Nach zahlreichen Ankünften von Bootsflüchtlingen in den vergangenen Tagen hat in der EU-Inselrepublik Zypern am Dienstag der Nationale Sicherheitsrat zum Thema Migration getagt. "Angesichts der Geschwindigkeit der Ankünfte sind wir am Limit", sagte ein Regierungssprecher zyprischen Medien im Anschluss an die Sitzung.
Seit Sonntag waren im Meer östlich der Insel insgesamt 476 Migranten in zehn Booten von der zyprischen Küstenwache gerettet worden, wie die Zeitung "Cyprus Times" berichtete. Die meisten der Menschen stammten aus Syrien, die Boote stachen vom Libanon aus in See. Zypern sei das dem Libanon am nächsten gelegene EU-Land - die Migration von dort müsse gemeinsam mit der EU gebündelt koordiniert werden, um bewältigt werden zu können, sagte der Regierungssprecher. Man sei bereits mit dem Libanon im Gespräch und werde weitere Kontakte mit den dortigen Behörden knüpfen, um die Überfahrten zu stoppen.
Gemessen an der Bevölkerungsgröße verzeichnete Zypern laut EU-Statistik in den vergangenen Jahren bei weitem die meisten Asylanträge pro Jahr im Vergleich zu anderen EU-Staaten. Laut der Statistik des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) sind seit Jahresbeginn 2675 Migranten auf Zypern angekommen, also im Schnitt rund 30 Menschen pro Tag - zuzüglich der seit Sonntag angereisten 476 Menschen. © dpa
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