Eine fatale Beziehung zwischen Stiefvater und Sohn ist der Auslöser für den Mord im Saarland-"Tatort" "Söhne und Väter" (Wiederholung). Doch wie häufig sind Stief- und Patchworkfamilien in Deutschland eigentlich?

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Beziehungen zwischen Söhnen und Vätern standen im Mittelpunkt des Saarland-Krimis "Tatort: Söhne und Väter" (Erstausstrahlung: 29. Januar 2017).

Dieses ganz besondere Verhältnis wird dabei in mehreren Handlungssträngen erzählt: Eine Geschichte handelt von einem Mann, der zwar kein eigenes Kind hat, sich dafür aber sehr für seinen Lehrling einsetzt. Ein anderer Sohn wird vom überforderten alleinerziehenden leiblichen Vater misshandelt. Und dann ist da noch Kommissar Jens Stellbrink (Devid Striesow), dessen Sohn zu ihm nach Saarbrücken zieht - weg vom neuen Partner seiner Mutter.

Auslöser für den Mord im Krimi ist aber eine fatale Beziehung zwischen einem Sohn und seinem Stiefvater, der diesen psychisch misshandelt, weil er ihn sich anders gewünscht hat …

Stieffamilien gibt es schon lang

Auch wenn "Patchwork" ein verhältnismäßig modernes Wort ist, sind Stieffamilien keine neue Familienform. Im Gegensatz zu heute führte früher allerdings vor allem der Tod eines Elternteils dazu, dass neue Familienmitglieder durch Heirat hinzukamen.

Der Stiefelternteil hat damals die Versorgung der Kinder weitergeführt, wenn etwa die Mutter gestorben war. Ein neuer Vater sicherte hingegen in der Regel das finanzielle Auskommen der Familie.

In der modernen Patchworkfamilien gibt es den Stiefelternteil in der Regel zusätzlich zum biologischen Elternteil.

Wie viele Stief-/Patchworkfamilien gibt es in Deutschland?

Nicht nur im Krimi tun sich Söhne und Stiefväter in Patchworkfamilien nicht immer leicht. Der Prozess des Zusammenwachsens einer Stief- und Patchworkfamilie zieht sich laut Bundesfamilienministerium "durchschnittlich über etwa fünf Jahre hin".

In der Familienforschung gibt es außerdem noch die sogenannte Kernfamilie, bei der die Eltern mit den leiblichen Kindern zusammenleben. Die Kernfamilie ist in Deutschland mit circa 80 Prozent nach wie vor die häufigste Form. Stieffamilien sind dagegen ähnlich stark verbreitet wie Alleinerziehende - je nach Datenquelle sind es um die zehn Prozent.

Herausforderungen in Stief- und Patchworkfamilien

In Stief- und Patchworkfamilien werden neue familiäre Beziehungen eingegangen. Laut Ministerium kommt dem leiblichen Elternteil, bei dem das Kind überwiegend lebt, dabei eine Schlüsselrolle zu. "Dieser muss zwischen Kind und neuem Partner vermitteln."

Gleichzeitig sei es aber auch wichtig, sich Zeit zu nehmen, um "die neue Partnerschaft aufzubauen und zu festigen".

Und was brauchen die Kinder?

Eine Scheidung oder Trennung der Eltern belastet die meisten Kinder sehr. "Viel Einfühlungsvermögen, individuelle Förderung und die Orientierung der Erwachsenen" ist nötig, damit die Kleinen diese Krise verarbeiten und sich an die neue Lebenssituation zu gewöhnen können.

"Eine zentrale Herausforderung" in der neuen Familie ist die Beziehung zwischen Kind und Stiefelternteil. "Gemeinsame kindorientierte Aktivitäten" können hier hilfreich sein. Abgeraten wird vom Ministerium dagegen von "stärkeren erzieherischen Eingriffen" des Stiefelternteils. (ili)  © 1&1 Mail & Media/spot on news

Mimi Fiedler nackt auf Cover

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Erst trennte sie sich von ihrem Verlobten, jetzt auch von ihren Klamotten.
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