Berlin - Die Vertrauensfrage im Bundestag ist ein machtpolitisches Instrument, das der Bundeskanzler nutzen kann, um seine Position abzusichern oder politische Weichen neu zu stellen. Insgesamt fünf Mal stellten Kanzler in der Geschichte der Bundesrepublik die Vertrauensfrage. In drei Fällen führte sie gewollt zu Neuwahlen:
Willy Brandt, 1972: Vertrauensfrage für Neuwahlen
Im September 1972 stellt
Helmut Kohl, 1982: Strategische Niederlage für Stabilität
Nach dem Koalitionsbruch zwischen FDP und SPD im Herbst 1982 wird
Gerhard Schröder, 2005: Das Ende der rot-grünen Ära
Nach schlechten Wahlergebnissen und wachsender Unzufriedenheit stellt Gerhard Schröder im Juli 2005 die Vertrauensfrage. Er verliert sie bewusst mit 151 Ja- gegen 296 Nein-Stimmen bei 148 Enthaltungen und ermöglicht so eine vorgezogene Bundestagswahl. Der Sieg der Union beendet die rot-grüne Ära und die CDU-Vorsitzende Angela Merkel wird zur ersten Kanzlerin gewählt. © Deutsche Presse-Agentur
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