Ryan Reynolds lebt seinen Sinn für schräge Helden weiter aus: Für die Verfilmung des Spiele-Klassikers "Dragon's Lair" soll der Hollywood-Star in die Rolle eines schusseligen Fantasy-Ritters schlüpfen, der ziemlich oft das Zeitliche segnen dürfte. Es wäre bereits sein zweiter Auftritt als Videogames-Figur.
Links, links, oben, tot. Und zurück auf Anfang. Zeichentrick-Guru Don Bluth ("Feivel, der Mauswanderer") lieferte 1983 mit "Dragon's Lair" einen der ikonischsten Interactive Movies überhaupt: Das unter anderem in der Netflix-Serie "Stranger Things" porträtierte Fantasy-Spiel verwendet handgezeichnete und auf Laserdisc abgelegte Film-Szenen, die - je nach Controller-Eingabe - in unterschiedlicher Reihenfolge abgespielt werden.
Auf diese Weise entsteht die Illusion des wackeren Comic-Ritters Dirk, der auf der Suche nach der entführten Prinzessin Daphne durch die finstere Fantasy-Burg des bösen Zauberers Mordroc steuert.
Mitte der 90-er-Jahre erlebte das Interactive-Movie-Game mit dem Aufstieg früher CD-ROM-Systeme einen überraschenden zweiten Frühling und wurde für Konsolen wie Panasonics 3DO oder das Philips CD-i umgesetzt. Zuletzt erschien auch eine Switch-Fassung.
Legendär ist neben den filmreifen Animationen aber vor allem der Schwierigkeitsgrad: Ein falscher Knopfdruck, und schon wird der schlacksige Ritter Dirk erdrosselt, flambiert, durchlöchert oder gefressen - und ob die zu rettende Prinzessin diesen nervenaufreibenden Stress wert ist, haben wohl nur die geduldigsten Spieler erfahren. Alle anderen haben gefrustet aufgegeben.
Hollywoods schönster Vollblut-Nerd
Wie "The Hollywood Reporter" berichtet, soll die kultige Ritter-Mär nun verfilmt werden. Demnach habe sich Netflix in zähen Verhandlungen die Rechte gesichert - und einen Hollywood-Star für die Hauptrolle gewinnen können:
Ebenfalls mit an Bord sind die beiden Autoren Dan und Kevin Hageman, die bereits an den Skripts von "LEGO Movie" und "Hotel Transylvania" gearbeitet haben. Wann "Dragon's Lair" bei Netflix Premiere feiern wird, ist noch unbekannt.
Reynolds, der mit den beiden "Deadpool"-Filmen die Marvel-Superhelden-Welt gehörig auf die Schippe nahm, entpuppt sich mehr und mehr als Vollblut-Nerd: In "Free Guy", dem neuen Film von "Stranger-Things"-Regisseur Shawn Levy, ist er einer der Typen, die in Computergames pure Staffage sind.
Doch irgendwann hat Guy die Nase von seinem Dasein als Statist voll und macht sich auf die Jagd nach einem eigenen Leben. Wer Titel wie "Fortnite", "GTA Online" und Co. zockt, wird in "Free Guy" (voraussichtlich im Juli im Kino) förmlich erschlagen.
(tsch) © 1&1 Mail & Media/teleschau
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