Die ecuadorianische Wahlbehörde hat die Kandidaten für die vorgezogene Präsidentschaftswahl am 20. August bekanntgegeben. Der nationale Wahlrat veröffentlichte am Dienstag die Liste der Kandidaten - Amtsinhaber Guillermo Lasso stellt sich demnach nicht zur Wiederwahl. Der rechtsgerichtete Präsident hatte nach der Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens gegen ihn wegen Veruntreuung die Auflösung des Parlaments angeordnet.
Mit der Parlamentsauflösung wurde laut Verfassung die Abhaltung von Präsidentschafts- und Parlamentswahlen innerhalb von 90 Tagen ausgelöst. Lasso selbst verzichtete auf eine Kandidatur.
Unter den Kandidaten sind unter anderem Daniel Noboa, Sohn des Wirtschafts-Tycoons in der Bananenindustrie Álvaro Noboa, Jan Topić, der französisch-ecuadorianische Leiter einer Telekommunikationsgesellschaft, sowie Xavier Hervas, der schon 2021 kandidierte. Zudem ließen sich Otto Sonnenholzner, der Vize-Präsident des vorherigen Staatschefs Lenín Moreno und der Indigenen-Vertreter Yaku Pérez, Dritter bei den letzten Wahlen, aufstellen.
Die Partei des einflussreichen Ex-Präsidenten Rafael Correa (2007-2017) ernannte die einzige weibliche Kandidatin, Luisa González. Außerdem treten der Journalist Fernando Villavicencio, ehemaliger Gewerkschaftsführer und ehemaliger Abgeordneter, und der Anwalt Bolívar Armijos, ein ehemaliger Kommunalverwaltungsleiter, an.
Präsident Lasso hatte die Parlamentsauflösung mit einer "schweren politischen Krise und inneren Unruhen" begründet. Lasso regiert Ecuador seit 2021. Nach gewaltsamen Protesten von Indigenen gegen die hohen Lebenshaltungskosten war im Juni vergangenen Jahres schon einmal ein Amtsenthebungsverfahren gegen ihn eingeleitet worden. Der Antrag scheiterte jedoch, weil im Parlament zwölf Stimmen für die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit fehlten.
Die Parlamentswahl findet gleichzeitig im der Präsidentschaftswahl am 20. August statt. © AFP
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