Wenn es auf Instagram eines gibt, das noch beliebter ist als Bilder von Essen, dann sind es perfekte Urlaubs-Schnappschüsse. Eine Kanadierin hat den Hype um all diese Fotos nicht mehr ertragen, ihr riss vor lauter #travellove, #instatravel und #travelgram der Geduldsfaden. Nun amüsiert sie mit einem "Enthüllungs-Account" für Fake-Reisebilder mittlerweile Zehntausende.

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Likes sind die Währung des 21. Jahrhunderts! Zumindest in den sozialen Kanälen. Und auf der Jagd danach ist so manchem Instagrammer jedes Mittel recht. Als besonders effektiv hat sich die Kombination aus "attraktiven Menschen" und "wunderschönen Orten" erwiesen.

Egal ob Dschungel von Borneo, australisches Outback oder Finnlands verschneiter Norden: Die Natur muss als Kulisse für mindestens einen spektakulären Post herhalten, sonst war der Urlaub kein Erfolg. Könnte man meinen.

Der Stein des Anstoßes

Einen solche "Outdoor-Poserin" hatte auch die Kanadierin Luisa auf einem USA-Trip an ihrer Seite. "Wir waren am Grand Canyon unterwegs, als eine Freundin sagte: 'Lass uns das Zelt da drüben aufbauen und ein Bild davon machen!'", erzählt sie fieldmag.com. "Ich fragte, was das soll und sie antwortete: 'Das machen die Leute doch ständig!'"

Wieder zu Hause angekommen, begann Luisa auf Instagram bewusst nach gefakten Reise-Bildern zu suchen – und tatsächlich: Viele der traumhaften Postings entpuppten sich spätestens auf den zweiten Blick als unrealistischer Blödsinn.

Ihre Postings treffen den Zahn der Zeit

Damit war die Idee für den Kanal "youdidnotsleepthere" (zu Deutsch: "Da hast du nicht geschlafen") geboren. Das Prinzip ist denkbar einfach: Luisa teilt den Schnappschuss eines Insta-Travellers und macht sich über das Szenario lustig.

Damit scheint sie einen Nerv getroffen zu haben. Über 100.000 Follower zählt ihr Account mittlerweile, Tendenz steigend! Und die haben allesamt zurecht viel Spaß mit Luisa:

Wunderschönes Bergpanorama! Der Rücken dürfte bei einer Nacht auf spitzen Steinen allerdings in Mitleidenschaft gezogen werden. Wer das Zelt verlässt, bekommt außerdem nasse Füße.

Diese Bloggerin scheint einen besonders ruhigen Schlaf zu haben. Gut so! Denn bei der kleinsten Bewegung geht es steil nach unten.

Dasselbe gilt für ihr männliches Pendant auf diesem Bild. Wo er wohl den Rest seiner Camping-Ausrüstung versteckt hat?

In der Großstadt kann einem die Parkplatzsuche den letzten Nerv rauben. Da hat die freie Natur natürlich ihre Vorteile.

Diese Holz-Konstruktion sieht nicht sehr vertrauenserweckend aus. Das scheint den Naturburschen nicht zu stören! Solange das Smartphone nicht nass wird zumindest.

Hoch in den Bergen ist bei Schnee und Eis selbstverständlich T-Shirt-Wetter angesagt! Keine Frage.

Strand? Check! Sonnenaufgang am Meer? Check! Bettdecke und Kissen? Check! Sinnhaftigkeit dieses Bildes? Eher gering.

Außerordentliches Vertrauen in einen Felsen bringen hingegen diese beiden Camper auf. Das ist der Preis, wenn man über den Lichtern der Stadt schlafen will!

Ohne meine Scholle geh' ich nirgendwo hin! Bleibt nur zu wünschen, dass kein Tauwetter einsetzt. Vorsichtshalber sollte dieser Herr sein Kajak mit ins Zelt nehmen.

Eine Frage: WIE?!

"Wir können unsere Fahrt leider nicht fortsetzen, da zwei Influencer auf den Gleisen nächtigen. Wir bitten Sie, das zu entschuldigen."


Manchmal würde es wirklich nicht schaden, einfach bei der Wahrheit zu bleiben. Doch dann hätte Luisa leider kein so lustiges Hobby mehr. (leo)


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