Am 26. Dezember startet die lang erwartete zweite Staffel von "Squid Game". Wir blicken zurück auf die erste Staffel der südkoreanischen Netflix-Serie, die 2021 überraschend einen weltweiten Hype auslöste und zu einem riesigen Erfolg wurde.

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Es war eine ziemliche Überraschung, als "Squid Game" im Corona-Herbst 2021 zum weltweiten Hit wurde. Vor der Veröffentlichung am 17. September hatte nämlich kaum jemand die Serie so richtig auf dem Zettel, offenbar nicht mal Netflix selbst.

Der Streaming-Riese bewarb "Squid Game" im Vorfeld jedenfalls eher zurückhaltend. Was aber nichts daran änderte, dass die südkoreanische Produktion raketenhaft durchstartete. "Squid Game" stellte Rekorde bei den Abrufzahlen auf und bekam gute Kritiken.

Innerhalb der ersten vier Wochen wurde die Serie auf 142 Millionen Netflix-Konten abgerufen, in fast allen Ländern stürmte "Squid Game" an die Spitze der Netflix-Charts. Parallel dazu wurden die sozialen Medien mit Memes zu der Serie geflutet, was den Hype zusätzlich befeuerte und die Serie zu einem popkulturellen Phänomen werden ließ. Stand 10. November 2024 ist "Squid Game" mit mehr als 262 Millionen Abrufen die mit Abstand erfolgreichste Netflix-Serie.

Nach mehr als drei Jahren Wartezeit startet nun am 26. Dezember die zweite Staffel, und diesmal sind die Erwartungen im Vorfeld enorm. Um den Anschluss wiederzufinden, haben wir vor Start der zweiten "Squid Game"-Staffel die Handlung der ersten Staffel zusammengefasst.

"Squid Game": 456 Menschen kämpfen um eine gigantische Summe

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Seong Gi-hun (Lee Jung-jae), ein Glücksspieler, der hohe Schulden angehäuft hat. Seine Beziehung ist gescheitert, ihm fehlen die Mittel, um seine Tochter zu unterstützen. Der Mittvierziger lebt wieder bei seiner Mutter, als ihn eine mysteriöse Einladung erreicht.

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Er soll in einem Spiel gegen 455 andere Menschen antreten. Als Gewinn winkt eine fantastische Geldsumme, die seine finanziellen Sorgen schlagartig beseitigen würde. Da seine geliebte Tochter sich mehr und mehr von ihm abwendet, nimmt Gi-hun die Einladung schließlich an.

Bewusstlos wird der Glücksspieler an einen geheimen Ort gebracht, wo er in einem riesigen Schlafsaal erwacht. Dort wartet er mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf den Beginn der Spiele. Alle tragen die gleichen Trainingsanzüge und Nummern, aus Gi-hun wird der Spieler 456. Bewaffnete und maskierte Wächter sorgen dafür, dass niemand entkommen kann.

In sechs Kinderspielen geht es um Leben und Tod

Worauf sich Gi-hun und die anderen tatsächlich eingelassen haben, zeigt sich beim ersten Spiel. Bei "Rotes Licht, grünes Licht" dürfen sich die Spielenden nur bewegen, wenn ein Lied ertönt und eine Roboterpuppe ihnen den Rücken zudreht. Wer sich bewegt, nachdem sich die Puppe wieder umgedreht hat, wird auf der Stelle erschossen.

Insgesamt werden sechs abgewandelte Kinderspiele gespielt, in denen es um Leben und Tod geht. Dazu gehören Tauziehen über einem Abgrund, das Herausbrechen einer vorgestanzten Form aus Karamellplatten oder das titelgebende "Tintenfischspiel". Wer verliert oder einen Fehler macht, wird sofort getötet.

Zwischen den Spielen kehren die Überlebenden in ihre Unterkunft zurück, es werden Allianzen geschmiedet und Intrigen gesponnen. Mehrfach kommt es zu Aufständen, doch das Spiel geht immer weiter – weil die Wärter unerbittlich sind und die Aussicht auf die gigantische Geldsumme trotz der brutalen Umstände lockt.

Die Nöte und Sorgen der Figuren werden greifbar

Neben der enormen Spannung bei den Spielen, der brutalen Inszenierung und den Cliffhangern ist die Entwicklung der Charaktere eine der großen Stärken von "Squid Game". Die Figuren werden sorgsam eingeführt, ihr Antrieb, ihre Nöte und Sorgen werden greifbar. Weshalb man mit ihnen leidet.

Neben Seong Gi-hun ist das unter anderem Oh Il-nam (Oh Young-soo), ein alter Mann, der an einem Gehirntumor leidet und die Nummer 001 trägt. Oder die Taschendiebin Kang Sae-byeok (Jung Ho-yeon), die Gi-hun noch kurz zuvor bestohlen hat und ihre Eltern aus Nordkorea über die Grenze bringen will.

Spannend ist auch die Nebenhandlung um den Polizisten Hwang Jun-ho (Wi Ha-joon), der die Spielstätte infiltriert, um nach seinem vermissten Bruder zu suchen, der einst die gleiche Einladung wie Gi-hun erhielt.

Squid Game: Staffel 2 | Offizieller Teaser | Netflix

Squid Game: Staffel 2 | Offizieller Teaser | Netflix © YouTube

"Squid Game" ist eine Kritik an unserer kapitalistischen Gesellschaft

Übrig bleiben am Ende Gi-hun und sein Jugendfreund Cho Sang-woo (Park Hae-soo), der ein reicher Geschäftsmann war, dem nun aber die Finanzbehörden im Nacken sitzen. Im finalen "Squid Game", dem Tintenfischspiel, treffen sie aufeinander. Gi-hun gewinnt und sichert sich die Gewinnsumme von 45,6 Milliarden Won, was mehr als 30 Millionen Euro entspricht.

Während der letzten Folgen wird aufgedeckt, dass eine Gruppe reicher, mächtiger und skrupelloser Menschen die Spiele aus Langeweile und Vergnügungssucht organisiert, um armen Menschen dabei zuzuschauen, wie sie um ihr Leben spielen. Die Serie funktioniert somit auch als Parabel auf unsere kapitalistische Gesellschaft. Die Unterschiede zwischen Arm und Reich werden genauso kritisiert wie das rücksichtslose Streben nach Reichtum.

In einer letzten großen Wendung findet Gi-hun heraus, dass Oh Il-nam noch lebt und der eigentliche Erfinder und Organisator der Spiele ist. Der im Sterben liegende Mann verrät Gi-hun Details und Hintergründe des Spiels.

Wird Gi-hun in Staffel 2 seine Rache bekommen?

Die erste Staffel endet damit, dass Gi-hun beobachtet, wie ein Mann für eine neue Auflage des Spiels angeworben werden soll. Offensichtlich lässt das Spiel Gi-hun nicht los. Anstatt wie geplant Südkorea zu verlassen, nimmt er dem Mann dessen Einladung ab und ruft die angegebene Telefonnummer an.

Seong Gi-hun will zurückkehren mit dem Ziel, sich an den Organisatoren des Spiels zu rächen. Ob ihm dies gelingt, wird sich in der zweiten Staffel zeigen. Darüber hinaus wird es ziemlich spannend, ob die Fortsetzung von "Squid Game" an den enormen Erfolg der ersten Staffel anschließen kann. Die Fallhöhe ist diesmal jedenfalls deutlich höher als im Herbst 2021.

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