Die Methoden von Kriminellen sind so raffiniert geworden, dass niemand mehr vor Betrug gefeit ist. Wir klären über gängige und neue Maschen auf.

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Update vom 14. Februar: Über 408.000 Konten aus fünf verschiedenen Ländern hat Meta im Jahr 2024 gelöscht. Der Grund: Es handelte sich um Liebesbetrüger.

Der Konzern warnt zum Valentinstag vor Fake-Profilen, die sich auf WhatsApp, Instagram und Facebook tummeln und hauptsächlich aus Nigeria, der Elfenbeinküste, Ghana, Benin und Kamerun stammen. Die Masche ist jedoch meist dieselbe.

  • Die Masche:

Betrüger erstellen Profile, die augenscheinlich von einer erfolgreichen und attraktiven Person stammen. Die Bilder auf den Social-Media-Profilen sind entweder geklaut oder wurden mithilfe von KI erstellt. Von diesem Profil aus werden dann zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer kontaktiert. Sie bauen mit ihren Opfern ein Vertrauensverhältnis auf und bitten es dann irgendwann um Geld, das sie angeblich dringend benötigen. Manche Betrüger behaupten auch, dass sie das Geld für ihr Opfer klug investieren wollen.

  • So können Sie sich schützen:

Seien Sie skeptisch! Vertrauen Sie nicht jedem in den sozialen Netzwerken. Um zu prüfen, ob die Person tatsächlich existiert, können Sie beispielsweise eine Bilder-Rückwärtssuche in Google durchführen. Auch können Sie auf einen Videochat drängen - darauf gehen Betrüger in der Regel nicht ein. Meta warnt Sie zudem mit einem Sicherheitshinweis, sollte ein Chat-Partner aus einem anderen Land stammen und verdächtige Aktivitäten aufzeigen. Und zu guter Letzt: Überweisen Sie niemals Geld, auch dann nicht, wenn Ihre Online-Bekanntschaft Sie stark unter Druck setzt. (mak)

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Aktuelle Betrugsmasche nimmt Telekom-Kunden ins Visier

Update vom 13. Februar: Telekom-Kunden müssen aktuell wachsam sein, denn sie werden ins Visier von Betrügern genommen. Wie die Verbraucherzentrale warnt, ist derzeit eine neue Betrugsmasche im Umlauf, die Betroffene per E-Mail erreicht.

In der E-Mail wird behauptet, dass der Telekom-Kunde einen verpassten Anruf und der Anrufer eine Nachricht hinterlassen habe. In der Mail findet sich ein Link, über den man den vermeintlich verpassten Anruf abhören könne.

Diese Mail ist in mehrfacher Hinsicht verdächtig: Zum einen ist die Anrede unpersönlich formuliert. Zum anderen werden Nachrichten über Sprachnachrichten auf der Mailbox nicht per Mail geschickt. Sie erfolgen immer über die entsprechende Voicemail-App oder kommen per SMS.

Verschieben Sie die Mail am besten in den Spam-Ordner und klicken Sie keinesfalls den Link an. (mak)

Neue Masche: Betrüger nehmen Eltern ins Visier

Update vom 12. Februar: Das Kind ist todkrank, das rettende Medikament extrem teuer: Mit dieser Masche versuchen Telefonbetrüger, das Geld besorgter Eltern zu erbeuten. In einem Fall waren sie nun erfolgreich: Ein Ehepaar in Schwaben wurde dabei um Goldbarren im Wert von mehreren Zehntausend Euro betrogen.

Nach Angaben der Polizei gab sich ein Anrufer am Telefon als Arzt eines nahegelegenen Krankenhauses aus und behauptete, die Tochter des Paares sei todkrank. Eine teure Behandlung könne ihr Leben retten, hierfür sei jedoch eine sofortige Zahlung nötig.

Während der Ehemann aus Allmannshofen (Landkreis Augsburg) sich auf den Weg ins Krankenhaus machte, übergab seine Frau zu Hause mehrere Goldbarren an einen angeblichen Krankenkassenmitarbeiter. Der Abholer flüchtete anschließend. Die Polizei ermittelt wegen Betrugs und warnt eindringlich vor der Masche. (dpa/bearbeitet von ff)

Am 7. Februar kam es zwischen 13:45 Uhr und 15:00 Uhr zu dem Betrug.

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Deutschland-Ticket: Mail über angebliche Rückerstattung im Umlauf

Update vom 6. Februar: Kundinnen und Kunden der Deutschen Bahn erhalten aktuell vermehrt eine E-Mail, die sie darüber informiert, dass ihr Deutschland-Ticket versehentlich doppelt abgebucht worden wäre, wie die Verbraucherzentrale berichtet. Um ihre Rückzahlung zu erhalten, sollen Betroffene einem eingefügten Link folgen und ihre Daten angeben. Doch Vorsicht, bei dieser E-Mail handelt es sich um Phishing!

Die Mail stammt nicht von der Deutschen Bahn, auch wenn sie auf den ersten Blick so aussieht, da sich die Betrüger der Farben und Logos der Deutschen Bahn bedient haben. Doch die unpersönliche Anrede, die Verlinkung innerhalb der Mail sowie die unseriöse Absenderadresse entlarven sie als Phishing.

Folgen Sie keinesfalls dem Link. Die Verbraucherzentrale empfiehlt, die Mail zu löschen oder in den Spam-Ordner zu verschieben. Im Anschluss sollten Sie die Sicherheit Ihres Deutsche-Bahn-Kontos überprüfen und gegebenenfalls ein neues Passwort vergeben. (mak)

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Das ist keine E-Mail vom Beitragsservice, das ist Phishing

Update vom 5. Februar: Klingt doch super, diese "Rückerstattungsbenachrichtigung" vom Beitragsservice im E-Mail-Postfach. Zu viel gezahlte Rundfunkbeiträge für ARD, ZDF und Deutschlandradio sollen da zurückerstattet werden - ganz einfach per Kreditkarte. Okay, jetzt aber erst einmal halt.

Hinter diesen Mails steckt nämlich nicht der Beitragsservice, sondern Betrüger, die an Ihre Daten wollen. Der Beitragsservice warnt: Klicken Sie nicht auf den Link in der E-Mail und geben Sie keine Daten ein.

Auch wenn die Schreiben ähnlich aussehen wie echte Nachrichten des GEZ-Nachfolgers: "Der Beitragsservice kommuniziert nicht in dieser Form per E-Mail mit den Beitragszahlenden", heißt es in einer Mitteilung. Wer den Anweisungen im Schreiben folgt und seine Kreditkartendaten eingibt, könnte Opfer von Betrug werden. Denkbar sind etwa ungewollte Onlinekäufe mit den erbeuteten Daten, Identitätsdiebstahl oder mehr. Hier sind ein paar Anhaltspunkte, wie Sie gefälschte Schreiben erkennen können:

  • Die Absender nutzen gern E-Mail-Adressen aus scheinbar zufällig zusammengesetzten Buchstaben. Prüfen Sie daher die Absenderadresse genau, auch wenn unter Absender ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice steht.
  • Anders als in echten Schreiben des Beitragsservice erfolgt die Anrede allgemein mit "Sehr geehrter Kunde", manchmal wird auch nur die E-Mail-Adresse anstelle eines Namens genannt.
  • Anders als in den Schreiben des Beitragsservice wird keine Beitragsnummer angegeben.
  • In einigen Anschreiben ist von zu viel gezahlten "Rundfunkgebühren" die Rede. Bereits seit dem Jahr 2013 werden jedoch "Rundfunkbeiträge" erhoben.
  • Für die vermeintliche Rückerstattung wird man mitunter aufgefordert, seine Kreditkartendaten anzugeben, inklusive der geheimen CVV (eine dreistellige Nummer auf der Rückseite der Karte). Der Beitragsservice führe grundsätzlich keine Erstattungen via Kreditkarte durch und frage auch keine Kreditkartendaten ab, heißt es.
  • In manchen Fällen wird eine Kontaktadresse support@beitragsservice.de angegeben. Diese E-Mail-Adresse gibt es laut Beitragsservice nicht.

Was also tun mit Mails wie diesen? Am besten einfach löschen. Wer schon auf den Link geklickt und möglicherweise auch Kreditkarten-Daten eingegeben hat, erstattet Anzeige bei der Polizei. Das ist vor Ort auf der Dienststelle möglich oder auch im Netz über die jeweils zuständige Onlinewache. (dpa/bearbeitet von ff)

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Fake-Mails locken mit Steuerrückerstattung

Update vom 3. Februar: Schauen Sie besser zweimal hin, wenn Sie aktuell eine Info-Mail bekommen haben, die Sie vermeintlich zu Ihrem Steuerbescheid führen soll. Denn unter Umständen stammt diese gar nicht vom Finanzamt.

Das Landeskriminalamt Niedersachsen warnt derzeit vor einer Betrugsmasche mit E-Mails, die mit Steuerrückerstattungen locken und so aussehen, als kämen sie vom Online-Finanzamt Elster. Stattdessen kommen sie aber von Betrügern, die sich einen optischen Trick zunutze machen und das kleine "l" durch ein kleines "i" ersetzen - aus "Elster" wird so "Eister".

Wer den darin befindlichen Link anklickt, landet entweder auf unterschiedlichen Onlineshops, falschen Newsseiten oder erhält einen gefälschten Warnhinweis, dass der Computer mit einer Schadsoftware infiziert sei. Um das Problem zu beheben, soll entweder eine Software installiert oder ein Kundensupport angerufen werden. Weder das eine noch das andere sollten Betroffene tun. Stattdessen sollten sie den Browser oder den Tab direkt schließen. Auch persönliche Daten sollten nach Anklicken des Betrugslinks niemals angegeben werden.

Sollten Sie doch auf die Masche hereingefallen sein, informieren Sie unverzüglich die Stellen, deren Daten Sie auf den gefälschten Seiten angegeben haben, rät das Landeskriminalamt. Also zum Beispiel bei der Übertragung von Bankdaten die jeweilige Bank oder bei der Übertragung von Steuerdaten das zuständige Finanzamt. Außerdem sollten Sie Anzeige bei der örtlich zuständigen Polizei oder über die Onlinewache stellen und den Computer auf mögliche Schadsoftware hin überprüfen. (dpa/bearbeitet von tar)

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ADAC-Newsletter erhalten? Dann besser genau hinschauen

Update vom 30. Januar: Der ADAC warnt vor Online-Abzocke in seinem Namen. Immer wieder kursieren demnach gefälschte Mails oder Newsletter. Derzeit seien gefakte Newsletter im Umlauf. Diese werden oft von gefälschten Mail-Adressen geschickt.

Erkennen könne man das unter anderem daran, dass in der Absender-Adresse das Kürzel "ADAC" mit Zahlen kombiniert wird und der Text oder der Betreff häufig grammatikalische Fehler enthält. Betrüger kopieren Originalmails wie den Newsletter oder die Kilometerstandsabfrage der Autoversicherung, verändern die enthaltenen Links und verschicken diese manipulierten Mails, wie es weiter heißt. Auch dringende Aufforderungen, Umfragen, Gewinnspiele oder Prämien sollen die Empfänger demnach in die Irre führen. Das Ziel der Betrüger: An sensible Informationen oder Geldbeträge gelangen.

Der ADAC rät, nicht auf Schaltflächen zu klicken, die unter Zeitdruck zu dringenden Handlungen drängen, sensible Daten fordern oder irgendwelche Versprechungen machen. Auch sollte eine Phishing-Mail gelöscht werden.

Übrigens: Betrüger machen auch Fake-Anrufe im Namen des ADAC, in denen sie Menschen dazu auffordern, Daten über sich preiszugeben oder Anzahlungen zu machen. Auch darauf sollte man nicht eingehen und stattdessen die Rufnummer der Polizei melden. (sbi)

Weitere Betrugsmaschen aus dem Monat Januar finden Sie hier.

Verwendete Quelle

  • dpa
  • Watchlist Internet
  • Phishing-Radar der Verbraucherzentrale
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