- Seit Wochen demonstrieren Klinikbeschäftigte in NRW für bessere Arbeitsbedingungen.
- Die betroffenen sechs Unikliniken haben jetzt erstmals einen Vorschlag zur Entlastung der Pflegekräfte gemacht.
- Für Freitag hatte die Gewerkschaft Verdi erneut zu Protest aufgerufen.
Im seit Wochen währenden Streit um bessere Arbeitsbedingungen an den sechs Universitätskliniken in Nordrhein-Westfalen haben diese erstmals einen Vorschlag zur Entlastung der Pflegekräfte unterbreitet. "Die Universitätskliniken in NRW setzen sich im Rahmen der laufenden Gespräche mit der Gewerkschaft Verdi über einen Tarifvertrag Entlastung für einen weiteren Personalaufbau in der Pflege ein und wollen den erheblichen Personalaufbau der vergangenen Jahre damit fortsetzen", hieß es am Freitag in einer gemeinsamen Mitteilung der sechs Unikliniken, die der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegt.
Erneut Demonstration in NRW
Das Konzept sei am Freitagmorgen in den Verhandlungen mit der Gewerkschaft vorgestellt worden, hieß es. Die Gewerkschaft Verdi, die zur selben Zeit in Düsseldorf mit mehr als 1.000 Klinikbeschäftigten bei einer landesweiten Demonstration ihre Forderungen untermauerte, hat sich zu dem Vorschlag der Arbeitgeber zunächst noch nicht geäußert.
Im Kern sieht dieser für die in der Pflege am Patienten arbeitenden Beschäftigten Entlastungstage vor. Gleichzeitig wollen die Kliniken sukzessive das Personal in mehrere Stufen aufstocken. So sollen den Pflegekräften im Schichtdienst in der ersten Entlastungsstufe fünf zusätzliche freie Tage ermöglicht werden. Wenn der geplante Personalaufbau und damit auch die Entlastung in der täglichen Arbeit der Beschäftigten gelingt, soll die Anzahl der freien Tage stufenweise reduziert werden.
Kliniken wollen Pflegekräfte entlasten
"Wir bauen über diesen innovativen Weg Personal auf – wie gefordert und auch von uns gewollt. Wenn wir das nicht im gemeinsam festgelegten Umfang schaffen, bleiben den Beschäftigten die Entlastungstage erhalten. Unsere Pflege kann also nicht verlieren: Entweder freie Tage oder mehr Personal, das entlastet", sagte Alexander Pröbstl, Pflegedirektor der Uniklinik Bonn.
"Der Weg ist so einfach gestaltet, dass man nicht um einzelne Belastungssituationen streiten und auch keine zusätzliche Bürokratie schaffen muss, um komplizierte Regeln nachzuhalten", sagt Peter Asché, Kaufmännischer Direktor des Universitätsklinikums Aachen. "Und das Wichtigste: Die Entlastung wirkt sofort." (dpa/okb)
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