"Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären": Mit dieser Aussage hat Grünen-Politiker Boris Palmer zuletzt für Empörung gesorgt. Nach eigenen Angaben wurde Palmer wegen des kontroversen Satzes mehrfach mit dem Tode bedroht.

Mehr aktuelle News finden Sie hier

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) hat nach seinen umstrittenen Äußerungen zum Umgang mit Corona-Patienten nach eigenen Angaben Morddrohungen bekommen. Palmer sagte der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag, dass auch seine Familie bedroht werde.

Er reiche Briefe und Mails an Polizei und Staatsanwaltschaft weiter. Ein Sprecher der Tübinger Staatsanwaltschaft bestätigte, dass ein Teil bereits eingegangen sei. Den Verfassern drohen Geldstrafen oder Haft bis zu einem Jahr. Zuerst hatte das "Schwäbische Tagblatt" (Donnerstag) berichtet.

Parteispitze entzog Palmer die Unterstützung

Palmer hatte zum Umgang mit hochbetagten Corona-Kranken gesagt: "Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären." Viele Grünen-Mitglieder machten sich daraufhin für einen Parteiausschluss stark.

Am Montag entzog ihm die Parteispitze jegliche Unterstützung. An diesem Freitag berät der baden-württembergische Grünen-Vorstand über Ordnungsmaßnahmen. Ein Parteiausschlussverfahren gilt als unwahrscheinlich.  © dpa

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.