"Game of Thrones" hat Fernsehgeschichte geschrieben - auch dank der folgenden zehn Szenen. Von Brans Fenstersturz über die rote Hochzeit bis hin zur Erschaffung des Eisdrachen.
Achtung: Dieser Artikel enthält Spoiler für alle Staffeln!
"Game of Thrones" ist zu Ende - wer wissen will, was in der letzten Folge passiert, kann das hier nachlesen. Zeit, diese größte aller Serien einmal Revue passieren zu lassen.
Aus unzähligen großartigen Momenten haben wir zehn herausgegriffen, die Fans ewig in Erinnerung bleiben werden – und zeigen, dass "Game of Thrones" trotz aller Kritik an der aktuellen Staffel vor allem eines ist: fantastisches Fernsehen.
1. Jamie stößt Bran aus dem Fenster
Da wäre zunächst einmal jene Szene aus der allerersten Folge von "Game of Thrones", die die Grundlage bildet für viele weitere Handlungsstränge der gesamten Serie.
Ned Starks (
Die Szene ist denkwürdig, weil sie einerseits unmissverständlich klarmacht, dass "Game of Thrones" harte Themen anschneidet – Sex zwischen Geschwistern – und mit seinen Figuren, auch Kindern, nicht gerade zimperlich umgeht.
2. Ned Starks Enthauptung
Womit wir bei der zweiten denkwürdigen Szene angelangt wären – Ned Starks Enthauptung. Die von Sean Bean gespielte Figur ist in der ersten Staffel eine der Hauptfiguren und Sympathieträger. Die Serie folgt ihm als Hand des Königs in die Hauptstadt Königsmund. Dort sieht sich Ned Stark mit zahlreichen Intrigen konfrontiert.
Als er schließlich Cersei mit seinem Wissen um die inzestuöse Herkunft ihrer Kinder konfrontiert und droht, ihrem Mann Robert (Mark Addy), dem König, davon zu erzählen, sieht die den Anspruch ihres Sohnes auf den Thron gefährdet.
Als Robert nach einem Jagdunfall stirbt, hievt sie ihren Sohn Joffrey (Jack Gleeson) auf den Thron – und lässt Ned Stark kurzerhand hinrichten. Es ist der Ausgangspunkt für eine ganze Reihe von Entwicklungen, die den weiteren Handlungsverlauf entscheidend prägen.
3. Die rote Hochzeit
Sicher einer der unvergesslichsten Momente in der Geschichte von "Game of Thrones" findet sich am Ende der dritten Staffel. Die berüchtigte rote Hochzeit, ein Mordkomplott von Walder Frey (David Bradley) und Roose Bolton (Michael McElhatton) mit dem Ziel, die Stark-Familie auszulöschen.
Ohne zu sehr in die zahlreichen Details rund um die Verschwörung einzutauchen: Am Ende der blutigen Hochzeit finden Robb Stark (Richard Madden), dessen Ehefrau Talisa (Oona Castilla Chaplin), Catelyn Stark (Michelle Fairley), der Schattenwolf Grauwind und weitere Stark-Getreue den Tod.
Und dies, nachdem einer der Schwerpunkte der Handlung bisher auf Robbs Krieg gegen die Lennisters lag und viele der Figuren eine große Fangemeinde angesammelt haben. Spätestens jetzt ist klar: Im "Game of Thrones" kann wirklich jeder sterben.
4. Aryas Rache an Walder Frey
Entsprechend sehnsüchtig warteten Fans auf den Tag, an dem Walder Frey für seinen Verrat zahlen würde. Dass dieser überhaupt kommen würde, war dabei keineswegs ausgemacht. Doch Stark-Tochter Arya (Maisie Williams) weiß, wie Rache am besten serviert wird: in Form einer Fleischpastete, die sie Walder vorsetzt.
Die Zutaten bestehen dabei unter anderem aus dessen Söhnen Walder und Lothar sowie Mehl, Eiern, Gewürzen und Gemüse. Dabei lässt Arya gerade genug von den beiden Frey-Kindern übrig, dass Walder realisiert, wessen Fleisch er da genossen hat. Im Angesicht dieser Erkenntnis schickt Arya ihn dann per Kehlenschnitt ins Jenseits.
5. Die purpurne Hochzeit
Doch nicht nur die Stark-Kinder sorgen ein ums andere Mal für denkwürdige Momente. Mindestens so befriedigend wie Aryas Frey-Pastete ist der Tod des unerträglichen Königs Joffrey.
Nur ein "Höhepunkt" seiner Herrschaft: die für Sansa Stark (Sophie Turner) und seinen Onkel Tyrion (Peter Dinklage) als Erniedrigung gedachte Hochzeit. Am Ende sorgt vergifteter Wein für Joffreys gerechte Strafe – und Fans rätseln lange, wer hinter dem Giftmord steckt. Erst in Staffel sieben bekennt sich Olena Tyrell (Diana Rigg) zum Königsmord.
6. Tyrion erschießt Tywin
Fans der Serie wissen, dass Joffrey zwar nominell König der Sieben Königslande ist. Die Staatsgeschäfte führt aber dessen Onkel Tywin Lennister (Charles Dance). Der hat es seinerseits nie verwunden, dass seine Frau bei der Geburt seines Sohnes Tyrion verstorben ist.
So ist er fortan gezwungen, einen Sohn aufzuziehen, den er wegen seiner Kleinwüchsigkeit verabscheut – und das lässt er Tyrion bei jeder Gelegenheit spüren, bis zu dem Punkt, an dem er ihn fälschlicherweise der Ermordung Joffreys beschuldigt.
Das hätte der ihm vielleicht noch verziehen – als Tywin aber mit Tyrions Geliebter Shae (Sibel Kekilli) ins Bett steigt und diese dann in seiner Gegenwart als "Hure" beleidigt, ist das Maß voll. Tyrion erschießt seinen Vater auf dem Abort mit einer Armbrust, Tywin stirbt mit sprichwörtlich heruntergelassener Hose. Ein denkbar entwürdigendes Ende für den stolzen Lennister.
7. Daenarys befreit die Unbefleckten
Während sich auf dem Kontinent Westeros die Adelshäuser in ihre Intrigen und Kriege verstricken, gibt es auch auf dem Nachbarkontinent Essos den einen oder anderen denkwürdigen Moment. Dafür ist insbesondere Daenerys Targaryen (Emilia Clarke) verantwortlich.
Unvergessen ist etwa jener Moment, in dem sie die Unbefleckten-Armee mit einer List unter ihre Kontrolle bringt. Im vermeintlichen Austausch gegen einen ihrer noch jungen Drachen lässt sich der Sklavenhändler Kraznys auf einen Handel ein - und realisiert einen Tick zu spät, dass sich die Drachenmutter niemals von ihren Babys trennen wird.
Seine Asche ist noch nicht ganz kalt, da erkennen die Unbefleckten Daenerys als ihre Herrscherin an, obwohl (oder weil) die ihnen die Freiheit geschenkt hat – und die Sturmtochter hat endlich jene Armee, mit der sie die Sklavenbucht befreien kann.
8. Viserion beißt ins Eis
Die Drachen spielen im Verlauf von "Game of Thrones" eine zunehmend größere Rolle und legen ihrerseits mehrere überwältigende Auftritte hin. Einer davon: der Tod und die anschließende Wiedererweckung von Drache Viserion durch den Nachtkönig.
Als Daenerys zur Rettung ihres geliebten Jon Snow (Kit Harington) in den Norden eilt, stellt der Nachtkönig (Vladimir Furdik) klar: auch ein Drache ist verwundbar. Mittels Eisspeer holt er Viserion vom Himmel – der stürzt vor den entsetzen Augen seiner Mutter in einen See.
Und damit nicht genug: Der Nachtkönig lässt die Leiche bergen, belebt sie wieder und verfügt nun seinerseits über eine Eisatem speiende Superwaffe.
9. Die Schlacht der Bastarde
Nicht minder beeindruckend ist die "Schlacht der Bastarde". Nie zuvor in der Fernsehgeschichte hat eine Serie solch beeindruckende Massenschlacht-Szenen gezeigt.
Doch nicht nur die Dramatik der Schlacht und die Brutalität der Bilder ist es, die GoT-Fans das Ringen zwischen Jons Armee und den Truppen von Finsterling Ramsey Bolton (Iwan Rheon) nicht vergessen lässt. Der Ausgang der Schlacht ermöglicht es Sansa Stark auch, ihren Vergewaltiger von seinen eigenen Bluthunden fressen zu lassen.
10. Daenerys brennt Königsmund nieder
Ein Moment übertrifft sie aber alle. Es ist der, in dem Fans endgültig klar wird, dass sie über siebeneinhalb Staffeln hinweg einer wahnsinnigen Königin anhingen.
Daenerys Targaryen, die Sturmtochter, Sprengerin der Ketten, die Drachenmutter, ist angetreten, die Grausamkeit des Spiels um den Eisernen Thron zu beenden – und entscheidet sich im Moment ihres Triumphs zum Massenmord an der Bevölkerung von Königsmund.
Dieser Moment verdeutlicht die "Game of Thrones"-DNA wie keiner vor ihm. Er ist ebenso unvorhersehbar (außer für die Simpsons) wie einst Ned Starks Hinrichtung. Er löst blankes Entsetzen aus wie einst die rote Hochzeit. Er ist brutal wie Aryas Rache an Walder Frey. Und grausam wie die Schlacht der Bastarde.
Vor allem aber zerstört er eine der bis dato beliebteste Figuren der Serie – vielleicht die beliebteste. Dass eine Serie so grausam mit seiner eigenen Hauptfigur umgeht, hat es bisher nicht geben. Und es dürfte lange dauern, bis es wieder passiert. (pcl) © 1&1 Mail & Media/spot on news
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