In gut zwei Wochen wird gewählt - und der Intensivwahlkampf ist gestartet. Im ersten TV-Duell stellten sich Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen bei oe24.tv den Fragen der Internetnutzer.
Norbert Hofer und
Keine Ähnlichkeit mit Trump
Das Top-Thema des Abends war
Auch politisch seien keinerlei Auswirkungen auf das Wahlergebnis hierzulande zu spüren, sagte der FPÖ-Kandidat. Auch Van der Bellen glaubt nicht, dass der Sieg Trumps Folgen für die Bundespräsidentenwahl haben werde.
Hofer entschuldigte sich indirekt für seine Aussage über Van der Bellen, den er nach dessen Kritik an Trump als "Elefant im Porzellanladen" bezeichnet hatte. Hofer beteuerte, der Sager sei nicht als Feindseligkeit gemeint gewesen und Elefanten seien doch süße Tiere. "Kuschelkurs statt Wahlkampf" lautete anscheinend die Devise in dieser Phase des Duells.
Kein Pardon für gewalttätige Asylwerber
Weniger kuschelig zeigten sich die beiden Präsidentschaftskandidaten beim Thema Flüchtlingskrise. Hier hat sich nichts verändert: Hofer will weiter eine rigorose Abschiebung von Flüchtlingen, welche keine Aufenthaltsgenehmigung in Österreich haben ein.
Van der Bellen schließt Abschiebungen nicht kategorisch aus, plädiert aber dafür, nicht alle über einen Kamm zu scheren und Einzelfälle zu prüfen.
Bei Asylwerbern oder anerkannten Flüchtlingen, die in Österreich straffällig geworden sind, vertreten beide Kandidaten denselben Standpunkt: Wer die Gastfreundschaft ausnützt, fliegt raus.
Mehr Macht für den Rechnungshof?
Meinungsverschiedenheiten bringen auch die Dauerbrenner Arbeitslosigkeit und Schuldenabbau. Hofer wünscht sich eine Schnittstelle zwischen Rechnungshof und Regierung und ist durchaus für eine Machtausstattung des Rechnungshofes, der gute Vorschläge zur Bewältigung der Krise vorgebracht habe.
Kritik an diesem Vorschlag hagelt es von Van der Bellen. Der Rechnungshof sei ein Kontrollorgan - und es sei nicht gut, einem solchen Macht zu verleihen.
Hofer: Ceta nicht ohne Volksabstimmung
Das Handelsabkommen Ceta spaltet die Meinungen in der Europäischen Union. Auch die beiden Präsidentschaftskandidaten haben verschiedene Herangehensweisen an den Vertrag.
Van der Bellen schließt eine Unterzeichnung nicht kategorisch aus, doch stellt klar, dass die Interessen der Bauern und der Industrie berücksichtigt werden müssen. Außerdem dauere das Ratifizierungsverfahren wahrscheinlich noch Jahre, bis der Vertrag schlussendlich unterzeichnet werde.
Hofer fordert eine Volksabstimmung über Ceta und würde dem Handelsabkommen als Präsident nur zustimmen, falls es in der Bevölkerung eine Mehrheit dafür gäbe.
Alles bleibt beim Alten
Zwar war dieses TV-Duell nur der Auftakt für weitere Konfrontationen, denen sich die beiden Kandidaten für die Hofburg vor dem 4. Dezember noch stellen. Großes Wahlkampfgetöse findet man aber nicht mehr.
Wie auch: Standpunkte und Meinungen der beiden sind seit Monaten bekannt und festgefahren. Auch die Zuseher sind die Streitigkeiten leid. Beide Kandidaten beteuern, sie würden die Gräben, die sich in Österreich aufgetan hätten, gern zuschütten.
Wie sie das machen möchten, sagen sie allerdings nicht. In erster Linie geht es nun darum, die Wahl ohne weitere Panne über die Bühne zu bringen.
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