"Wer weiß denn sowas?": Nach der XXL-Ausgabe der Rateshow vom Samstagabend lautet die Antwort: im Zweifel Bernhard Hoëcker. Der Schauspieler quizzte seine Promi-Kollegen in Grund und Boden. Der Haken: Außerhalb von Quizshows wird ihm sein Wissen wenig nützen.

Eine Kritik

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Ein Stinktier, ein bisschen Kerzenwachs und ein handelsüblicher BH - am Samstagabend bewies "Wer weiß denn sowas?" in seiner XXL-Ausgabe, dass sie im übervollen Angebot an Quizshows eine kleine Sonderstellung einnimmt.

Promis, Fragen und Geldgewinne gibt es zwar in jeder anderen Quizshow auch, doch es ist die Art der Fragen, die "Wer weiß denn sowas?" von der Konkurrenz abhebt. Die Show könnte nämlich auch "Warum sollte man sowas wissen?" heißen, denn anders als bei herkömmlichen Quizshows geht es hier nicht um Allgemeinbildung, sondern um die weite Welt des unnützen Wissens.

"Welche Funktion haben die zwei Streifen auf dem Rücken eines Streifenskunks?", "Wenn Kerzenwachs in einem Reagenzglas auf 300 Grad Celsius erhitzt und dann in Eiswasser gehalten wird, …?" oder "Aus welchem Grund versehen Hersteller viele BH-Modelle mit bis zu drei Verschlussreihen?" - auch die Fragen der XXL-Ausgabe am Samstag waren wieder eher für Leute, die bei Partys gerne mal einen raushauen.

Wer war Abdul Latif Jandali?

Ob Bernhard Hoëcker auch auf Partys mit unnützem Wissen prahlt, weiß man nicht, sicher aber ist, dass der Schauspieler auf Wissen jeglicher Art steht. Und dieses Faible konnte Hoëcker am Samstagabend so richtig ausleben.

Runde eins, die Hoëcker zusammen mit Oliver Welke spielte, gewannen die beiden Komiker gegen Elton und Welkes "heute-Show"-Kollegen Hans-Joachim Heist alias Gernot Hassknecht. Zugegeben, das lag nicht unbedingt an Hoëckers Wissen, sondern vor allem daran, dass sie die Masterfrage am Ende der Runde richtig beantworten konnten.

Moderator Kai Pflaume wollte wissen: "Welche berühmte Persönlichkeit kam unter dem Namen Abdul Latif Jandali auf die Welt?" Die möglichen Antworten waren:

  • A) Ringo Starr
  • B) Steve Jobs
  • C) Zinédine Zidane

Elton und Heist wählten Antwort C), weil sie bei Oliver Welke abguckten und glaubten, der Sportmoderator habe sich als Fußballkenner sofort für Zidane entschieden. Doch weit gefehlt: Welke und Hoëcker wählten Steve Jobs, was am Ende auch richtig war.

Runde zwei lief für Bernhard Hoëcker dann nicht nur noch besser, sondern phänomenal. Zusammen mit Schauspieler Ulrich Tukur konnte er alle sechs Fragen beantworten und am Ende mit der Masterfrage die erspielten 3.000 Euro sogar noch verdoppeln.

Als Hoëcker dann auch noch an der Seite von Schlagersänger Semino Rossi Runde drei für sich entschied, zog Elton nicht nur ein langes Gesicht, sondern hatte auch keinen einzigen seiner Mitspieler im Finale.

Das musste er dann mit Ulrich Tukur gegen Hoëcker und Oliver Welke spielen und auch hier hatte Komiker Hoëcker die Nase vorn, drehte sogar einen Rückstand noch zum Sieg. Oliver Welke konnte somit die Gewinnsumme von 50.000 Euro an die Kinderhilfsorganisation Terres des Hommes weiterreichen.

Doch nicht nur Terres des Hommes konnte sich über einen Geldregen freuen, auch das Publikum wird traditionell in den einzelnen Runden am erspielten Gewinn beteiligt - und das hatte am Samstagabend offenbar den richtigen Riecher. Nur 49 Zuschauer wollten mit Elton spielen, für Hoëckers Seite entschieden sich hingegen 75 Zuschauer. Am Ende gab es stolze 173,33 Euro pro Nase.

Reicht das für eine Samstagabendunterhaltung?

Geld für den guten Zweck und ein Meer aus unnützem Wissen - reicht das für eine Samstagabendunterhaltung, noch dazu im XXL-Format? Jein.

In der Tat waren die Show-Einlagen bei "Wer weiß denn sowas?" eher spärlich gesät und als Semino Rossi den Italo-Klassiker Nel blu dipinto di blu" (besser bekannt als "Volare") in einer "Wer weiß denn sowas"-Version sang, war das mit Sicherheit nicht gerade der Höhepunkt samstäglicher Abendunterhaltung.

Stattdessen lebt die Show eher von den kleinen Kalauern von Kai Pflaume, aber auch von den Einlagen seiner prominenten Gäste.

Als sich zum Beispiel Elton bei der Zidane-Antwort noch sicher wähnt, aber zu wenig setzt entfährt es ihm "Da nehm ich einmal nicht 1.001 Euro!" und er wendet sich dann an seinen Spielpartner Hans-Joachim Heist: "Da musst du dich aufregen!" Und Heist legt in bester Hassknecht-Manier los: "Leck mich am Arsch!"

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