In ihrem Podcast "Family Feelings" spricht Marie Nasemann mit ihrem Gast über das Thema Umgang mit sexueller Gewalt. Dabei offenbart die 35-Jährige, selbst mehrere Übergriffe erlebt zu haben.

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Marie Nasemann hatte in der aktuellen Podcast-Folge von "Family Feelings" Regisseurin Elsa van Damke zu Gast. In deren neuer Serie "Angemessen Angry" geht es um das Thema sexuelle Gewalt. Wie die Regisseurin im Gespräch erzählt, sei sie selbst mit 15 Opfer einer Vergewaltigung gewesen.

Nasemann, die 2009 als Drittplatzierte der Castingshow "Germany's Next Topmodel" bekannt wurde, berichtete in der Folge ebenfalls von Übergriffen, die sie erlebt habe. "Wenn man mal wirklich alles mitzählt und nicht sagt, Hand am Arsch ist quasi schon Standard, waren es bei mir sieben Übergriffe. Ich habe über ganz viele Sachen auch mit meinen Eltern gar nicht gesprochen, weil ich gar nicht wusste, was bringt es, wenn ich anderen Leuten davon erzähle."

Marie Nasemann: Übergriff auf dem Oktoberfest

Als dann die MeToo-Bewegung losgegangen sei und sie viele Geschichten von Frauen gelesen habe, die Opfer sexueller Übergriffe waren, habe sie eine ihrer eigenen Geschichten geteilt. Auf dem Münchner Oktoberfest habe ihr ein Mann unter ihrem Dirndl in den Schritt gefasst. Sie habe ihm eine Ohrfeige gegeben, aber "ich kam damals gar nicht auf die Idee, ihn zu fotografieren oder seinen Namen rauszufinden oder direkt zur Polizei zu gehen. Ich hatte schlechte Laune und bin sofort nach Hause gegangen."

Die 35-Jährige berichtete im Podcast von einem weiteren Vorfall, der sich beim Joggen an der Isar zugetragen habe. Als sie sich auf einer Parkbank ausgeruht habe, sei aus dem Gebüsch ein Mann gekommen, der eine Maske getragen habe, bei der man nur die Augen sehen konnte, "der sich einfach einen runtergeholt hat und auf mich zulief". Sie habe nicht richtig schreien können und sei schnellstmöglich weggelaufen.

Das sei zehn Jahre her, damals habe sie nicht die Polizei gerufen, heute würde sie es aber anders machen. "Jetzt habe ich das Gefühl, wo mehr Bewusstsein da ist, dass man auch viel eher was anzeigen würde, dass man mehr den Mut hat, allein für die Statistik, selbst wenn es Anzeige gegen unbekannt ist, ist es trotzdem sinnvoll, dass es in Statistiken aufgenommen wird." (vit)

Hilfsangebote

  • Wenn Sie selbst von häuslicher oder sexualisierter Gewalt betroffen sind, wenden Sie sich bitte an das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" (116 016 oder online), das Hilfetelefon "Gewalt an Männern" (0800/1239900 oder online), das Hilfetelefon "Sexueller Missbrauch" (0800/225 5530), in Österreich an die Beratungsstelle für misshandelte und sexuell missbrauchte Frauen, Mädchen und Kinder (Tamar, 01/3340 437) und in der Schweiz an die Opferhilfe bei sexueller Gewalt (Lantana, 031/3131 400)
  • Wenn Sie einen Verdacht oder gar Kenntnis von sexueller Gewalt gegen Dritte haben, wenden Sie sich bitte direkt an jede Polizeidienststelle.

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