2018 lief der Action-Film "Criminal Squad“ von Regisseur Christian Gudegast ganz okay in den Kinos, wurde aber vor allem in den Jahren darauf ein echter Hit im Streaming. Folgerichtig, wenn auch mit langer Wartezeit, kommt nun der zweite Teil auf die großen Leinwände.

Ein Interview

Mit dabei auch diesmal: Gerard Butler als "Big Nick" und O’Shea Jackson als Donnie. Doch auch wenn ihre Rollen die gleichen Namen tragen, so haben sie sich doch ganz schön verändert. Warum diese Entwicklung kommen musste und ob man sich jetzt schon Hoffnungen auf einen dritten Teil machen darf, verraten die Hollywood-Stars im Interview,

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Ohne zu spoilern, aber man könnte ja am Ende des Filmes auf eine Fortsetzung hoffen. Ist da was im Busch? Gibt es Pläne? Und wenn ja: Werden die Fans wieder sieben Jahre warten müssen?

O’Shea Jackson: Ich würde mal so sagen: Wenn man immer bereit ist, muss man sich nicht bereit machen. Alles kann passieren. Wir sind natürlich gespannt darauf, wie die Fans auf den zweiten Teil reagieren werden. Bisher steht noch nichts fest, aber wir hoffen natürlich auf das Beste. Es ist ein bisschen wie nach Teil eins: Wir lassen die Zuschauer mit dem Wunsch und dem Verlangen nach mehr zurück. Wir bekamen natürlich gewaltigen Rückenwind, als der Film so ungemein erfolgreich war. Die Fans hatten ihn, wenn ich mich recht erinnere, bis in die Top Five auf Netflix gebracht.

Gerard Butler: Er war Nummer eins! Nummer eins! Sogar mehrmals!

Jackson: Stimmt! Ich wollte auch nur, dass du es sagst. Es lief also alles nach dem Wunsch der Fans, und wir brauchen sie auch diesmal wieder. Wir sind auf jeden Fall für alles offen.

Gerard Butler: "Ich bin stolz auf die Richtung, die dieses Franchise nimmt"

Die Chemie zwischen Ihnen auf der Leinwand ist auffallend gut. Schafft man das nur, wenn man auch nach Drehschluss und zwischen den Filmen gemeinsame Zeit verbringt – oder geht das auf Knopfdruck?

Jackson: Na ja, wir hatten schon beim ersten Teil unsere besonderen Momente miteinander. Aber erst jetzt ging es mehr um das Miteinander. Diesmal ist einfach der Familiengeist, dieses Zusammengehörigkeitsgefühl, das unser Regisseur Christian Gudegast so in den Vordergrund stellt, noch größer.

Butler: Beim Dreh des ersten Teils waren wir uns gar nicht so nah. Christian [Gudegast, der Regisseur] wollte, dass wir in Teams in Bootcamps miteinander trainieren. Also gab es meine Crew, und wir wurden beste Freunde. Und es gab Merrimens Crew, die ebenfalls sehr eng miteinander wurden [Ray Merrimen, gespielt von Pablo Schreiber, ist im ersten "Criminal Squad“-Film der Gegenspieler von Butlers Charakter "Big Nick" O’Brian].

Der arme O’Shae hing irgendwo dazwischen. Er hatte quasi keinen Anschluss. Aber er ist einfach ein großartiger Typ und ich habe großen Respekt vor seinem Talent! Im zweiten Teil verbringen wir auf der Leinwand mehr Zeit miteinander, also hingen wir auch während des Drehs zusammen ab.

Die Beziehung zwischen unseren Charakteren ist einfach der große und tragende Teil im Film: die Chemie zwischen ihnen auf gute wie auf schlechte Art , das Vertrauen, genauso wie der Spaß. Und auch, wie wir uns gegenseitig nerven. Wir hatten einfach eine verdammt gute Zeit. Wenn man zusammen etwas Magisches erschaffen will, muss man diese Chemie zueinander haben, denn nur so entstehen auch Vertrauen und Respekt. Es ist einfach eines meiner liebsten Team-ups, die ich je in einem Film hatte. Ich bin so unglaublich stolz auf diesen Film und auch auf die Richtung, in die dieses Franchise geht.

Evin Ahmad (Jovanna), Gerard Butler (Big "Nick" O'Brian). © Rico Torres/Rico Torres

Konnten Sie etwas von sich in Ihre Charaktere einfließen lassen? Auch spontan, etwa Szenen improvisieren?

Butler: Wir haben tatsächlich viel improvisiert. Es gibt einige Szenen, in denen wir uns austoben konnten. Ich konnte viel Spontanes in den Film bringen. Zum Beispiel in der Szene als Jovanna (Evin Ahmad) das Soundequipment anlegt und ich sage: “Ich hasse Anzüge. Niemals passiert etwas Gutes in einem Anzug.“ Das fühlte sich einfach richtig an, denn das letzte Mal, als Nick einen Anzug trug, wurde er geschieden. Es sind also diese kleinen Dinge, die wir spontan am Set machen konnten.

"Es ist einfach eines meiner liebsten Team-ups, die ich je in einem Film hatte."

Gerard Butler

Neben der Action steht die Entwicklung sowohl von "Big Nick" als auch von Donnie im Fokus. Ist ersterer jetzt nahbarer, auch verletzlicher, so ist Donnie jetzt cooler, ein Macher. Sind Sie zufrieden mit Ihren Figuren?

Butler: Für mich, also auch für "Big Nick", fühlt es sich auf jeden Fall richtig und gut an, ein bisschen lockerer zu werden, diesen Machismo nicht mehr so stark auszuleben wie im ersten Teil. Das war auch wichtig, um die Verbindung zu Donnie zu vertiefen; um ihn an sich ranzulassen und ihn zu respektieren. Nick musste sich aus seiner Komfortzone begeben.

Jackson: Für mich ist das als Schauspieler natürlich spannend, eine Rolle zu spielen, die verschiedene Ebenen hat. Oft gibt es in Sequels so viele Andeutungen und Verbeugungen zum ersten Teil hin, dass man fast schon aus den Augen verliert, warum man diesen Charakter ursprünglich mal toll fand. Hier konnten wir uns so weiterentwickeln – und das ist es doch, was man will! Das ist unser Job: die Figuren vom Papier zu richtigen Individuen zu formen. Und echte Menschen haben einfach nicht dauernd nur dieselben zwei Emotionen. Erst so bekommen auch die Zuschauer diese enge Bindung zu den Charakteren.

Butler: Irgendwie dreht diese Art Filme heute niemand mehr, in denen man beides hat: Action und Thriller-Elemente, aber eben auch tiefgründige Charakterstudien. Deswegen war es auch so toll, dass wir die Chance hatten, das hier zu machen. Es sind nicht einfach nur oberflächliche Figuren man bekommt die Chance, sie wirklich kennenzulernen. Je länger man den Film schaut, umso mehr wird man hineingezogen. Es gibt diese große Identifikation mit den Figuren, weil es einfach nicht den perfekten Bösewicht oder den durch und durch Guten gibt. Sie sind alle nicht perfekt. Und wenn es dann zu den Action-Szenen und zum eigentlichen Raubüberfall kommt, sitzt man voller Spannung auf der Kante des Kinosessels, weil man die Figuren mittlerweile so gut kennt und mit ihnen mitfiebert. Sie sind nicht nach irgendeiner Formel gestaltet, die man aus anderen Filmen kennt, sodass man immer schon ahnt, was als Nächstes kommt. Man ist wirklich mittendrin und das ist das, was diesen Film so besonders macht.

Zu den Personen

  • Gerard Butler ist Schauspieler und Produzent. Bekannt ist er vor allem für seine Rollen in Actionfilmen wie "300" oder "London Has Fallen".
  • O’Shea Jackson ist Schauspieler, Rapper und Sohn der Rap-Legende Ice Cube. Diesen spielte er auch in "Straight Outta Compton". Weitere Rollen hatte Jackson in "Cocaine Bear" oder "Obi-Wan Kenobi".
  • "Criminal Squad 2" von Regisseur Christian Gudegast läuft aktuell in den Kinos.
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