Die Zahl der Asylanträge ist im letzten Jahr deutlich gesunken. So stellten 16 Prozent weniger Menschen einen Antrag.

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Ausländer haben in Deutschland im vergangenen Jahr 185.853 Asylanträge gestellt. Das sind 16 Prozent weniger als im Jahr 2017. Zieht man die 23.922 Folgeanträge ab, ergibt sich eine Zahl von 161.931 neuen Schutzsuchenden.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) betonte am Mittwoch in Berlin, die Asyl-Zuwanderung habe damit deutlich unterhalb des von der großen Koalition festgelegten "Korridors" von 180.000 bis 220.000 Neuankömmlingen gelegen. Die Regierung habe die Balance zwischen Humanität und Steuerung "in bemerkenswert guter Weise geschafft".

Seehofer: Wege der Asylsuchenden haben sich verändert

Seehofer sagte, die Wege, auf denen Asylbewerber nach Europa kämen, hätten sich zuletzt verändert. Es sei deutlich, "dass der Schwerpunkt zurzeit in Spanien liegt".

Der Chef des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf), Hans-Eckhard Sommer, warb für eine vorübergehende Verlängerung der Fristen für die Widerrufsprüfung.

Diese Prüfung steht in der Regel drei Jahren nach der Anerkennung des Flüchtlings an. Dabei wird - bevor er eine Niederlassungserlaubnis erhält - angeschaut, ob der Ausländer weiterhin Anspruch auf Schutz hat.

Das hängt vor allem von der Lage im Herkunftsland ab, aber auch von möglichen neuen Erkenntnissen zur Identität. Laut Sommer stehen rund 750.000 Prüfungen in den nächsten Jahren an. "Das wird einen Großteil unserer Ressourcen binden", sagte Sommer.  © dpa

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