Unsere Reporterin Katrin Brunner verfolgte am Samstagabend live im Swiss Dome die Wahl der neuen Prinzessin Laetitia Guarino. Zwischen rotem Teppich, Krönungsmoment und Star-Getümmel im Berner "Schweizer Hof" sammelte sie ihre ganz eigenen Erkenntnisse zur Wahl der Miss Schweiz 2014.
1. Die Schweizer haben es drauf: Wäre ich eine Prinzessin, wäre der Swiss Dome am Berner Bundesplatz mein Traumschloss gewesen. Es wäre mir auch völlig egal gewesen, dass der "Glaspalast" eigentlich aus Plastik war. Extra aus Portugal haben die Schweizer den Swiss Dome kommen lassen. Und überhaupt macht den Eidgenossen in Sachen Miss-Wahl so schnell keiner was vor: Top-choreografierter Ablauf, Promis, wohin man auch schaut und eine strahlende neue Prinzessin namens Laetitia Guarino. Ja, das war kitschig und trotzdem so schön. Ich will mehr!
2. Eine Miss-Wahl mit Herz: Ja, ich habe es jetzt verstanden, bei dieser Miss-Wahl steht der karitative Zweck im Vordergrund. Aber, ganz ehrlich: So bewundernswert das humanitäre Engagement aller Beteiligten ist – am Samstagabend wurde keine ansehnliche Samariterin gesucht, sondern eben eine Miss Schweiz. Im Vordergrund standen Show, Outfits und schöne Mädchen. Die Wahlnacht war die Zeit für Glamour, die Amtszeit wird die Zeit der karitativen Einsätze.
3. Nur Dominique Rinderknecht kann so ein Kleid tragen: Zugegeben, ich war ein bisschen neidisch. Gut, vermutlich bin ich vor Neid zerflossen: Dominique Rinderknecht stolzierte in einem Hauch von Nichts über den roten Teppich – und sie kann es sich leisten. Ein transparentes Kleid mit weißem Spitzenbesatz. Ich stelle mir kurz vor, ob mir so etwas auch stehen würde, beschließe dann aber, mir selbst diesen Dominique-Moment nicht zu verderben. Stattdessen denke ich mir einfach nur: wow.
4. Wer war das?: Bei so vielen A-, B-, und C-Promis verliert man schon mal den Überblick. Auch ich konnte nicht alle Damen und Herren, die sich über den roten Teppich schoben, identifizieren. Peinlich – für alle Beteiligten - wird das aber, wenn Fotografen vor Angst, einen Promi zu verpassen, alles ablichten, was irgendwie nach "wichtig" aussieht. Das führt dann nämlich dazu, dass alle wild darauf los schießen, aber niemand wirklich weiß, wer sich da eigentlich gerade vor der Linse räkelt.
5. Drei Engel für wen?: Ich habe das Gefühl, dass das Konzept von "Drei Engel für Charlie" leicht inflationär genutzt wird. Immer, wenn drei Frauen irgendetwas machen, beispielsweise durch eine Miss-Wahl führen, wird der alte Hollywood-Klassiker wieder aus der Schublade gekramt. So auch geschehen im Falle der drei Moderatorinnen am Wahlabend. Abgesehen davon, dass diese aufwendige "Jagd nach der Krone" einfach nicht nötig war, zogen die Einspieler und affektierten Telefonate mit "Karlie" (welch Wortwitz) den Abend unnötig in die Länge.
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7. Natürliche Schönheiten: Ja, Melanie Winiger und Christa Rigozzi sind genauso schön wie im Fernsehen. Und genauso sympathisch.
8. Die neue Miss? Ach ja!: Neben all den Promis wie Luca Hänni, Ursula Andress, Stefanie Heinzmann, Luca Hänni, Orianne Collins, Luca Hänni, ... hatte ich zwischenzeitlich kurz den Überblick verloren – und musste meinen Fokus wieder ins rechte Licht rücken: Nein, Luca verfolgt mich nicht, wir sind alle nur wegen der neuen Miss Schweiz hier.
9. Aftershow-Party ist wie Klassentreffen: Nach der Krönung ging's für alle noch in den "Schweizer Hof", natürlich auch für mich. So eine Aftershow-Party ist im Prinzip wie ein Klassentreffen: Man sieht alte Bekannte wieder, es gibt viele Bussis und Umarmungen und natürlich beäugt man sich gegenseitig höchst kritisch. Nach einem ersten Pressestatement der neuen Miss Schweiz feiern die Promis vermutlich eine wilde Partynacht mit viel Alkohol und der ein oder anderen Romanze. Zumindest mutmaße ich das, ich falle nämlich nach so vielen Eindrücken einfach nur noch ins Bett. Bye, bye, Luca.
10. Ich will mehr!: Das Missen-Fieber hat mit angesteckt. Ich schlage als nächste Location einen Eispalast in Zürich vor. Na, lieber Veranstalter, Interesse?
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