Die weltbekannte Primatenforscherin Jane Goodall hat das jüngere der beiden Gorillababys im Prager Zoo auf den Namen Gaia getauft. "Gaia bedeutet Mutter Erde - und ich halte es einfach für sehr wichtig, dass man der Natur nahe ist", sagte die 90-Jährige am Samstag in der tschechischen Hauptstadt. Das Gorillamädchen war vor einem Monat als Kind des inzwischen 31 Jahre alten Weibchens Kijivu und des Männchens Kisumu zur Welt kommen. Bereits im Januar konnte sich der Zoo über die Geburt der kleinen Mobi freuen.

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Goodall: Gorilla sind hier glücklich

Goodall lobte die Arbeit der Tierpflegerinnen und -pfleger. "Ich widerspreche jedem, der sagt, dass diese Gorillas hier, wo sie sind, nicht glücklich seien", sagte sie. Sie erinnerte sich an eine Erfahrung aus Afrika, als ein Gorillakopf als Buschfleisch auf einem Markt angeboten worden sei. Es sei ein "erschreckender Anblick" gewesen, berichtete die Britin.

Die Verwandtschaftsverhältnisse der Zoogorillas bergen eine Kuriosität: Kijivu ist die Großmutter von Mobis Mutter Duni und damit nicht nur die Mutter von Gaia, sondern auch Mobis Urgroßmutter. Zugleich sind Gaia und Mobi Halbschwestern, weil sie mit Kisumu denselben Vater haben. Ein Sprecher des Prager Zoos betonte, dass dies nicht ungewöhnlich sei und die Zucht der Gorillas europaweit koordiniert werde. Kisumu war 1997 im Münchner Tierpark Hellabrunn geboren worden und kam über eine Station in Österreich im September 2022 nach Prag.

Westliche Flachlandgorillas sind laut der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN vom Aussterben bedroht. Die Zahl der Tiere in freier Wildbahn gehe zurück. In der Natur lebt diese Gorilla-Art in den Regenwäldern und Sumpfgebieten Zentralafrikas. Nachwuchs gibt es in Prag derzeit auch bei den Orang-Utans: Am 2. Mai kam das erste Kind von Diri und Pagy zur Welt. Mit mehr als 1,3 Millionen Besuchern im vorigen Jahr gehört der Zoo zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Prag.  © dpa

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