- Die Diskussionen um den US-Comedian Joe Rogan finden kein Ende.
- Nun hat auch Spotify-Chef Daniel Ek eine Erklärung abgegeben.
Mit seinen Aussagen über die Corona-Impfung hat Podcaster Joe Rogan unter anderem schon Superstars wie Neil Young von der Plattform getrieben. Auch India Arie ließ inzwischen ihre Musik entfernen und warf Rogan neben gefährlichen Falschinformationen bezüglich der Schutzimpfung gegen Corona auch rassistische Untertöne vor.
Spotify-Chef Daniel Ek sah sich deswegen laut "The Hollywood Reporter" nun dazu veranlasst, einen langen Brief an seine Angestellten zu verfassen, der der Seite vorliegt.
Daniel Ek: Viele von Rogans Aussagen seien "unfassbar verletzend"
Laut des Berichts wurden bereits 113 Episoden des Podcasts "The Joe Rogan Experience" entfernt, 71 davon allein am vergangenen Freitag. Wiederholt habe Rogan in vielen davon das N-Wort benutzt und weitere abfällige Bemerkungen gegenüber Afroamerikanern gemacht, schrieb Ek.
Weiter heißt es in Eks Statement: "Einige von Joe Rogans Kommentaren sind nicht nur unfassbar verletzend – ich möchte klarstellen, dass sie nicht die Werte dieser Firma darstellen. Ich weiß, dass die Situation viele von euch mit dem Gefühl zurücklässt, ausgelaugt, frustriert und ungehört zu sein."
Joe Rogan soll nicht "mundtot" gemacht werden
Doch trotz dieser klaren Abgrenzung zu Rogan hält Spotify weiter an dem Komiker fest. Ek begründet das mit den Worten: "Ich verurteile aufs Schärfste, was Joe gesagt hat und ich bin mit seiner Entscheidung einverstanden, alte Folgen von unserer Plattform zu entfernen. Mir ist klar, dass einige von euch mehr fordern. Einen Punkt möchte ich aber sehr deutlich machen: Ich bin nicht der Meinung, dass Joe mundtot zu machen die Antwort ist."
Seiner Ansicht nach sei ein offener Diskurs produktiver, als "Stimmen zu canceln". Um dies zu bekräftigen, wolle er 100 Millionen US-Dollar dafür aufwenden, um Randgruppen zu fördern, beteuert er.
Neil Young machte den Anfang
Musiker Neil Young hatte den Stein ins Rollen gebracht. Er forderte Spotify dazu auf, Rogans Podcast von der Plattform zu entfernen. Nachdem das nicht geschehen war, boykottiert der Musiker seither den Streamingdienst. Spotify sei zu einem Ort "potenziell tödlicher Desinformation über COVID geworden", sagte.
Seine Kollegin Joni Mitchell hatte sich daraufhin ebenfalls dazu entschieden, ihre Musik entfernen zu lassen. "Verantwortungslose Menschen verbreiten Lügen, die Menschen das Leben kosten", teilte sie auf ihrer Webseite mit und erklärte, dass sie Youngs Meinung teile. Rogan hat sich bereits zu der Debatte zu Wort gemeldet, sich entschuldigt und Besserung gelobt. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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