• Halyna Hutchins ist am 21. Oktober am "Rust"-Set durch einen Schuss von Alec Baldwin ums Leben gekommen.
  • Nach der Tragödie veröffentlichte ein Mitarbeiter eines der wohl letzten Fotos der Kamerafrau.
  • Indessen wollen die Behörden erste Ermittlungsergebnisse präsentieren.

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Ein Kollege der verstorbenen Halyna Hutchins hat ein Foto von ihr auf Social Media geteilt. Das Bild soll einen der letzten Momente der 42 Jahre alten Kamerafrau zeigen, bevor sie am "Rust"-Set von Alec Baldwins Schuss tödlich getroffen wurde.

Serge Svetnoy arbeitete als Techniker am Set des Westerns. Am 22. Oktober postete er ein Foto auf Facebook, das er als "das letzte Foto mit Halyna am Set" bezeichnete.

Das Foto scheint im Inneren der kleinen Kirche auf der Filmranch in New Mexico aufgenommen worden zu sein. Auf dem Bild stehen mehrere Crewmitglieder um den kostümierten Hauptdarsteller Baldwin herum, während ein Kameramann seine Aufnahme einrichtet.

Hutchins ist im hinteren Teil der Gruppe mit einem Headset zu sehen. Sie steht Baldwin gegenüber, mit dem Rücken zu der Person, die das Foto gemacht hat. Es ist unklar, wie lange vor dem Unglück das Foto aufgenommen wurde.

Emotionaler Post von Serge Svetnoy

Anfang dieser Woche schrieb Svetnoy in seinem emotionalen Instagram-Post, er habe neben Hutchins gestanden, als sie am Donnerstag (21. Oktober) am Set des Films von Baldwin erschossen wurde.

In einem ausführlichen Bericht mit dem Titel "Meine Vision der RUST-Tragödie" schrieb Svetnoy, er sei "sehr dankbar für jeden", der sich mit "Worten der Unterstützung und des Beileids" an ihn gewandt habe. Er erklärte, dass er mit Hutchins an "fast allen ihren Filmen" gearbeitet hat und sie als Freundin betrachtet.

Svetnoy: "Ich habe sie in meinen Armen gehalten, als sie im Sterben lag"

"Ja, ich stand Schulter an Schulter mit Halyna, als der tödliche Schuss fiel, der ihr das Leben nahm und den Regisseur Joel Souza verletzte. Ich habe sie in meinen Armen gehalten, als sie im Sterben lag. Ihr Blut klebte an meinen Händen", sagte er. "Ich möchte meine Meinung dazu sagen, warum dies geschehen ist. Ich denke, ich habe das Recht, das zu tun", heißt es in seinem Post.

"Es ist die Schuld von Fahrlässigkeit und Unprofessionalität", schrieb Swetnoy. "Die Person, die die Waffe auf dem Gelände überprüfen sollte, hat dies nicht getan; die Person, die hätte sagen müssen, dass die geladene Waffe auf dem Gelände ist, hat dies nicht getan; die Person, die diese Waffe hätte überprüfen müssen, bevor sie zum Set gebracht wurde, hat dies nicht getan. Und der Tod des Menschen ist das Ergebnis!"

Halyna Hutchins durch Schuss von Alec Baldwin getötet: Ermittlungen zum Vorfall laufen

Die Polizei hat die Vorwürfe, die Swetnoy in seinem Beitrag erhoben hat, nicht bestätigt, und es gibt bisher auch keine offizielle Feststellung von Fahrlässigkeit.

Die Behörden in New Mexico untersuchen derzeit, wie es zum Tod der Kamerafrau kam, die von Baldwin bei den Proben für eine Szene erschossen worden war. Regisseur Joel Souza wurde bei dem Vorfall ebenfalls verletzt, konnte aber am nächsten Tag aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Staatsanwaltschaft schließt Anklage nicht aus

Am Mittwoch wollen die Behörden in Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexiko erstmals öffentlich in einer Pressekonferenz zu den laufenden Ermittlungen Stellung nehmen.

Die zuständige Bezirks-Staatsanwältin Mary Carmack-Altwies sagte vorab in einem Interview mit der "New York Times", dass auch eine Strafverfolgung in dem Fall möglich sei. "Wir haben noch nichts ausgeschlossen", wurde sie am Dienstag von der Zeitung zitiert. "Zu diesem Zeitpunkt ist alles, einschließlich strafrechtlicher Anklage, auf dem Tisch." Im Mittelpunkt stünden derzeit ballistische Untersuchungen, um zu klären, welche Art von Munition verwendet wurde und wie sie in die Waffe hineinkam.

Die Staatsanwältin stellte klar, dass es sich dabei nach bisherigen Erkenntnissen nicht bloß um eine "Prop-Gun", also um eine Requisitenwaffe gehandelt habe, die realen Waffen nur ähnele. Die in einigen Gerichtsdokumenten zu dem Fall benutzte Terminologie sei irreführend, denn es habe sich um eine echte Pistole gehandelt.

"Es war eine echte Waffe", sagte Carmack-Altwies. Was es genau für eine Feuerwaffe war, sagte sie nicht, beschrieb sie aber als eine antike Waffe, die zu der Ära passe, in der der Film spielt. Der Western "Rust" ist im 19. Jahrhundert angesiedelt.

Vermutungen um ungenügende Sicherheitsvorkehrungen werden lauter

Staatsanwältin Carmack-Altwies zufolge könnten sich die Ermittlungen über Wochen oder Monate hinziehen, ehe es zu einer möglichen Anklage kommen könnte. Es habe "große Mengen" von Munition am Set gegeben, sage die Staatsanwältin der "New York Times". Nach Angaben der Polizei seien bei der Durchsuchung des Drehorts drei Revolver, gebrauchte Patronen und Munition unter anderem in Schachteln, lose und in einer Gürteltasche gefunden worden.

Vermutungen über laxe Sicherheitsvorkehrungen wurden auch von einem Bericht der Nachrichtenseite "The Wrap" gestützt, wonach einige Crewmitglieder in ihrer Freizeit angeblich scharfe Munition benutzten, um auf Bierdosen zu schießen. Die Quellen wurden nicht namentlich genannt.

Demnach hätte ein derartiges Zielschießen am Morgen, wenige Stunden vor dem tödlichen Vorfall am Set, stattgefunden, sagte "The Wrap"-Journalistin Sharon Waxman dem Sender CNN. Eine dieser Waffen sei später am Set an Baldwin weitergereicht worden.

Filmwaffenexperte Wolf sagte dem Sender dazu: "Sie haben keine Requisitenwaffen geladen, sie haben echte Waffen geladen und mit ihnen geschossen. Dann haben sie dieselben echten Waffen am Set als ihre Requisitenwaffen benutzt." Dies sei nach seiner Einschätzung das Problem gewesen.  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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