Paris - Er war einer der bekanntesten Charakterdarsteller Frankreichs, in Deutschland wurde er vor allem durch den Gefängnisfilm "Ein Prophet" von Jacques Audiard bekannt und durch seine Leistung als deutscher General im Weltkriegs-Paris-Drama "Diplomatie" von Volker Schlöndorff: Der Schauspieler Niels Arestrup ist im Alter von 75 Jahren gestorben.

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Das berichten französische Medien unter Berufung auf seine Frau. Er sei am "Ende eines mutigen Kampfes gegen die Krankheit" gegangen, "umgeben von der Liebe seiner Familie", zitierte sie etwa der Radiosender France Info.

Düster und tiefgründig

In seiner langen Karriere verkörperte Niels Arestrup oft Rollen, die tiefgründig und düster waren, wie in der "Prophet", in dem er einen brutalen, korsischen Mafioso spielt. Für diese Rolle erhielt er seinen ersten César als bester Nebendarsteller.

Denselben Preis gewann er für seine Rolle in Audiards Film "Der Geschmack von Rost und Knochen". Mit Audiard drehte er auch den Thriller "Der wilde Schlag meines Herzens".

Von seiner Schauspielkunst lebt auch Schlöndorffs "Diplomatie". In dem Filmdrama über die nicht erfolgte Zerstörung von Paris 1944 verkörpert er den deutschen General Dietrich von Choltitz. In einem spannenden Psychoduell zwischen zwei völlig ungleichen Männern erzählt der Film, wie ein schwedischer Diplomat (André Dussollier) den zu allem entschlossenen Nazi-General (Arestrup) in einem beispiellosen Ringen von seinem mörderischen Plan abbringt, die französische Hauptstadt in die Luft zu sprengen, was Hitler angeordnet hatte ("Paris darf nicht oder nur als Trümmerfeld in die Hand des Feindes fallen").

Neben Audiard oder eben Schlöndorff arbeitete Arestrup auch mit vielen anderen namhaften Regisseuren zusammen, darunter Alain Resnais und Steven Spielberg. Arestrup war zudem Theaterregisseur und trat selbst erfolgreich auf der Bühne auf.

Magnetische Präsenz vor der Kamera

Frankreichs Kulturministerin Rachida Dati würdigte Arestrup auf X als großen Schauspieler: Er habe durch die Stärke seiner Leistung und seiner magnetischen Präsenz vor der Kamera von Jacques Audiard, Bertrand Tavernier, Julian Schnabel und Albert Dupontel beeindruckt. Er werde als einer der größten Schauspieler in Erinnerung bleiben.

Arestrup wurde als Sohn eines Vaters dänischer Abstammung und einer Französin am 8. Februar 1949 in der Nähe von Paris geboren. Seine Leidenschaft für die Schauspielerei entdeckte er schon früh. Er studierte an renommierten Schauspielschulen in Paris.  © Deutsche Presse-Agentur

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