Die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht weist Kritik des Zentralrats der Juden in Deutschland zurück, sie befeuere mit ihren Positionen zum Nahostkonflikt Israelhass. "Wenn jeder, der die Netanjahu-Regierung und deren brutale Kriegsführung im Gazastreifen kritisiert, ein Israel-Hasser ist, dann wäre ein erheblicher Teil der Israelis Israel-Hasser", sagte Wagenknecht der "Welt".
Zentralratspräsident Josef Schuster hatte
Wagenknecht zog ihrerseits einen Vergleich zu Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine: "Man stelle sich vor, Kiew würde so aussehen wie Gaza. Was für einen Aufschrei gäbe es in der deutschen Öffentlichkeit – zu Recht", betonte sie. Notwendig sei ein Waffenstillstand im Nahen Osten.
Wagenknecht betont Existenzrecht Israels
Die BSW-Chefin warf dem Zentralrat vor, Israels Kriegsführung nicht ausreichend zu verurteilen. "Ich vermisse die deutliche Kritik des Zentralrats an der Netanjahu-Regierung und ihrem barbarischen Krieg", sagte die Bundestagsabgeordnete. "Der Mordanschlag in Teheran vor kurzem bringt die Region näher an einen großen Krieg", sagte Wagenknecht. In der iranischen Hauptstadt wurde vor wenigen Wochen der Auslandschef der Hamas, Ismail Hanija, getötet. Der Iran beschuldigt Israel. Das Land äußerte sich bislang nicht dazu.
"Das Existenzrecht Israels werde ich immer verteidigen", machte Wagenknecht deutlich. Israel habe zwar das Recht, sich gegen "die Hamas und deren schrecklichen Anschlag vom Oktober zu verteidigen". Sie fügte hinzu: "Aber der Vernichtungsfeldzug im Gazastreifen ist schon lange keine Selbstverteidigung mehr." © dpa
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