Schlaf ist schon was Tolles. Nicht nur, dass man danach nicht mehr müde ist, wenn man schläft, bekommt man auch vieles einfach nicht mit. Die Nacht zum Beispiel. Aber genau das wollen Bill und Tom Kaulitz gar nicht. Deshalb wagen die beiden in der neuesten Folge ihres Podcasts "Kaulitz Hills" nichts weniger als die Revolution des Schlafes.

Eine Satire
Diese Satire stellt die Sicht von Christian Vock dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

"Ich habe das Gefühl, wir schreien heute schon wieder permanent und du hast ein wahnsinnig lautes Organ", stellt Tom Kaulitz in der neuen Folge "Kaulitz Hills" fest und fragt seinen Bruder Bill: "Meinst du nicht, wenn wir zusammen sind, sind wir noch lauter?" Eine interessante Frage, die gleichermaßen von Selbstreflexion und Wissensdurst zeugt, die wir an dieser Stelle aber nicht objektiv beantworten können.

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Es ist ein bisschen bedauerlich, dass Tom diese Frage erst gegen Ende stellt, denn hätte er das von Anfang an wissen wollen, hätten wir ruckzuck ein paar Messgeräte aufgestellt. Andererseits hätte er da ja noch nicht wissen können, heute schon wieder permanent geschrien zu haben. Wissenschaft kann ganz schön schwierig sein. Es ist aber trotzdem schön, dass sich Tom Gedanken über Akustik macht und die Kaulitz-Brüder haben kurz darauf noch einmal Gelegenheit, in die Welt der Wissenschaft einzutauchen.

Denn in ihrem als Tinnitus getarnten Wissenspodcast behandeln die Zwillinge noch eine andere faszinierende Frage: "Warum schlafen wir nicht einfach, wenn wir müde sind?" Die Idee zu dieser Frage sei ihm beim Lesen eines Buches gekommen, denn in diesem mache eine Katze ihrem Besitzer folgenden Vorwurf: "Ihr Menschen seid so blöd, dass ihr dieses Gesetz gemacht habt, dass man immer nachts schlafen muss und tagsüber wach sein muss." Die Katze hingegen schlafe immer, wenn sie müde ist.

Nachtschlaf? Eine Frage des Trainings

Sie können sich meine Überraschung vorstellen, denn von einem solchen Gesetz hatte ich bislang noch nie gehört. Sollte es dieses Gesetz geben, bin ich tatsächlich schon sehr oft straffällig geworden. Gestern erst habe ich zum Beispiel ein Nickerchen gemacht. Tagsüber. Habe mir nichts Böses dabei gedacht und kann jetzt nur darauf hoffen, dass die Ermittlungsbehörden nicht Wind von der Sache bekommen.

Tom hat in der Zwischenzeit geforscht und ist auf die Erklärung gekommen, dass der Mensch sich seinen Nachtschlaf über Jahrzehnte, vielleicht sogar über Jahrhunderte antrainiert habe. Das klingt zunächst plausibel, schließlich hat sich der Mensch viele merkwürdige Dinge irgendwann antrainiert: Pizza Hawaii, künstliche Fingernägel, Liegefahrräder, Nazis wählen, "Germany’s next Topmodel" gucken – warum also nicht auch den Nachtschlaf?

Ich glaube aber, dass nachts zu schlafen vor allem praktische Gründe hat. Nachts kann man einfach weniger machen, als tagsüber. Nicht viel, aber ein bisschen was doch. In der Sonne liegen, zum Beispiel. Das macht nachts einfach viel weniger Spaß. Klar, man holt sich dann keinen Sonnenbrand, aber richtig braun wird man halt auch nicht.

Warum nicht einfach tagsüber schlafen?

Bill steckt in der Zwischenzeit ebenfalls mit beiden Händen in der Forschung und wirft folgende Frage auf: "Warum machen wir es denn nicht umgedreht? Warum machen wir nicht am Tage schön die Augen zu und arbeiten lieber nachts?" Ich glaube, auch hier liegt die Antwort in der Praxis: Man sieht bei vielen Tätigkeiten tagsüber einfach viel besser. So eine Sonne macht eben viel heller als eine Schreibtischlampe. Ich glaube, das ist auch der Grund, warum die Glühbirne im Hellen erfunden wurde.

Tom denkt aber noch einen Schritt weiter: "Ich meine: Ich liebe Schlafen. Aber ich liebe Schlafen nur, weil ich es so dringend brauche." Damit ist Bill sofort d’accord: "Weil man müde wird, liebt man Schlafen." Deshalb schläft die schlaue Katze ja auch nur, wenn sie müde ist und das ergibt absolut Sinn. Das merkt man vor allem dann, wenn man es einmal umgedreht versucht. Also schläft, wenn man nicht müde ist.

Allerdings würden sich Bill, Tom und die Katze wundern, wenn sie wüssten, wie viele Menschen genau das machen. Schlafen, wenn sie müde sind. Ich alleine kenne schon drei solcher Rebellen. Das Kuriose: Meist machen die das nachts. Und, jetzt wird es noch verrückter: Die schlafen nicht nur, wenn sie müde sind, die essen auch, wenn sie Hunger haben! Ja, es sind schon verrückte Zeiten.

"Die hassen ihren Job so dermaßen"

Gleichzeitig bin ich froh, wenn Menschen nicht einfach ihren Impulsen nachgeben, wenn ihnen danach ist und einfach einschlafen. Besonders schätze ich diese Eigenart bei Piloten, Chirurgen, Bombenentschärfern und ja, auch bei Profi-Fußballspielern. Das nimmt die Dynamik im Spiel einfach ein bisschen zu sehr raus. Bei diesen Berufen bin ich froh, wenn sie das, was sie machen, noch kurz zu Ende bringen.

Die Sache mit dem Impuls-Nachgeben gilt übrigens auch für viele andere Tätigkeiten. Bagger fahren, ein Feuerchen machen oder Sex, zum Beispiel. Da bin ich froh, wenn sich die Leute zurückhalten, auch wenn ihnen danach ist. Ich begrüße es, wenn etwa mein Zahnarzt während der Behandlung nicht einfach die Tuba bläst. Der Zahnarztbesuch an sich stresst mich schon genug. Würden hingegen Bill und Tom Kaulitz neben meinem Zahnarztstuhl schlafen, weil sie gerade müde sind, wäre das okay für mich. Schlafende Kaulitz-Brüder sind mir sogar lieber als wache. Wegen des permanenten Schreiens.

An anderer Stelle des Podcasts echauffieren sich Bill und Tom Kaulitz über Fluggesellschaften und hier insbesondere über amerikanische. Die Betreuung dort sei eine Unverschämtheit, regt sich Tom über den Service auf und mutmaßt: "Die hassen ihren Job so dermaßen." Das kann natürlich sein. Es könnte aber auch sein, dass die Flugbegleiter, statt ein paar Podcastern in der ersten Klasse Häppchen reichen zu müssen, gerade gerne ein Nickerchen machen würden.

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