Anders als sein Vorgänger - und designierter Nachfolger - setzt noch US-Präsident Joe Biden auf eine geregelte Amtsübergabe. Bei seinem Besuch im Oval Office gab sich Bald-Wieder-Präsident Donald Trump unterdessen beinahe handzahm.
Eine Woche nach seinem Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl ist
Trump dankte Biden für dessen Zusicherung, für eine friedliche und geordnete Übergabe zu sorgen. "Politik ist hart, und in vielen Fällen ist es keine sehr schöne Welt", sagte der Republikaner, der die Wahl am 5. November gegen die demokratische Kandidatin
Trump und der Demokrat Biden saßen im Oval Office, dem Amtszimmer des US-Präsidenten im Weißen Haus. Fragen der Presse beantworten die beiden nicht. Für ein Zweiergespräch der beiden Politiker verließ die Presse schließlich das Oval Office. Zuvor hatte Trump sich mit hochrangigen Republikanern im US-Kongress getroffen.
Trump und Biden führten zweistündiges Gespräch
Nach Angaben der Regierungszentrale haben Biden und Trump im Anschluss rund zwei Stunden lang miteinander gesprochen. An dem Gespräch nahmen den Angaben nach auch Bidens Stabschef Jeff Zients sowie Trumps neue Stabschefin Susie Wiles teil.
Es seien "wichtige Fragen der nationalen Sicherheit und der Innenpolitik" erörtert worden, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre. Trump sei "freundlich gesinnt" gewesen und habe "eine ganze Reihe von detaillierten Fragen" gestellt.
Bidens Sicherheitsberater Jake Sullivan sagte, in dem Gespräch sei es auch um den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gegangen. Biden habe klargemacht, dass es im Interesse der USA liege, die Ukraine weiter zu unterstützen. Ein "starkes Europa, ein stabiles Europa, das sich gegen Aggressoren behauptet und deren Aggression zurückschlägt" sei von großer Bedeutung, auch um sicherzustellen, dass die USA nicht direkt in einen Krieg hineingezogen würden, wie es im 20. Jahrhundert zweimal der Fall gewesen sei.
Trump hatte Biden ordnungsgemäße Amtsübergabe verweigert
Im Gegensatz zu Biden hatte Trump nach seiner Wahlniederlage gegen den Demokraten im November 2020 einen ordnungsgemäßen Übergang verweigert und auch nicht an Bidens Vereidigung teilgenommen. Er verbreitete stattdessen damals die Falschbehauptung vom Wahlbetrug, an der er bis heute festhält.
Bidens Sprecherin Karine Jean-Pierre sagte zur Begründung für den Empfang für Trump, der scheidende Präsident glaube an die Regeln und die Institutionen in den USA. "Das amerikanische Volk hat das verdient. Es hat eine friedliche Übergabe der Macht verdient", sagte sie.
Vor vier Jahren hatten von Trumps Betrugsvorwürfen aufgestachelte Anhänger am 6. Januar 2021 das Kapitol in Washington gestürmt, um die Beglaubigung von Bidens Wahlsieg durch den Kongress zu verhindern. Am 20. Januar wird Trump am Kapitol als 47. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. Er hat angekündigt, wegen der Kapitol-Erstürmung Verurteilte an seinem ersten Tag im Amt zu begnadigen. (AFP/dpa/bearbeitet von ank/br)
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