Als trotteliger "Mr. Bean" wurde der Komiker Rowan Atkinson weltberühmt, ist derzeit mit seiner neuen James-Bond-Parodie "Johnny English – Man lebt nur dreimal" im Kino zu sehen. In einem aktuellen Interview hat der Brite, der oft mit klaren politischen Aussagen überrascht, jetzt ein deutliches Plädoyer für die Rechte der Satire gehalten.

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Der 63-Jährige sagte gegenüber der "Welt", dass man Witze über alles und jeden machen dürfe, auch über Religionen. Das sei ihm immer ein Anliegen gewesen: "Ich glaube aufrichtig an die große Bedeutung der freien Rede und Meinungsäußerung. Ohne das Recht auf Beleidigung ist der Begriff der ‘freien Rede’ doch letztlich inhaltsleer", so Atkinson.

Wie soziale Medien die Meinungsfreiheit eher einschränken

Der "Mr. Bean"-Darsteller stellt sich damit deutlich gegen den durch soziale Medien befeuerten Trend, dass jede kontroverse Aussage einen Shitstorm mit entsprechender Entschuldigung der Person auslöst. Man könne nicht erwarten, ohne Kritik durchs Leben zu gehen, so Rowan Atkinson. Schließlich könne jeder "zurückschlagen und ein Gegenargument finden. Die Idee, Anstößigkeiten komplett zu verbieten, ist eine sehr gefährliche Idee".

Den paradoxen Kontrast, den Atkinson sieht: Seiner Meinung nach schränkt die große Redefreiheit im Internet sogar indirekt die Meinungsfreiheit ein. Auf Twitter und Co. sei jeder "Richter und Henker zugleich", was nicht zu konstruktiven Diskussionen führe.

Jeder, der diese Kanäle nutzt, sehe sich sofort einer Heerschar an wütenden Gegnern ausgesetzt. Im schlimmsten Fall könne eine unbedarfte Äußerung sogar zum Jobverlust führen, was eine bedenkliche Entwicklung sei, sagte Atkinson.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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