Neues Jahr, neues Glück. Bill und Tom Kaulitz melden sich mit einer aktuellen Folge ihres Podcasts "Kaulitz Hills" zurück und bringen gleich eine alte Frage ins neue Jahr mit. Doch weil Bill im Urlaub in Aspen war, hat er auch ein paar neue Fragen dabei, bei denen ein Hut eine nicht unwesentliche Rolle spielt.
Fangen wir das neue Jahr nicht kleinlich an. Kleinlich wäre zum Beispiel zu sagen, man könne das neue Jahr inzwischen gar nicht mehr nicht kleinlich anfangen, denn das neue Jahr sei ja gar nicht mehr neu. Das ist in der Sache richtig und tatsächlich ist schon einiges passiert in diesem Jahr. Sagen wir also einfach: Der Neuwagengeruch ist vielleicht weg, aber es sind nur ganz wenige Kilometer drauf.
Man könnte aber auch sagen: Das Jahr muss noch neu sein, denn die Kaulitz-Brüder haben sich noch nicht zu Wort gemeldet. Zumindest bis jetzt: "Happy new year!", begrüßen sich Bill und
Wie lange ist ein neues Jahr neu?
"Wie lange, findest du, kann man das sagen?", fragt Tom Bill nach der Zulässigkeit von Neujahrswünschen. "Ich finde, man kann das schon lange noch sagen", urteilt Bill und legt sich auf einen Zeitraum von drei Wochen fest. Tom packt sogar noch eine Woche oben drauf und erklärt den ganzen Januar zur Neujahrswünschezone. Auch wenn das vielleicht keine Industrienorm ist, bietet die Kaulitzsche Lösung doch eine ganz gute Handreichung, wie lange man dem anderen ein gutes neues Jahr wünschen kann.
In anderen Bereichen des Lebens würde man sich ebenfalls solche Richtgrößen wünschen. Denn auch, wenn das Leben in unserer hochmodernen Gesellschaft bis ins Kleinste geregelt scheint, gibt es doch noch den einen oder anderen weißen Fleck auf der Landkarte menschlichen Verhaltens. Bei der Begrüßung aus der Ferne zum Beispiel.
Angenommen, man sieht einander bereits von weitem und geht aufeinander zu: Ab wann nimmt man Blickkontakt auf? Starrt man sich dann gegenseitig so lange an, bis man den anderen erreicht hat? Gibt man sich noch die Hand, obwohl man sich vielleicht bereits gewinkt hat?
Das Leben hat noch weitere soziale Fallen bereit, eine dürfte manchem als das Kino-Armlehnen-Dilemma bekannt sein. Die Erfinder des Kinosessels sind nämlich damals ihrem ersten Impuls gefolgt und haben ihrem Kinosessel genauso viele Armlehnen gegönnt, wie der Mensch nun einmal Arme hat: zwei.
Doch was auf den ersten Blick logisch erscheint, erweist sich seit Jahrzehnten als Einfallstor für Revierkämpfe. Denn die Kinosesselerfinder haben übersehen, dass der Nebenmann oder die Nebenfrau eines Kinosesselbenutzers ebenfalls zwei Arme mit ins Kino bringt, sodass pro Kinobesucher maximal eine Armlehne zur Verfügung steht.
Eine Frage des Angebots
Es herrscht bezüglich verfügbarer Kinosesselarmlehnen also ein ständiges Ungleichgewicht bei Angebot und Nachfrage und bisher gibt es noch keine überzeugende Lösung, im Gegenteil. Selbst wenn man die Regel aufstellte, dass jedem nur eine Armlehne zusteht, würde diese Regel nicht alle Armlehnenfälle abdecken. Denn was, wenn sich der rechte Sitznachbar die linke und der linke Sitznachbar die rechte Armlehne aussucht? Dann hätte zwar jeder der beiden nur die erforderliche Höchstanzahl von einer Armlehne in Anspruch genommen, man selbst ginge in deren Mitte aber leer aus.
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Als sozial ähnlich herausfordernd kann sich ein Konzertbesuch erweisen, vor allem dann, wenn man dort auf Menschen mit Hut trifft – ein Phänomen, das einem häufiger begegnet, als gedacht. Dabei ist bereits die Idee, während eines Konzertes einen Hut zu tragen, intellektuell zum Scheitern verurteilt. Denn man selbst kann sich am Anblick des eigenen Hutes gar nicht erfreuen, schließlich sieht man den Hut ja nicht. Der Hintermann hingegen sieht nur den Hut. Ein absolut unnötiges Dilemma also. Man kann sich denken, dass niemand gerne dafür Geld bezahlt, während eines Konzertes zwei Stunden lang den Hut des Vordermanns zu betrachten. Da kann die Musik noch so schön sein.
Bill Kaulitz probiert Neues aus
Die Kaulitz-Brüder haben aber noch weitere Probleme in die Neujahrsfolge mitgebracht, bei denen es ebenfalls noch keine Standard-Verhaltensweisen gibt. So erzählt Bill, dass er mit einer sehr guten Freundin vor kurzem nach Aspen gereist sei, um es dort ein bisschen krachen zu lassen. "Wir zeigen jetzt mal Aspen, wo der Hammer hängt", sei das Motto des Aufenthalts gewesen und Bill habe Sachen probiert, "die ich vielleicht normalerweise nie machen würde." Offenbar mit Erfolg: "Ich hab noch nie in meinem Leben so wild gefeiert."
Eines der Ergebnisse dieses Ausprobierens sei ein sexuelles Erlebnis mit seiner Freundin gewesen, "wo wir so dachten: Wow, wir müssen uns jetzt nochmal ganz anders angucken."
Bruder Tom fragt nach der Art der sexuellen Konstellation und Bill antwortet: "Wir untereinander nicht, aber wir haben uns, sag’ ich mal, beobachtet gegenseitig." Es war also offenbar eine Fahrt ins Ungewisse, und da betritt man natürlich auch im Sozialen ein Stück Neuland, muss sich mit den Beteiligten erst einmal auf bestimmte Verhaltensweisen verständigen.
Wie verhält man sich zum Beispiel, wenn das gegenseitige Beobachten aus der Ferne geschieht? Ab wann nimmt man Blickkontakt auf? Gibt man sich die Hand, obwohl man sich vielleicht bereits gewinkt hat? Noch schwieriger: Was, wenn der Partner oder die Partnerin der Freundin einen Hut aufhat und man beim Beobachten gar nichts sieht?
Der Satz "Entschuldigung, würde Sie bitte Ihren Hut abnehmen?" käme einem in dieser Situation wahrscheinlich noch schwerer über die Lippen, als bei einem Konzert. Aber vielleicht sollte man auch hier einfach nicht so kleinlich sein.
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