Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak sieht sich zwei Wochen vor der anstehenden Parlamentswahl mit weiteren Negativschlagzeilen konfrontiert. Die Glücksspielaufsicht Gambling Commission untersucht, ob unrechtmäßig auf den Wahltermin gewettet wurde. Der Wahlkampfchef von Sunaks Konservativer Partei habe sich vorerst beurlauben lassen, meldete die britische Nachrichtenagentur PA am Donnerstag. Zuvor hatten britische Medien berichtet, dessen Frau könnte gewettet haben.

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Vor einer Woche war bereits bekanntgeworden, dass ein enger Mitarbeiter Sunaks auf einen Termin im Juli gewettet haben soll. Auch ein Polizist, der für Sunaks Personenschutz arbeitet, steht im Verdacht und wurde vorübergehend festgenommen.

Der Wahltermin wird in Großbritannien viel kurzfristiger festgelegt als zum Beispiel in Deutschland. Über das Datum war lange spekuliert worden. Sunak kündigte im Mai überraschend an, dass am 4. Juli ein neues Parlament gewählt wird. Lange galt ein Termin im Herbst als wahrscheinlich. Ein Sprecher der Gambling Commission betonte vergangene Woche, eine Wette mithilfe von Insider-Informationen sei eine Straftat.

"Wir wurden von der Gambling Commission wegen einer kleinen Anzahl von Personen kontaktiert", sagte ein Sprecher der Konservativen Partei PA zufolge. Da es sich um eine unabhängige Behörde handle, sei es nicht angemessen, das weiter zu kommentieren, bis der Prozess abgeschlossen sei. Oppositionschef Keir Starmer, dessen Labour-Partei in Umfragen führt, forderte Aufklärung. "Es ist erstaunlich, dass wir uns in dieser Lage befinden", sagte Starmer. Sunak müsse Rechenschaft ablegen, wer genau was gewusst habe.  © dpa

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