. Von der staatlichen gelenkten Presse gab es in Richtung Hongkong aber zahlreiche Warnungen.
Trump spricht von "unglaublichen Bildern"
Mit Blick auf Xi sagte Trump weiter: "Es wäre für mich viel schwieriger, ein Abkommen zu unterzeichnen, wenn er in Hongkong Gewalt anwenden würde."
Die USA und China befinden sich in einem bitteren Handelskonflikt. Auf die Frage nach Unterstützung der USA für die Demonstranten in Hongkong wich Trump aus. Die Bilder seien unglaublich gewesen. "Das sind riesige Menschenmengen."
Die Protestbewegung hatte sich auch durch heftigen Regen nicht davon abbringen lassen, lautstark Freiheit und Demokratie zu verlangen.
Zu der Kundgebung hatte das Bündnis Civil Human Rights Front aufgerufen, das mit früheren Protesten bereits Pläne der prochinesischen Stadtregierung für ein Auslieferungsgesetz gestoppt hatte. Inzwischen richtet sich der Protest zunehmend gegen Peking direkt.
Hongkong gehört seit dem Abzug der Briten 1997 wieder zu China. Als Sonderverwaltungszone hat es eigentlich noch bis 2047 umfangreiche Sonderrechte garantiert. Viele fürchten nun darum.
Zentrale Forderungen der Demonstranten sind freie Wahlen und eine unabhängige Untersuchung von Polizeigewalt bei früheren Demonstrationen. Aus der Menge wurden aber auch Rufe nach Unabhängigkeit laut. (jwo/dpa) © dpa
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