• Keine heile Welt im Kleingarten-Lokal "Deutsche Scholle" in Neuss.
  • Koch Kevin bricht nach dem Testessen vor Stress zusammen und kommt ins Krankenhaus.
  • Frank Rosin hat einen ernst gemeinten Rat - trifft damit aber auf Widerstand.

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Sternekoch Frank Rosin verschlägt es in der aktuellen Folge von "Rosins Restaurants" in eine Neusser Kleingartensiedlung. Das Vereinsheim-Lokal "Deutsche Scholle" braucht dringend Hilfe. Geführt wird es von Mutter und Sohn - Kevin (34) hat Koch gelernt, Mama Yvonne (57), die den Service schmeißt, hat hingegen nach eigenen Angaben "keinen Plan" von Gastronomie. Mitten im Lockdown haben die zwei ihr Lokal eröffnet. "Wir sind total irre, definitiv!", sagt die 57-jährige. Ihr Traum: Endlich weg von Hartz-IV und eine Zukunft aufbauen für sich und Sohn Kevin. Der ist selbst Familienvater und hat drei Kinder.

Frank Rosin wundert sich: "Ihr wollt mit dem Laden zwei Familien durchbringen? Da müsst ihr im Jahr mindestens eine halbe Million Umsatz machen." Yvonne und Kevin sind schockiert, geben kleinlaut zu: "Wir haben hier gerade 70 Euro Umsatz am Tag." Frank: "Das ist kein Traum, das ist ein Albtraum!" Zumal das Lokal optisch Tristesse pur ist: "Total zusammengeschustert", urteilt der TV-Koch.

Testessen endet in Katastrophe

Beim Testessen für 20 Personen gerät Kevin schnell ins Schleudern. Erst weiß er nicht, was er überhaupt anbieten soll, dann tischt er den Gästen ungefragt einen großen Salat als "Gruß aus der Küche" auf. Ein Gast: "Gut gemeint, aber zu viel." Beim Hauptgericht verliert der 34-Jährige endgültig die Nerven: Bratkartoffeln brennen an, grüne Bohnen landen im Ausguss statt auf den Tellern, Kevin tritt vor Frust gegen einen Schrank und wirft Pfannen herum: "So was kotzt mich an! Ich muss hier total improvisiert kochen. Das ist schlimmer wie die Hölle!"

Frank Rosin merkt, dass Kevin kurz vorm Zusammenbruch ist und versucht zu trösten: "Das ist alles ein bisschen viel, ne?" Der 34-Jährige kann seine Tränen nicht mehr zurückhalten, flieht kurzzeitig aus der Küche. Dann nimmt er seinen ganzen Mut zusammen und entschuldigt sich bei den Testessern: "Das war eine Katastrophe, ich war völlig überfordert." Dafür gibt es von den Gästen spontan Applaus. "Hut ab", lobt einer der Anwesenden.

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Im Fernsehen sind sie die Größten, wenn es um Kulinarik geht. Doch was haben die TV-Köche im wahren Leben auf der Pfanne? Das Video zeigt Insiderwissen über die Restaurants der Fernsehköche. © ProSiebenSat.1

"Ihr seid nette Leute, aber Mitleid ist keine Geschäftsidee"

Auch am nächsten Tag steckt der Schock noch tief - was auch Frank Rosin merkt. Er spricht Tacheles mit Mutter und Sohn: "Das war totale Planlosigkeit. Das haltet ihr kein halbes Jahr durch", so seine düstere Prognose. Vor allem Yvonne müsse sich fragen, ob sie ihren Sohn nicht überfordere - denn der muss fast alles alleine organisieren. Rosin: "Ihr seid nette Leute, aber Mitleid ist keine Geschäftsidee."

Dann der Schock: "Kevin ist im Krankenhaus, der ist heute Morgen zusammengeklappt", muss Mutter Yvonne Frank mitteilen. Die 57-Jährige macht sich Vorwürfe: "Es war einfach zu viel Stress in letzter Zeit." Frank Rosin ist klar, dass die Gesundheit vorgeht, und redet Yvonne ins Gewissen: "Das war ein Warnschuss! Dein Sohn hatte eine Panikattacke, der schafft das hier alles nicht." Der Sternekoch rät ihr dringend zu einer Aussprache mit Kevin.

"Ich kann euch nicht empfehlen, hier weiterzumachen"

Bei Frank Rosins nächstem Besuch einige Wochen später sehen Mutter und Sohn müde aus - eine Veranstaltung tags zuvor ging bis in den frühen Morgen. Der Sternekoch kommt mit schlechten Nachrichten: "Ich kann euch nicht empfehlen, hier weiterzumachen", sagt Rosin ernst, "ihr müsst euch fragen: Hat das alles überhaupt einen Sinn?" Der Sternekoch hat seine Entscheidung getroffen: "Es wird kein abschließendes Testessen geben", teil er Mutter und Sohn mit.

Yvonne hört die Worte zwar, sträubt sich aber gegen die Botschaft: "Wir wollen einfach nicht kampflos aufgeben", sagt sie. Rosin: "Ihr macht euch was vor! Das ist ein Kampf gegen Windmühlen" Dennoch bleibt das Mutter-Sohn-Duo dabei: "Wir haben gesagt, ein Jahr ziehen wir das auf jeden Fall durch und dann sehen wir weiter", bekräftigt Yvonne. Kevin wird trotz angeschlagener Gesundheit weiter in der Küche der "Deutschen Scholle" stehen.

(tsch)  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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