Die stellvertretende Vorsitzende der Linken-Bundestagsfraktion, Gesine Lötzsch, hat sich gegen einen Parteiausschluss von Sahra Wagenknecht ausgesprochen und an ihre Partei appelliert, sich zusammenzuraufen.
Die stellvertretende Vorsitzende der Linken-Fraktion nimmt ihre umstrittene Fraktionskollegin
Lötzsch nannte hier das von Wagenknecht und der Publizistin initiierte "Manifest für den Frieden" mit umstrittenen Thesen zum Ukraine-Krieg. Das "Manifest" hätten unter anderem Christoph Butterwegge oder Gerhard Trabert unterzeichnet, also ehemalige Linken-Kandidaten für die Bundespräsidentschaft. "Das sind Menschen, hinter denen sich die Partei meiner Meinung nach hätte versammeln können", sagte Lötzsch.
Zu einem möglichen Parteiausschluss von Wagenknecht sagte sie: "Ich bin strikt gegen Ausschlüsse. Das sind Methoden, die uns überhaupt nicht weiterbringen. Eine Partei, die die Gesellschaft grundsätzlich verändern will und die im Augenblick bei fünf Prozent steht, muss beweisen, dass sie in der Lage ist, interne Konflikte anständig inhaltlich zu lösen."
Linken-Spitze wirft Wagenknecht "parteischädigendes Verhalten" vor
Wagenknecht hat angekündigt, bis Jahresende über die Gründung einer neuen Partei zu entscheiden. Dies brachte ihr scharfe Kritik der Linken-Spitze ein. Parteichef Martin Schirdewan bezeichnete Wagenknechts Äußerungen am Montag als "parteischädigend" und "respektlos gegenüber den vielen tausend Mitgliedern vor Ort".
Falls Wagenknecht tatsächlich eine neue Partei gründen sollte, will Lötzsch dort nicht mitmachen: "Ich bleibe in jedem Fall in der Linken. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, in meinem Leben nach so langen Jahren in der Linken in eine andere Partei zu gehen." Lötzsch sitzt seit 2002 für die Linke im Bundestag; von 2010 bis 2012 war sie Parteivorsitzende. (afp/lko)
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