Joe Biden hat mit einer Äußerung über Afroamerikaner für Aufregung gesorgt. Inzwischen entschuldigte er sich - seine Beraterin merkte an, die Aussage sei scherzhaft gewesen.
Der designierte Präsidentschaftskandidat der Demokraten,
US-Medienberichten zufolge bedauerte Biden seine Äußerung anschließend. Der Sender CNN berichtete, Biden habe in einer Telefonschalte mit der afroamerikanischen Handelskammer eingeräumt, dass seine Worte als hochmütig aufgefasst werden könnten.
Er wisse, dass er die Stimmen von Afroamerikanern nicht für selbstverständlich halten könne. "Ich weiß, dass ich die afroamerikanischen Stimmen brauche, um die Präsidentschaftswahl zu gewinnen."
Schwarze kritisieren Bidens Äußerung
Biden, der unter dem damaligen Präsidenten Barack Obama Vizepräsident war, erfreut sich bei Afroamerikanern großer Zustimmung. In sozialen Medien kam es aber zu einer hitzigen Debatte; viele Schwarze kritisierten Bidens Äußerung als bevormundend.
Trumps Wahlkampfteam verurteilte die Bemerkung als "rassistisch". Sie zeige, dass Biden als Weißer glaube, dass Schwarze "unfähig sind, unabhängig zu sein oder unabhängig zu denken."
Der Radiomoderator Charlamagne Tha God hatte Biden in dem Gespräch nach Berichten gefragt, wonach er die weiße Senatorin Amy Klobuchar in die engere Auswahl für die Position der Vizepräsidentin genommen habe. Der Moderator sagte, Biden habe seinen Sieg bei den Vorwahlen schwarzen Wählern zu verdanken, deswegen gebe es jetzt auch Forderungen nach einem schwarzen Vize im Weißen Haus.
Beraterin: Bidens Bemerkung sei scherzhaft gewesen
Biden erwiderte, es gebe auch schwarze Kandidatinnen. Zum Schluss des Gesprächs fügte er dann hinzu: "Wenn Sie ein Problem haben zu klären, ob Sie für mich oder für Trump sind, dann sind Sie nicht schwarz."
Biden betonte, er setze sich seit Jahrzehnten für Afroamerikaner ein. Eine Beraterin Bidens erklärte später über Twitter, Bidens Bemerkung sei scherzhaft gewesen - da verbreitete sich aber schon die Debatte rund um den Hashtag "YouAintBlack" (Sie sind nicht schwarz).
Biden kann bei der Präsidentenwahl am 3. November mit einer Mehrheit der Stimmen der Afroamerikaner rechnen. Für den Demokraten könnte es jedoch entscheidend sein, wie motiviert schwarze Wähler sind: Wenn sie schlicht nicht abstimmen, sondern zu Hause bleiben, dürfte ein Wahlsieg für Biden nochmals schwerer zu erreichen sein. © dpa
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