• "M3GAN" ist der neueste Horror-Hit von Jason Blum und James Wan.
  • Die beiden gehören zu den erfolgreichsten Horror-Produzenten in Hollywood.
  • Im Gespräch mit unserer Redaktion erzählen die beiden, wie der Film zustande kam und warum gruselige Puppen so faszinierend sind.
Ein Interview

Das Kinojahr 2023 ist gerade einmal einige Wochen alt und hat schon seinen ersten Hit. Der Horrorfilm "M3GAN" hat bisher weltweit 68 Millionen Dollar eingespielt und das bei einem Budget von nur 12 Millionen Dollar. Das ist ein gutes Zeichen für Hollywood, denn "M3GAN" basiert auf einer originalen Idee von James Wan ("The Conjuring").

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In "M3GAN" übernimmt Allison Williams die Rolle der Gemma, einer Ingenieurin, die in einer Spielzeugfirma angestellt ist und stets daran arbeitet, das nächste große Spielzeug zu kreieren. Sehr zum Missfallen ihres Chefs David (gespielt von Ronny Cheng), der für solche Innovationen kein Geld ausgeben möchte.

Gemma muss sich nach einem schrecklichen Autounfall um ihre Nichte Cady (dargestellt von Violet McGraw) kümmern. Sie hat Schwierigkeiten, eine Verbindung zu ihr aufzubauen, daher kreiert sie die Roboterpuppe M3GAN. Cady und M3GAN werden sofort beste Freundinnen. Doch der Schein trügt, denn die Puppe ist nicht ganz so unschuldig, wie sie ausschaut.

Wir haben mit den Horror-Produzenten Jason Blum und James Wan, der in seiner Karriere schon einige erfolgreiche Filme gedreht hat, gesprochen.

Einige der erfolgreichsten Namen des Horrorgenres sind Teil des kreativen Teams, welches von Ihnen angeführt wird. Wie ist das Projekt zusammengekommen?

Jason Blum: Es war die Idee von James Wan und seine Firma Atomic Monster hat den Film auch entwickelt.

James Wan: Wir dachten uns, es würde Spaß machen, einen Killerpuppenfilm zu drehen. Ich bin ein großer Fan dieses Genres, aber ich habe noch nie einen gemacht. "M3GAN" war der Film, der aus dieser Idee entstand.

Wenn wir uns auf eines verlassen können, dann ist es die Tatsache, dass Sie, Mr. Wan, einen guten Puppenfilm lieben. Was fasziniert Sie an gruseligen, besessenen Puppen?

James Wan: *lacht* Ich bin mir sicher, dass viele Menschen von diesem Genre fasziniert sind. Puppen sollen kein Eigenleben haben. Aber wenn sie doch lebendig sind, dann finde ich die Möglichkeit, dass sie etwas Bedrohliches und potenziell bösartiges tun könnten, beängstigend. Ich finde, das ist eine gute Grundlage für Horrorgeschichten.

Der Film ist nicht nur unterhaltsam, sondern hat auch einen gewissen Realitätsbezug. Im Film verlässt sich Gemma darauf, dass M3GAN sich um Cady kümmert. Glaubt ihr, dass sich die Gesellschaft heutzutage zu sehr auf die Technik verlässt?

Jason Blum: Ich glaube, das ist wahr, und ich zähle mich selbst zu dieser Gruppe. Wir können nichts dagegen tun, wir können nicht in der Zeit zurückgehen. In vielerlei Hinsicht hat sie unser Leben aber besser gemacht, genauso wie im Film. Aber in einer Handvoll von Bereichen hat Technologie unser Leben auch schlechter gemacht.

Humor und Horror unter einen Hut zu bringen, ist eine schwierige Angelegenheit, aber dieser Film findet die richtige Balance. Ist das der Grund, warum Sie Gerard Johnstone für die Regie des Films ausgewählt habt? Denn sein Film "Housebound" hat einen ähnlichen Ton.

James Wan: Ja, das ist es, was Gerard sehr gut kann. Er kann die Horrormomente gut in Szene setzen und weiß, wie man mit den komödiantischen Elementen spielt. Und die Komödie in diesem Film ist ziemlich subtil. Er macht nicht unbedingt Slapstick, aber er ist sich sehr bewusst, was er da tut. Und er weiß, dass das Konzept des Films sehr absurd ist, aber er hat keine Angst, sich darauf einzulassen.

Habt ihr schon über M3GAN 2 gesprochen?

Jason Blum: Wir hoffen, dass wir eine Fortsetzung von "M3GAN" machen können. Es ist nicht offiziell in Arbeit und wir sind beide abergläubisch. Aber wir hoffen wirklich, dass dieser erste Film beim Publikum so gut ankommt, wie wir denken, und wenn das der Fall ist, würden wir gerne mehr machen.

Sie beide verbindet seit "Insidious" eine langjährige Freundschaft und geschäftliche Beziehung. Und durch die bevorstehende Fusion von Blumhouse Productions (Produktionsfirma von Jason Blum) und Atomic Monster (Produktionsfirma von James Wan) wird es in Zukunft noch mehr Kollaborationen geben. Wessen Idee war das und wie hat sich das alles ergeben?

Jason Blum: "M3GAN" war James' Idee, aber dieser Zusammenschluss unserer Produktionsfirmen war meine Idee *lacht*. Ich habe die Zusammenarbeit mit James bei "Insidious" sehr genossen. Wir haben im Laufe der Jahre Filme und Fernsehsendungen entwickelt und nun zusammen "M3GAN" gemacht. Ich habe versucht herauszufinden, wie ich öfters mit James zusammenarbeiten kann und hatte dann diese verrückte Idee. Wir werden in Zukunft hoffentlich noch viel mehr zusammen machen.

James Wan: Ich denke, dass "M3GAN" sehr gut repräsentiert, wofür wir beide stehen. Atomic Monster und Blumhouse kommen sehr gut miteinander aus und unsere Teams arbeiten gut zusammen. Außerdem kennen Jason und ich uns schon seit langem. Wir haben ähnliche Ziele. Jason macht seine Sachen in seinem Bereich, ich mache Filme auf meine Art und das ist großartig, weil wir uns gegenseitig sehr gut ergänzen. Der Plan ist, dass wir gemeinsam mehr Horrorfilme machen. Sei es eine originelle Idee wie "M3GAN" oder die Möglichkeit, bestehende Charaktere zu nehmen und Filme daraus zu kreieren.

Herr Blum, Sie sagten, Sie hoffen, dass Sie mit James Wans Atomic Monster sechs bis acht Kinofilme veröffentlichen können. Würden Sie neben diesen Kinofilmen auch Filme für Streaming machen?

Jason Blum: Ja, das ist unser Ziel. Einige dieser Filme werden ausschließlich von James oder mir produziert, bei anderen Projekten werden wir wieder zusammenarbeiten. Darüber hinaus würden wir auf jeden Fall Streaming-Filme machen. Ich denke, sowohl James als auch ich sind daran interessiert, ein Zuhause für angehende Künstler zu sein und ihnen zu helfen, ihre Geschichten zu erzählen. Nicht jede Geschichte ist für das Kino geeignet. Daran ist nichts verkehrt. Und solche Geschichten würden wir dann als Streaming-Filme umsetzen.

Universal hat die Rechte an ikonischen Monster-Figuren. Mr. Wan, wären Sie daran interessiert, eines dieser Charakter nehmen und bei einem Monsterfilm Regie zu führen? (Die Produktionsfirmen von Jason Blum und James Wan haben einen Deal mit Universal Pictures).

Jason Blum: Wie cool wäre es, wenn wir beide einfach alle Monster übernehmen würden?! Sag Universal, dass das eine tolle Idee wäre *lacht*

Universal hat ja schon mal versucht, ein Monster-Universum aufzubauen, und ist dabei kläglich gescheitert ...

Jason Blum: Ich kenne jemanden, der erfolgreich mehrere Film-Universen geschaffen hat.. *schaut rüber zu James und lacht*

James Wan: Jason und ich sind große Fans dieser Universal-Monsterfiguren. Jason hat beispielsweise "The Invisible Man" produziert und ich habe ein paar Monster-Projekte, die sich aktuell in Entwicklung befinden, aber mehr kann ich dazu noch nicht sagen. Es ist definitiv keine verrückte Idee.

Was steht als Nächstes für Sie beide an?

James Wan: Ich drehe gerade "The Nun 2" in Frankreich. Außerdem steht eine Fortsetzung von "Lloronas Fluch" an, die Dreharbeiten werden dieses Jahr starten. Fans von "Mortal Kombat" können sich auf eine Fortsetzung freuen und "Brennen muss Salem" kommt 2023 heraus. Und das ist nur die Spielfilmseite. Wir haben auch eine Reihe von Fernsehserien, die sich in Entwicklung befinden.

Jason Blum: Im Jahr 2023 veröffentlichen wir eine ganze Reihe von Serien. Und was Filme betrifft, so ist nach "M3GAN" der nächste große Film "Der Exorzist", der im Oktober herauskommt. Wir haben auch noch ein paar andere kleinere Filme im Programm, die wir noch nicht angekündigt haben. Aber unser Hauptaugenmerk nach "M3GAN" ist "Der Exorzist".

Vielen Dank für das Gespräch!

"M3GAN", mit Allison Williams, Violet McGraw, Ronny Chieng, Jen Brown uvm. läuft seit Donnerstag, dem 12. Januar, in den deutschen Kinos.
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