Die AfD erreicht in aktuellen Umfragen derzeit Höchstwerte - konkrete politische Forderungen der Partei stoßen einer Erhebung zufolge allerdings auf wenig Zustimmung in der Bevölkerung. Besonders groß ist die Ablehnung laut einer am Freitag vorgelegten Forsa-Umfrage von RTL und n-tv für jene AfD-Forderungen, welche die Integration Deutschlands in die westlichen Bündnissysteme, das europäische Währungssystem und in internationale Abkommen zum Klimaschutz betreffen.
Gegen einen Ausstieg aus der Euro-Zone und die Wiedereinführung der D-Mark sprachen sich 82 Prozent der Befragten aus. 83 Prozent waren gegen einen Ausstieg aus allen internationalen Klimaschutzabkommen und die Abschaffung der nationalen Klimaschutzgesetze.
Große Mehrheiten lehnten auch einen Austritt Deutschlands aus der Nato (88 Prozent) ebenso wie einen Austritt aus der Europäischen Union (87 Prozent) ab. Solche Austritte werden in dem Entwurf des Europawahlprogramms, der den Delegierten des Parteitags in Magdeburg vorliegt, nicht gefordert. Allerdings tritt die Partei für eine radikale Kehrtwende in der Europa- und Außenpolitik ein.
Auffällig ist nach Einschätzung von Forsa, dass die Zustimmung zu fast allen Forderungen teils deutlich geringer ausfalle als die anhaltend hohen Werte der AfD bei der Parteienpräferenz - zuletzt um die 20 Prozent - erwarten lassen. Demnach finden rechnerisch offenbar auch viele AfD-Anhängerinnen und -Anhänger zentrale Forderungen der AfD falsch.
Forsa befragte für die Erhebung am 26. und 27. Juli 1002 Bundesbürger. Die mögliche Fehlerquote liegt bei plus/minus drei Prozent. © AFP
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