Donald Trump hat zu einem weiteren Schlag gegen seine ärgste Konkurrentin ausgeholt und wirft Hillary Clinton im Wahlkampf nun direkt Sexismus vor.

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Das Duell zwischen dem republikanischen Lautsprecher und seiner demokratischen Konkurrentin im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur in den USA ähnelt immer mehr einem verbalen Boxkampf.

Hillary "benutzt" Bill nur

Hillary Clintons Ankündigung, ihren Mann, Ex-Präsident Bill Clinton, mit auf ihre Wahlkampftournee zu nehmen, bewertete Trump auf Twitter als Sexismus. Clinton, so die krude Erklärung, würde ihren Mann instrumentalisieren.

Beinahe wöchentlich liefern sich Donald Trump und Hillary Clinton einen geräuschvollen Schlagabtausch, bei dem es zumindest im Falle des 69-jährigen Trump keinesfalls nur bei Vorwürfen oder Unterstellungen bleibt.

So hatte Trump Clinton jüngst mit peinlichen Tiefschlägen über Toiletten-Besuche ("Es ist so ekelhaft. Sprecht nicht darüber, es ist widerlich!") und ihre Wahlniederlage 2008 gegen Barack Obama ("She got schlonged!") für Aufregung gesorgt.

Hillary Clinton hatte ihrerseits die vulgären Angriffe mit emotionaler Zurückhaltung, dafür aber mit eisiger Schärfe kommentiert:

"Ich bedaure den Ton seiner Kampagne und die Hetzreden, die dazu dienen sollen, die Menschen auseinanderzubringen. Er attackiert Menschen mit seiner aufrührerischen, hasserfüllten Rhetorik" und habe eine "Vorliebe für Sexismus".

Trump ist keine moralische Instanz

Diesen Vorwurf hatte Trump nun aufgegriffen und umgehend zurückgespielt.

Ob der Sexismus-Vorwurf bei den amerikanischen Wählern auf fruchtbaren Boden fällt, weil Clinton - wie bei allen Kandidaten üblich - ihren Mann in den Wahlkampf einbindet, ist allerdings fraglich.

Vor dem Hintergrund seiner jüngsten Attacken wirkt der Sexismus-Vorwurf gegen Clinton sogar eher peinlich.

Schließlich gilt Trump in diesem Punkt nicht gerade als glaubwürdige moralische Instanz. Und auch seine Selbsteinschätzung "Ich werde viel mehr für Frauen tun als Hillary" klingt noch nicht per se überzeugend.

Zu präsent sind Trumps unsägliche Ausführungen in Bezug auf Megyn Kelly, Nachrichtenchefin des TV-Senders Fox News.

Trump überschreitet Grenzen

Als diese ihn in einem Interview mit seinen ständigen frauenfeindlichen Äußerungen konfrontierte, führte Trump die Angriffslustigkeit der 44-Jährigen auf Menstruationsbeschwerden zurück:

"Bei ihr kam Blut aus den Augen, Blut kam wo auch immer aus ihr heraus."

Es war ein Argumentationsniveau, mit dem sogar bei vielen republikanischen Parteifreunden die Grenze des guten Geschmacks weit überschritten wurde.

Für Hillary Clinton, Trumps momentan liebste Zielscheibe, kommt das keineswegs überraschend: "Ich weiß nicht, ob er überhaupt irgendwelche Grenzen kennt."

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