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Eine künstlerische Zukunft wurde Francis Ford Coppola quasi in die Wiege gelegt: Er kam 1939 als Sohn des Komponisten Carmine Coppola (im Foto) und der italienischen Schauspielerin Italia Pennino in Detroit zur Welt. Unmittelbar nach seiner Geburt zog die Familie nach New York City um.
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Im Alter von zehn Jahren erkrankte Coppola an Polio, wodurch seine linke Körperhälfte gelähmt wurde. Die darauffolgenden neun Monate musste er im Bett verbringen – in dieser Zeit schaute er viel Fernsehen. Als es ihm besser ging, schenkten seine Eltern ihm eine 8-Millimeter-Filmkamera.
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Coppola galt schon früh als Wunderkind. Im Alter von 24 Jahren inszenierte er 1963 für den legendären Low-Budget-Produzenten und Regisseur Roger Corman den Horrorfilm-Klassiker "Dementia 13" (Foto).
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Bereits 1971 erhielt Francis Ford Coppola seinen ersten Academy Award bei der 43. Oscarverleihung – für das beste Originaldrehbuch zu "Patton – Rebell in Uniform". Der wohl größte Erfolg seiner gesamten Karriere sollte aber noch folgen.
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Nachdem einige namhafte Regisseure ausgestiegen waren, bot das Filmstudio Paramount Coppola an, Mario Puzos Bestseller "Der Pate" für die große Kinoleinwand zu adaptieren.
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Und das tat er – mit einem Riesenerfolg. 1972 traf "Der Pate" (Foto) den Geschmack der Massen und wurde zum umsatzstärksten Film des Jahres.
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Aber nicht nur das: Coppolas Werk wurde bei der 45. Oscarverleihung im Jahr 1973 für stolze elf Goldjungen nominiert. Drei erhielt der Mafia-Film schließlich, darunter auch Coppola für das "beste adaptierte Drehbuch".
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Noch heute landet der Film, der mit Marlon Brando (M.) und Al Pacino (r.) in den Hauptrollen die Geschichte des Mafia-Imperiums der Corleone-Familie erzählt, auf vielen Listen der bedeutendsten Filme aller Zeiten regelmäßig auf den vordersten Rängen.
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Die noch viel größere Leistung Coppolas war aber wohl die Fortsetzung "Der Pate – Teil II". Nicht nur machte das Mafia-Sequel Robert De Niro (im Foto) zum veritablen Hollywoodstar und verschaffte ihm seinen ersten Oscar-Sieg…
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Auch ganze sechs Academy Awards gab es für die Fortsetzung der Mafia-Geschichte, darunter drei für Coppola (hier mit Schauspieler Art Carney) als bester Regisseur, für das beste adaptierte Drehbuch sowie für den besten Film.
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"Der Pate - Teil II" soll angeblich auch der erste Film gewesen sein, der "Teil II" im Titel trug. Somit dürfte Coppola, der im Grunde nie zum Hollywood-Establishment gehören wollte, einen nicht ganz unerheblichen Anteil am heutigen Fortsetzungs- und Franchise-Wahn der Traumfabrik gehabt haben.
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Möglicherweise ist schon dieser gigantische Erfolg dem Filmemacher zu Kopf gestiegen. Denn ab 1976 drehte Coppola auf den Philippinen seinen großen Vietnam-Film "Apocalypse Now", einen sinnlichen Trip ins "Herz der Finsternis" und weiteren Klassiker der Filmgeschichte.
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Die Produktion von "Apocalypse Now" war von nahezu jeder nur erdenklichen Schwierigkeit geplagt. So verwüstete ein besonders schwerer Taifun die Sets des Films, Hauptdarsteller Martin Sheen erlitt während der Dreharbeiten einen Herzanfall und auch Regisseur Coppola soll in dieser Zeit nicht leicht im Umgang gewesen sein.
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Letztlich verschlang "Apocalypse Now" die für damalige Zeiten astronomische Summe von 30 Millionen US-Dollar, wobei Coppola aus eigener Kasse 16 Millionen zum Budget des Antikriegsfilms zugeschossen haben soll. Die Dreharbeiten dauerten 16 Monate.
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Bei der Premiere in Cannes fiel dann das legendäre Coppola-Zitat: "Mein Film handelt nicht von Vietnam, er ist Vietnam." Beim Filmfestival erhielt der Film die Goldene Palme, bei den Oscars 1980 folgten bei acht Nominierungen Preise für die beste Kamera und den besten Ton.
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Coppolas Ehefrau Eleanor dokumentierte die Dreharbeiten filmisch auf 16-mm-Film mit einer Handkamera. Dieses Material wurde 1991 unter dem Titel "Hearts of Darkness – Reise ins Herz der Finsternis" veröffentlicht.
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Mit Eleanor Coppola (l.), die der Regisseur am Set von "Dementia 13" kennenlernte, ist Francis Ford Coppola seit 1963 verheiratet. Das Paar hat drei Kinder: Gian-Carlo Coppola (1963-1986), Roman Coppola (*1965, 2.v.r.) und Sofia Coppola (*1971, r.). Alle drei Kinder waren und sind ebenfalls im Filmgeschäft tätig.
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Was bei "Apocalypse Now" noch glimpflich ausging, wurde Coppola bei seinem nächsten Werk zum Verhängnis. "Einer mit Herz" erwies sich als Millionen-Grab. Das romantische Musical spielte 1982 bei einem stolzen Budget von 26 Millionen US-Dollar die kümmerliche Summe von nur knapp über 600.000 Dollar ein.
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Francis Ford Coppola war im Anschluss hoch verschuldet und nahm in den Folgejahrzehnten Auftragsarbeiten wie "Peggy Sue hat geheiratet" (Foto, 1986), "Bram Stoker's Dracula" (1992) oder "Der Regenmacher" (1997) an, um wieder einen Weg aus seiner finanziellen Misere heraus zu finden.
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Mehr als diese Werke dürften dem Filmemacher dabei allerdings anderweitige Unternehmungen geholfen haben. So erwarb er bereits 1975 mit dem Erlös des ersten "Pate"-Films sein erstes Weingut. Weitere folgten im Lauf der Jahre. Diese Weingüter haben dem legendären Regisseur letztlich auch sein Spätwerk "Megalopolis" ermöglicht.
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Das Filmprojekt, in dem unter anderem Adam Driver, Nathalie Emmanuel, Giancarlo Esposito, Aubrey Plaza, Laurence Fishburne, Jon Voight und Dustin Hoffman sowie Jason Schwartzman mitspielen, soll möglicherweise noch dieses Jahr in die Kinos kommen. In "Megalopolis" soll es um den Wiederaufbau einer infolge eines Unfalls zerstörten Großstadt im Stil von New York City gehen.