(am) - Wenn es den Menschen nicht gäbe, würden Katzen niemals fett werden. Denn diese wissen genau, wie viel Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate sie brauchen. Doch der Mensch setzt ihnen oft zu einseitige Ernährung vor. Das ist das Ergebnis einer Studie von internationalen Forschern, die jedoch einen faden Beigeschmack hinterlässt.
Katzen sind beim Essen wählerisch, das ist wohl schon vielen Herrchen und Frauchen aufgefallen. Das muss aber nicht heißen, dass dem Haustier das Fressen nicht schmeckt. Wenn es sein Mahl unangetastet stehen lässt, könnte dieses mit seinem Verhalten auch signalisieren: "Stopp. Kohlenhydratzufuhr beendet. Brauche Proteine."
Katzen sind Kalorienzähler
Internationale Forscher des "Waltham Centre for Pet Nutrition" in der englischen Grafschaft Leicestershire haben herausgefunden, dass Katzen ihr Fressen sehr bewusst zusammenstellen. Dieses muss die für sie passenden prozentualen Anteile der drei Hauptnährstoffe (Proteine, Fett und Kohlenhydrate) beinhalten.
Bereits in früheren Untersuchungen stellten die Forscher fest, dass sich der tägliche Kalorienbedarf von Katzen zu 52 Prozent aus Proteinen, zu 36 Prozent aus Fett und zu zwölf Prozent aus Kohlenhydraten zusammensetzt. Damit erwiesen die Wissenschaftler, dass Katzen - im Gegensatz zum Menschen - ihren natürlichen Fress-Instinkt behalten haben. "Es ist schlichtweg erstaunlich, dass Katzen nach tausenden von Jahren der Domestizierung immer noch bevorzugt eine Ernährungsform wählen, die in der Nährstoffzusammensetzung ihrer natürlichen Beute ähnelt", sagte Dr. Adrian Hewson-Hughes, der Leiter der beiden Studien.
Die Mischung macht's
Die zwei- bis neunjährigen Katzen bekamen in einer mehrtägigen Testreihe verschiedene Feucht- und Trockenfutter vorgesetzt, aus denen sie auswählen konnten. Die Haustiere bevorzugten dabei eine Mischung der verschiedenen Nahrungsmittel. Die Ergebnisse ihrer Forschungen stellen die Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe des "Journal of Comparative Physiology B" vor.
Die Forscher empfehlen, den Katzen nicht nur Trockenfutter anzubieten. Dieses hat einen hohen Anteil an Kohlenhydraten, die hauptsächlich in Form von Stärke zugesetzt werden. Um eine ausgewogene Ernährung der Haustiere zu gewährleisten, müssen Katzen auch Feuchtfutter zum Fressen bekommen.
Whiskas und Sheba mit an Bord
Die Empfehlung hat einen faden Beigeschmack. Denn das "Waltham Centre for Pet Nutrition" wird von der Mars Petcare getragen, dem Hersteller bekannter Katzenfutter wie Whiskas, Sheba oder Kitekat. Wenn Herrchen und Frauchen verschiedene Produkte ihrer Marken kaufen, dürfte dies natürlich ganz im Interesse des Unternehmens sein.
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