In Frankreich sind zehntausende Menschen auf die Straße gegangen. Sie demonstrieren gegen die extreme Rechte von Marine Le Pen.

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Zehntausende Menschen haben in Frankreich gegen die extreme Rechte demonstriert. In Paris und anderen Großstädten und Orten folgten Menschen am Samstag Aufrufen der Gewerkschaften und anderer Organisationen zum Protest gegen die rechtsnationale Partei Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen, die bei der kurzfristig angesetzten Parlamentswahl möglicherweise in Regierungsverantwortung gelangen könnte.

Nach Angaben des Innenministeriums nahmen landesweit 250.000 Menschen an den Kundgebungen teil, 75.000 alleine in Paris. Die Gewerkschaft CGT sprach von frankreichweit 640.000 Demonstranten, darunter 250.000 in der Hauptstadt. Am Rande mehrerer Protestzüge kam es zu vereinzelten Sachbeschädigungen und Konfrontationen von Demonstranten mit der Polizei, wie Medien berichteten. Auch am Sonntag soll demonstriert werden.

Auf den Transparenten steht "Nie wieder"

"Entweder es ist die extreme Rechte, oder es sind wir", sagte die Fraktionschefin von Frankreichs Linkspartei, Mathilde Panot, an der Spitze des Pariser Demonstrationszugs mit Blick auf die Parlamentswahl. Wie Panot hatten sich zahlreiche weitere Spitzenpolitiker der linken Parteien, die am Vortag ein Linksbündnis für die Wahl vorgestellt hatten, in den Demonstrationszug in der Hauptstadt eingereiht. "Man muss nicht RN wählen, um Frankreich zu lieben" und auch "Nie wieder" stand auf Transparenten von Demonstranten in Marseille. "Gegen die braune Pest, Pflastersteine an die Urne" hieß es auf einem Banner in Paris.

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Präsident Emmanuel Macron hatte als Reaktion auf die Niederlage seiner liberalen Kräfte bei der Europawahl und den haushohen Sieg der Rechtsnationalen am vergangenen Sonntag überraschend die Nationalversammlung aufgelöst und Neuwahlen für den 30. Juni und den 7. Juli angekündigt. Das starke Abschneiden des RN bei der Europawahl lässt sich nicht automatisch auf die Parlamentswahl übertragen, da es in Frankreich ein Mehrheitswahlrecht gibt. Ins Parlament kommt die oder der Abgeordnete eines Wahlkreises, der in der Stichwahl im zweiten Durchgang die meisten Stimmen erhält.(dpa/jst)

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