Nordkorea ist wohl die letzte Nation, in der man eine Fashion-Szene vermutet. Staatsoberhaupt Kim Jong-Un zeigt sich meistens in einfachen schwarzen Anzügen, umringt von Untergebenen in Militäruniform. Doch auch in dem nach außen abgeschotteten Land wollen sich Frauen schick anziehen.

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Der Fotograf Aram Pan aus Singapur hat jetzt Aufnahmen einer Modenschau ins Netz gestellt, die er Mitte September in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang besuchte.

Was da gezeigt wurde, wirkt auf westliche Augen unfreiwillig amüsant: Auf einer provisorisch zusammengezimmerten Bühne präsentieren die nordkoreanischen Laufsteg-Models abenteuerliche Kreationen. Aufgebauschte, knallbunte Kleider nach koreanischer Tradition, mit denen das Sitzen wohl nicht ganz einfach ist, wechseln sich ab mit kurzgeschnittenen Kostümen, die ein wenig an Chanel-Kleider von vor 30 Jahren erinnern.

Die nordkoreanischen Models werfen sich in perfekt einstudierte Posen, ein professionelles Lächeln stets auf den Lippen - auch ein wesentlicher Unterschied zu westlichen Modenschauen, wo Lächeln eher verpönt ist. Der Nachwuchs ist ebenfalls mit von der Partie: Die kleinen Nordkoreaner präsentieren sichtlich stolz die bunten Festtagsgewänder; und auch bei ihnen sitzt nicht nur die Kleidung, sondern auch die Bühnenchoreographie bis ins Detail.


Laut Fotograf Pan, der das Land ausführlich bereist und mit seiner Kamera vielen Momente des nordkoreanischen Alltags festgehalten hat, besuchten mindestens 1.000 Gäste die Veranstaltung. Anders als in Paris und New York erhalten hier nämlich auch normale Bürger Zutritt zu den Fashion-Shows.
Wer weiß? Vielleicht wird das traditionelle nordkoreanische Festkleid demnächst ein weltweiter Modetrend.  © Glutamat

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