Mark Zuckerberg kündigt für die USA die Abkehr vom bisherigen Moderationsmodell bei den Meta-Plattformen an. Eine Umfrage im Auftrag unserer Redaktion zeigt: Zwei von drei Deutschen bewerten es negativ, dass Informationen auf den Plattformen künftig nicht mehr von unabhängigen Faktenprüfern auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden.

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Die Ankündigung sorgte in der vergangenen Woche für Aufsehen: Mark Zuckerberg, Chef des Meta-Konzerns, will die Zusammenarbeit mit Faktenprüfern auf Facebook, Instagram und Threads beenden. Auch die Moderation der Beiträge – und damit auch den Kampf gegen Falschinformationen – will er zurückfahren. Diese Aufgabe sollen in Zukunft die Nutzerinnen und Nutzer übernehmen. Zuckerberg sieht darin einen Beitrag zur Meinungsfreiheit.

Die neuen Regeln sollen vorerst nur für die USA gelten. Medienexperten erwarten aber, dass sich auch in Europa ähnliche Entwicklungen vollziehen werden. Wie stehen die Deutschen zu dem Thema?

Klare Mehrheit ist gegen Zuckerbergs Schritt

Im Auftrag unserer Redaktion hat das Meinungsforschungsinstitut Civey vom 13. bis 15. Januar eine repräsentative Umfrage zu dem Thema durchgeführt und dafür die Antworten von 5.008 Befragten ausgewertet. Die Frage lautete: "Wie bewerten Sie die Ankündigung von Mark Zuckerberg, dass Facebook-Informationen künftig nicht mehr von unabhängigen Faktenprüferinnen und Faktenprüfern auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft werden sollen?"

65 Prozent der Befragten bewerten diesen Schritt negativ. 26 Prozent finden die Ankündigung dagegen richtig, neun Prozent können sich nicht entscheiden.

Kritik von älteren Deutschen

Die Einschätzung scheint auch eine Frage des Alters zu sein: Unter den über 65-Jährigen sind 77 Prozent gegen Zuckerbergs Schritt. In der Gruppe der 30- bis 39-Jährigen bewerten dagegen 42 Prozent das Vorhaben als positiv.

Große Unterschiede zwischen Parteianhängern

Auch die Anhängerinnen und Anhänger der Parteien bewerten das Thema unterschiedlich. Unter den potenziellen Wählerinnen und Wählern von SPD, Grünen und Linken ist die Ablehnung mit 94 bis 96 Prozent sehr deutlich. Auch drei von vier Anhängerinnen und Anhänger von CDU/CSU finden die Abschaffung der Moderatoren und Faktenchecker falsch.

Ein ganz anderes Bild im Lager der AfD: 74 Prozent von ihren potenziellen Wählerinnen und Wählern begrüßen den Schritt. Die Anhängerschaften von FDP und BSW sind wiederum gespalten: Von ihnen finden 47 Prozent beziehungsweise 54 Prozent den Kurswechsel falsch.

Methodischer Hinweis

  • Civey hat für diese Umfrage vom 13. bis 15. Januar 2025 online 5.008 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger befragt. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 2,5 Prozentpunkten (Gesamtergebnis). Zusätzliche Informationen zur Methode finden Sie auf Civey.com und im Civey-Whitepaper.
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