Die frühere Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht hat mit ihrem Verein zur Vorbereitung der Gründung einer neuen Partei nach eigenen Angaben inzwischen fast eine Million Euro an Spenden eingesammelt. Man liege "deutlich jenseits der 100 000 noch nicht ganz bei einer Million", sagte sie im Interview der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Es handele sich um "enorm viele" kleine Spenden. Mögliche Zuwendungen aus dem Nicht-EU-Ausland wie Russland schloss sie aus. Der Verein sei dazu gegründet worden, eine Partei auf den Weg zu bringen. "Und deswegen achten wir ganz akribisch darauf, dass wir genau so Geld einnehmen, wie es eine Partei darf und damit ist ausgeschlossen - und selbstverständlich wollen wir auch nicht - vom Ausland finanziert werden", sagte
Auf die Frage, ob ihr selbst einmal Geld aus Russland angeboten worden sei, sagte die 54-Jährige: "Nein, mir wurde kein Geld angeboten." Wenn, dann hätte sie es auch nicht genommen, fügte sie hinzu. Das sei selbstverständlich. "Ich würde mich weder von einem amerikanischen Unternehmen noch von einem russischen, noch von einem saudi-arabischen oder wem auch immer kaufen lassen. Dafür mache ich nicht Politik und das habe ich auch nicht nötig." Wagenknecht war immer wieder eine Putin-Nähe vorgeworfen worden, zuletzt vom stellvertretenden CDU-Chef Andreas Jung.
Mit ihrer neuen Partei, die im Januar gegründet werden soll, will die Ex-Linken-Politikerin erstmals bei der Europawahl im kommenden Juni antreten. Dort strebt sie ein möglichst zweistelliges Ergebnis an, auch als Signal an die Ampel und die Bundespolitik, wie sie betonte. "Also wenn wir bei der Europawahl in etwa auf dem Level stehen, wie wir jetzt in den Umfragen gemessen werden, dann bin ich überzeugt, wird die Ampel überdenken, ob sie weiter so Politik machen kann, ob sie sich weiter so über die Interessen und auch die Probleme der Menschen hinwegsetzen kann", sagte Wagenknecht. Die Regierung sei inkompetent, konzeptions- und planlos.
Stünde die noch nicht gegründete Partei "Bündnis Sahra Wagenknecht" im Bund zur Wahl, käme sie laut einer jüngsten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa für die "Bild am Sonntag" auf 14 Prozent. © dpa
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