Bahnverbindungen, Energiekosten und Rasenmäherversicherungpflicht – diese Neuerungen kommen im letzten Monat des Jahres auf Verbraucherinnen, Verbraucher und Unternehmen zu.
Bevor das turbulente Jahr 2023 sich verabschiedet, gibt es im Dezember noch einige Neuerungen für Verbraucherinnen, Verbraucher und Unternehmen. Während sich bestimmte Energiekunden über niedrigere Strom- und Gaskosten freuen dürfen, wird es für Spediteure mit LKW-Flotte teurer auf deutschen Autobahnen. Und dann wäre da noch ein Schmankerl, über das Sie vielleicht schmunzeln können: Wer mit dem fahrbaren Rasenmäher über den Asphalt düsen will, muss das Geschoss bald versichern lassen.
Neue Bahnverbindungen ab Dezember
Die Deutsche Bahn führt am 10. Dezember ihren neuen Jahresfahrplan ein. Dieser hat so viele neue Verbindungen wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr.
Zudem gibt es schnellere und häufigere Zugverbindungen auf besonders beliebten Strecken wie Berlin-München. Es wird mehr Nachtfahrten geben, auch nach Paris und Brüssel. Zudem werden auf einigen Strecken neuere Züge wie der ICE 3neo eingesetzt. Bleibt zu hoffen, dass die Deutsche Bahn sich beim Erarbeiten der vielen Upgrades diesen Titel von Schriftsteller Heinrich Böll zum Arbeitstitel gemacht hat: "Der Zug war pünktlich".
Versicherungspflicht für Rasenmäher
Für sogenannte Aufsitzrasenmäher und andere fahrbare Geräte wie Gabelstapler, die außerhalb des eigenen Grundstücks gefahren werden, gibt es künftig eine Versicherungspflicht.
Bislang mussten derartige Fahrzeuge, die mit einer Geschwindigkeit von 6 bis 20 Kilometern pro Stunde auf öffentlichen Straßen unterwegs waren, nicht gesondert versichert werden. Ab dem 23. Dezember müssen sie nun eine eigene KFZ-Haftpflichtversicherung haben. Die Bundesregierung setzt damit eine entsprechende EU-Richtlinie um.
LKW-Maut steigt
Während am 1. Dezember viele freudig das erste Türchen des Adventskalenders öffnen, ist dieser Tag für Unternehmen, die ihre LKW-Fahrer über deutsche Autobahnen schicken, kein erfreulicher Tag. Ab Dezember wird die LKW-Maut teurer. Mit der Maut-Erhöhung wird eine Klimaschutzmaßnahme umgesetzt. Dann wird pro Tonne freigesetztes Kohlendioxid ein Aufschlag von 200 Euro fällig.
Viele Spediteure würden sicherlich gerne die Bahn für den Transport von Waren nutzen. Wegen des schlechten Zustands des deutschen Schienennetzes ist das jedoch für viele noch keine Alternative. Doch die Bundesregierung arbeitet daran. Die Mehreinnahmen durch die höhere LKW-Maut sollen in den Ausbau der Schiene fließen.
Mindestlohn in der Altenpflege steigt
Erfreuliche Neuigkeiten für Pflegekräfte in der Altenpflege: Ab dem 1. Dezember werden die Beschäftigten besser bezahlt. Wie sehr der Lohn steigt, hängt von der jeweiligen Qualifikationsstufe ab:
- Pflegefachkräfte bekommen pro Stunde 18,25 Euro
- Für qualifizierte Pflegehilfskräfte steigt der Stundenlohn auf 15,25 Euro
- Pflegehilfskräfte erhalten einen Stundenlohn in Höhe von 14,15 Euro
Neue Angaben auf Wein-Etiketten
Deutschlands Weinflaschen bekommen zusätzliche Informationen auf die Etiketten. Ab dem 8. Dezember muss für Verbraucher erkenntlich sein, was der edle Tropfen genau beinhaltet: Nährwerte, Allergene, Zusatzstoffe.
Grund dafür ist das EU-Weingesetz, das Weine wie Lebensmittel behandelt. Erzeuger können die Angaben zu ihrem Produkt direkt auf der Flasche auflisten oder diese für Verbraucher via QR-Code abrufbar machen. Wein, auch Schaumwein und aromatisierte Weinerzeugnisse, die vor dem 8. Dezember 2023 hergestellt wurden, dürfen noch ohne das neue Etikett oder QR-Code verkauft werden.
Google löscht inaktive Konten
Ab dem 1. Dezember löscht Google inaktive Mail-Accounts. Als inaktiv gelten Google-Konten, die in einem Zeitraum von zwei Jahren nicht genutzt wurden. Betroffen von der Inaktivitätsrichtlinie sind private Konten, geschäftliche Accounts bleiben bestehen. Wer seine Daten nicht verlieren möchte, loggt sich vor dem Stichtag kurz ein.
Wichtig für Bahnreisende: GDL deutet nächsten Warnstreik an
Für Bahnreisende könnte der Dezember ein frostiger Monat werden. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat nach gescheiterten Verhandlungen mit der Deutschen Bahn einen neuen Warnstreik angedeutet. Ob dieser in die Zeit fällt, in der viele Menschen ihre Familien zu Weihnachten besuchen und sich auf das klimafreundliche Transportmittel Bahn verlassen, ist noch offen.
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Strom und Gas: Viele Grundversorger senken die Preise
Zum Schluss erfreulichere Nachrichten: Die teuerste Option, Energie zu beziehen, ist meist die Grundversorgung. Mit Beginn der Energiekrise, als die Preise für Gas und Strom massiv stiegen, war die lokale Grundversorgung jedoch teilweise günstiger. Auch die kurzen Kündigungsfristen in der Grundversorgung sind für viele Verbraucher attraktiv.
Für viele Haushalte, die Energie vom lokalen Grundversorger beziehen, wird Strom und Gas dem Vergleichsportal "Verivox" zufolge wieder günstiger. Denn: Viele Grundversorger senken ab Dezember die Preise in der Grundversorgung, nur wenige heben sie moderat an.
Verwendete Quellen:
- bahn.de: Fahrplanwechsel: Der Jahresfahrplan 2023/2024
- eur-Lex.europa.eu: Document 32021L2118
- eur-Lex.europa.eu: Amtsblatt der Europäischen Union
- bmdv.bund.de: KTF setzt starkes Zeichen für klimafreundliche Schiene
- bundesregierung.de: Mindestlohn in der Altenpflege soll steigen
- support.google.com: Richtlinie zu inaktiven Google-Konten
- gdl.de: Verhandlungsabbruch
- verivox.de: Strom und Gas: Die Hälfte der örtlichen Versorger senkt die Preise zum neuen Jahr
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