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Über ihr Amt sagte Königin Margrethe einmal: "Ich war immer der Meinung, dass es eine Verpflichtung fürs Leben ist." Eine Abdankung erschien lange unwahrscheinlich - umso überraschender kam dann doch diese Ankündigung in ihrer Silvesteransprache 2023 (Bild).
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"Ich habe beschlossen, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist. Am 14. Januar 2024 - 52 Jahre, nachdem ich meinen geliebten Vater beerbte - werde ich als Königin von Dänemark zurücktreten", kündigte die Monarchin in ihrer Neujahrsansprache an und überließ damit ihrem Sohn, Kronprinz Frederik (l.), das Zepter.
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Dänische Medien bezeichneten die Ankündigung als "absolut historisch". Doch auch nach ihrer Abdankung stehen die Zeichen bei Margrethe mitnichten auf Rente - obwohl sie am 16. April bereits ihren 84. Geburtstag feiert: Sie ist ausgesprochen kreativ und kunstinteressiert, gilt als pragmatisch und etwas unkonventionell.
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Den Geburtstag selbst will sie ruhig angehen lassen und ihn privat auf Schloss Fredensborg feiern, wie der Palast mitteilte. Das Bild zeigt sie im November 2023 auf Schloss Christiansborg.
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Doch sonst ist Margrethe gut beschäftigt. Für den Vergnügungspark Tivoli in Kopenhagen etwa arbeitet sie an einer Ballettaufführung mit. Das Märchen "Tölpel-Hans" von Hans Christian Andersen soll neu aufgeführt werden, Premiere ist am 22. Juni. "Es gibt so viele Möglichkeiten im Märchen über Tölpel-Hans, einen Menschen, den man einfach mögen muss, und das gibt uns auf der Bühne viele Möglichkeiten", wird Margrethe in der Pressemitteilung des Tivoli zitiert.
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Und bereits Anfang Februar hat Margrethe eine Auszeichnung bekommen, nämlich den Filmpreis "Robert" für das beste Kostümdesign für ihre Arbeit an dem Netflix-Film "Ehrengard: Die Geschichte einer Verführung". Das Bild zeigt sie bei der Premiere im September 2023 in Kopenhagen.
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Geboren wurde die heute 84-Jährige als Margrethe Alexandrine Thorhildur Ingrid am 16. April 1940 auf Schloss Amalienborg in Kopenhagen. Damals saß ihr Großvater Christian X. auf dem Thron und Dänemark stand noch unter deutscher Besatzung. Zu diesem Zeitpunkt war längst noch nicht absehbar, dass sie eines Tages Königin von Dänemark sein würde, denn Frauen waren für den Thron nicht vorgesehen.
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Nichtsdestotrotz genoss Prinzessin Margrethe eine exzellente Ausbildung: Nach dem Abitur studierte die älteste von drei Schwestern zunächst Rechts- und Staatswissenschaften an der Pariser Sorbonne, danach in Kopenhagen und Aarhus Jura, Staatswissenschaften, Volkswirtschaft und Geschichte und schließlich Archäologie, Völkerrecht und Wirtschaft an der Universität Cambridge und der London School of Economics in Großbritannien. (Bild: 1958)
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Während ihrer letzten akademischen Station in London lernte sie ihren späteren Ehemann kennen, den französischen Diplomaten Graf Henri de Laborde de Monpezat. (Bild: 1966)
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Über ihr Kennenlernen wird Margrethe später sagen: Es war Liebe auf den ersten Blick. (Bild: 1967)
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Am 10. Juni 1967 heiratete das Paar in der Holmens Kirke in Kopenhagen. Für Margrethe konvertierte Graf Henri zum Protestantismus, hängte ein K an seinen Namen - für den dänischeren Klang - und ließ sich fortan Henrik nennen. Außerdem bekam er den Titel Prinz von Dänemark, womit er offenbar bis zuletzt haderte. (Bild: 1967)
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Knapp ein Jahr nach der Hochzeit kam mit dem kleinen Prinz Frederik (l.) der erste Nachwuchs des royalen Paares auf die Welt. Ein weiteres Jahr später, 1969, bekamen Margrethe und Henrik mit Prinz Joachim den zweiten Sohn. Heute ist Margrethe stolze Großmutter von acht Enkelkindern.
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Als ihr Vater König Frederik IX. am 14. Januar 1972 starb, wurde Margrethe noch am selben Tag zur Königin von Dänemark gekrönt. 560 Jahre nach Margarethe I. saß damit zum zweiten Mal in der Geschichte eine Frau auf dem dänischen Thron. Als Königin war Margrethe II. bis zu ihrer Abdankung Staatsoberhaupt Dänemarks. (Bild: 1972)
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Ihre königlichen Pflichten erfüllte sie mit großer Ernsthaftigkeit, doch so steif und ernst wie das klingt, war Margrethe nie – im Gegenteil. Sie galt schon zu ihren aktiven Zeiten als volksnah, unkonventionell – und die Dänen liebten und lieben sie dafür. Ihre Zustimmungswerte im Land sind seit vielen Jahren enorm hoch, sie galt sogar als die beliebteste Monarchin der Welt. (Bild: 1972)
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Auf eine Frage in einem Interview, was sie als Monarchin so erfolgreich machte, verwies Margrethe (2.v.l.) unter anderem auf ihren Vater (r.). "Er sagte zu mir: 'Du musst ihre Huldigung entgegennehmen. Du musst ihnen zeigen, dass du sie magst.'" Außerdem müsse man sich immer von ganzem Herzen für das engagieren, was man tue. Ihre unerschütterliche Positivität und Gelassenheit taten ihr Übriges. (Bild: 1958)
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Nicht von ungefähr kam daher wohl auch ihr Wahlspruch. Er lautete: "Guds hjælp, folkets kærlighed, Danmarks styrke", zu Deutsch: "Gottes Hilfe, Volkes Liebe, Dänemarks Stärke".
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Neben dem Thron hat Margrethe von ihrem Vater das künstlerische Talent geerbt. Während Frederik IX. ein Virtuose am Klavier gewesen sein soll, hat sich die Königin als Malerin einen Namen gemacht. Unter einem Pseudonym illustrierte sie 1977 das Cover der dänischen "Herr der Ringe"-Ausgabe. Zudem hat sie zahlreiche Sonderbriefmarken gestaltet sowie Kirchengewänder, Theaterkostüme und Bühnenbilder kreiert. (Bild: 1958)
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Mit ihrem Ehemann Prinz Henrik verband Königin Margrethe außerdem noch eine ganz andere Leidenschaft: ihre Liebe zu Dackeln. Doch die sorgte für so manche Kontroverse: So biss etwa Dackeldame Evita im Jahr 2009 einem Leibgardisten die Wade blutig und wurde nicht – wie andere aggressive Artgenossen – eingeschläfert. Die Sonderbehandlung des königlichen Dackels stieß nicht bei jedem auf Verständnis. (Bild: 1982)
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Prinz Henrik widmete der launischen Evita 2005 sogar ein Gedicht: "Ich liebe es, dein Fell zu streicheln. Du lieber, du besonderer Hund", heißt es in der Ode "An meinen Dackel". Eine weitere kuriose Dackel-Anekdote: Als 1993 Hund Zenobie verschwand, rief die Königin das Volk auf, nach ihm zu suchen. Hunderte Dänen durchstreiften tagelang die Wälder, allerdings ohne Erfolg. Zenobie blieb verschwunden.
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Auch für ihre Outfits ist Margrethe bekannt. Vielleicht ist sie in modischer Hinsicht sogar die mutigste Adelige – wenn nicht in der Welt, dann zumindest in ihrer Familie, wie dieses Bild aus dem Jahr 2017 beweist.
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Neben quietschbunten Stoffen hüllt sich die Königin aber auch gerne mal in Pelz – wie hier am Tag ihres 40. Thronjubiläums. Was andernorts als verwerflich gilt, sieht man in Dänemark nicht so eng. "Es ist kalt hier und wir züchten viele Nerze", erklärte die Königin dazu.
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Eine andere umstrittene Leidenschaft der Königin ist oder besser war – ganz Bohème – das Rauchen. Daran gab es immer wieder Kritik, sie rauchte deswegen oft nur im Privaten. Dann, im Juni 2023, vermeldete der Palast: Margrethe hat nach 66 Jahren mit dem Qualmen aufgehört. (Bild: 1967)
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Im Vergleich zu anderen Königshäusern verlief Margrethes Amtszeit weitgehend skandalfrei. Allerdings war es lange ein offenes Geheimnis, dass es in ihrer Ehe immer wieder kriselte. Prinz Henrik von Dänemark fand sich offenbar nie ganz damit ab, "nur" ein Prinz zu sein und die zweite Geige im Palast zu spielen. In einem Interview sagte er einmal sogar, er werde bei Hofe von bestimmten Kreisen erniedrigt. (Bild: 2015)
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Eines Tages kam es zum Eklat auf Schloss Amalienborg: Weil Königin Margrethe ihren Sohn, den damaligen Prinz Frederik (Foto), als Krankheitsvertretung bestimmte, zog sich ihr Mann, der gebürtige Franzose Henrik, beleidigt auf sein Weingut in Frankreich zurück. Auch zum 75. Geburtstag seiner Frau erschien er nicht. (Bild: 2021)
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Am 13. Februar 2018 starb der Ehemann von Margrethe II. Zuvor hatte der Palast bekannt gegeben, dass er an Demenz erkrankt war. (Bild: 2018)