Nach der Oscar-Verleihung stellen sich einige Fragen: Ist Leonardo DiCaprio der große Gewinner des Abends? Wer ist der größte Verlierer? Und wer zum Geier ist Brie Larson? Wir haben die Antworten.
Wer ist der große Gewinner des Abends?
Da gibt es mehrere.
Chris Rock schaffte es, fast seinen gesamten zehnminütigen Monolog dem Rassismus-Problem in Hollywood zu widmen und dabei gleichzeitig lustig und politisch relevant zu sein. "Wieso hat niemand protestiert, als in den 60er-Jahren kein Schwarzer nominiert war? Weil wir echte Probleme hatten, gegen die wir protestieren mussten. Wenn Du vergewaltigt und gelyncht wirst, hast Du keine Zeit, Dich darüber aufzuregen, wer einen Oscar für die beste Kameraführung bekommt."
Was steckt hinter dem ganzen #Oscarsowhite?
2016 ist das zweite Jahr in Folge, in dem unter den 20 nominierten Schauspielerinnen und Schauspielern kein einziger Schwarzer ist. Und das, obwohl es eine ganze Reihe preiswürdiger Auftritte gab. Idris Elba in "Beasts of no Nation", Michael B. Jordan in "Creed" oder Will Smith in "Erschütternde Wahrheit" hätten eine Nominierung verdient gehabt.
Die Oscar-Academy hat sich nach dem großen Aufschrei Mühe gegeben, zu reagieren und ihre Mitgliederstruktur zu verändern, die vor allem aus älteren weißen Männern besteht. Wir werden 2017 sehen, ob es etwas gebracht hat.
Wer ist der große Verlierer des Abends?
Sylvester Stallone. Dass er den Oscar als bester Nebendarsteller für "Creed" nicht gewonnen hat, war eigentlich die einzige große Überraschung des Abends. Fast 40 Jahre nach "Rocky" schaffte er es, mal wieder einen Film zu drehen, den nicht nur seine Fans, sondern auch die Kritiker mochten und in dem er beweisen konnte, dass er als Schauspieler oft unterschätzt wird.
Eigentlich wie gemalt für einen Oscar - mit Standing Ovations und einer Dankesrede mit Tränen in den Augen. Aber Mark Rylance wurde zum Spielverderber und holte sich den Preis für seine Rolle in "Bridge of Spies".
Wer ist eigentlich Brie Larson?
Der Shooting-Star der Oscar-Saison. Mit ihrem Sieg als beste Schauspielerin für "Room" spielt sie jetzt auf einen Schlag in der ersten Schauspielliga. Jahrelang war
Mit ihrer Leistung in "Room" - der bei uns erst am 17. März in die Kinos kommt - räumt sie aber seit Monaten einen Preis nach dem anderen ab. 39 sind es bislang, mit dem Oscar als Sahnehaube. Wir werden in den nächsten Jahren noch viel von der 26-Jährigen hören und sehen.
Ist es nicht ein Riesenskandal, dass "Star Wars" keinen Oscar bekommen hat?
Ganz simple Antwort: Nein. Die Oscar-Academy schert sich nicht besonders um Einspielergebnisse. "Star Wars: Episode VII - Das Erwachen der Macht" war für vier Oscars im technischen Bereich nominiert, dazu für die Filmmusik von John Williams, ging am Ende aber leer aus.
Die Jury legte sich auf "Mad Max: Fury Road" als technisch herausragenden Film fest und zeichnete ihn sechsmal aus, der Preis für die besten Spezialeffekte ging überraschend an "Ex Machina" und bei der Filmmusik holte sich Altmeister Ennio Morricone seinen ersten Oscar. Und das ist auch völlig in Ordnung so. "Star Wars" kann sich mit über zwei Milliarden Dollar Einspielergebnis trösten - auch nicht übel.
Läuft da was bei Leo und Kate Winslet?
Die Frage kommt fast jedes Jahr wieder bei Preisverleihungen auf, ist aber auch sehr schnell zu beantworten: Nein - da läuft nichts. Die beiden sind seit "Titanic" eng miteinander befreundet. Leo begleitete Kate Winslet zu Preisverleihungen, nachdem sie sich von ihrem Ehemann, Sam Mendes, getrennt hatte. Und auch wenn sie nicht zusammen auf den Roten Teppich gehen - Leo hatte als Begleitung seine Mutter dabei - wollen die Fotografen natürlich ein gemeinsames Foto des Film-Traumpaares für die Klatschspalten haben. Mehr ist da nicht.
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