Ein Staat der Commonwealth Realms will sich vom britischen Königshaus und damit von König Charles als Staatsoberhaupt lösen. In Jamaika wurde das Verfahren bereits eröffnet.

Mehr News zum Thema Adel

Im April dieses Jahres wurde der Staatenbund Commonwealth in seiner modernen Form 75 Jahre alt. König Charles ist neben dem Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland noch immer offiziell Staatsoberhaupt von 14 der 56 Mitglieder. Das soll sich im kommenden Jahr ändern, denn Jamaika möchte sich vom britischen Königshaus lösen.

Marlene Malahoo Forte, Jamaikas Ministerin für Rechts- und Verfassungsangelegenheiten, stellte den Gesetzentwurf zur Änderung der Verfassung vor wenigen Tagen vor. Gegenüber dem britischen "Guardian" sagte sie: "Jedes Jahr, wenn wir am 6. August die Unabhängigkeit feiern, ist die Nation eingeladen, über ihre Erfolge seit der Unabhängigkeit nachzudenken und darüber, was noch zu tun bleibt, und jedes Jahr wird die Frage gestellt, wann wir die Monarchie abschaffen und ein jamaikanisches Staatsoberhaupt haben werden."

Jamaika ohne König Charles? Diese Hürden stehen noch an

Jamaikas Regierung wolle den Prozess vor der Parlamentswahl im kommenden Jahr abschließen. Der Gesetzentwurf muss aber noch mehrere Hürden nehmen, darunter die Prüfung durch gemeinsame Ausschüsse, eine Abstimmung im Parlament und ein nationales Referendum. Gegenstimmen werden erwartet, da Oppositionsparteien bereits Bedenken geäußert haben, unter anderem hinsichtlich des Zeitpunkts kurz vor den nationalen Wahlen im nächsten Jahr. Zudem gebe es noch keine Bestimmungen darüber, den karibischen Gerichtshof anstelle des britischen Privy Council als oberstes Gericht einzusetzen.

Jamaika wurde im Jahr 1962 unabhängig, behielt aber, wie viele ehemalige britische Kolonien, den britischen Monarchen als Staatsoberhaupt. Zuletzt schaffte Barbados im Jahr 2021 die Verbindung mit der britischen Krone ab. (vit)

Verwendete Quelle

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.