Die neue Staffel "Alarm für Cobra 11" setzt erstmals auf eine Frau in der Hauptrolle: Pia Stutzenstein spielt künftig die Partnerin an der Seite von Cobra-Urgestein Erdogan Atalay. Im Interview erklärt die 31-Jährige, wie sie im Team aufgenommen wurde, wie Dreharbeiten in Corona-Zeiten ablaufen und wie ihre Familie auf den neuen Job reagiert hat.
Am Donnerstag geht es los mit "Alarm für Cobra 11". Wie sehr fiebern Sie dem Start entgegen?
Haben Sie ein besonderes Gefühl im Vorfeld, oder ist es wie vor jeder anderen Premiere auch?
Es ist schon nochmal was anderes, weil es die Serie schon so lange gibt. Daher bin ich einfach gespannt, wie die Leute das annehmen werden.
"Alarm für Cobra 11": Man lernt viel im Lauf der Zeit
"Alarm für Cobra 11" stellt andere Anforderungen an die Schauspielerinnen und Schauspieler als andere Serien. Wie viel Vorbereitung mussten sie investieren, bevor sie den Dreh angehen konnten?
Tatsächlich lernt man im Lauf der Zeit sehr viel. Ich habe ohnehin schon immer sehr viel Sport gemacht. Deswegen war ich schon relativ fit. Natürlich gibt es choreografierte Prügeleien oder andere Dinge, aber dafür steht dann ein Stunt-Koordinator am Set, der einem erklärt, wie das funktioniert. Außerdem werden die choreografierten Prügeleien immer geprobt.
Haben Sie im Vorfeld spezielles Training absolviert?
Wir haben Schießtraining gemacht, damit ich weiß, wie man mit so einer Polizei-Schusswaffe schießt und wie sich der Rückstoß anfühlt. Beim Casting mussten wir driften, dort wollten sie sehen, ob wir das schnell umsetzen können.
Wie viele der Stunts in der Serie haben Sie selbst gemacht und wie viele wurden von einem Stunt-Profi absolviert?
Genau kann ich das nicht sagen. Aber wenn eine Explosion zu sehen ist und ich bin im Hintergrund, bin ich das natürlich immer selber. Es gab aber zum Beispiel eine Szene, wo meine Rolle von einer Brücke auf einen Kran springen muss, das durfte ich leider nicht selber machen. Ich hatte mich bereits darauf gefreut, dann war mein Stunt-Double da und sagte, sie macht nur den zweiten Teil des Stunts. Doch die Produktion hat es sich dann nochmal anders überlegt und ich durfte auch nicht auf den Kran springen. Das waren drei, vier Meter, falls dann was passiert wäre, hätte ich am nächsten Tag nicht drehen können. Daher war ihnen dieser Stunt zu gefährlich.
Stutzenstein: "Ich finde, dass das überfällig war"
Sie sind die erste Frau, die in der Serie eine Hauptrolle spielt. Wie beurteilen sie das?
Ich habe sehr viel Ehrfurcht davor, in so eine "alte" Serie einzusteigen, vor allem auch an der Seite von
Wie war die Zusammenarbeit mit Erdogan Atalay, der "Alarm für Cobra 11" geprägt hat und nun ihr Kollege ist?
Ich wurde am Anfang gewarnt vor Konkurrenzdenken, aber das war einfach überhaupt nicht so. Erdogan Atalay ist einer der liebenswürdigsten Menschen, die ich kenne. Er hat mir immer super viele Tipps gegeben, wenn wir am Set standen. Natürlich hatte ich am Anfang viel Respekt vor ihm, weil ich ihn nicht kannte, aber er ist einfach sehr nett.
Wie kam der Kontakt zu der Serie überhaupt zustande?
Es war eine ganz normale Ausschreibung, mein Typ Frau hat darauf gepasst. Ich habe dann eine Szene bekommen, von der ich ein Video drehen musste. Das habe ich dann bei einer Freundin in der Küche gedreht und wurde anschließend in die nächste Runde eingeladen. Irgendwann war dann auch klar, dass es die Hauptrolle ist, zu Beginn war noch nicht abzusehen, um welche Rolle es sich handeln wird.
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Wie hat Ihre Familie darauf reagiert, als es mit "Alarm für Cobra 11" geklappt hat?
Meine Familie ist immer sehr unbeeindruckt. Es hieß einfach nur: "cool!"
Verspürt man am Set der Serie eine besondere Atmosphäre?
Absolut. Am Anfang dachte ich, das ist ein ganz normaler Schauspieljob. Das ist so beeindruckend, was dort alles gemacht wird. Insbesondere, was das Stuntteam dort alles auf die Beine stellt. Das werde ich nirgends anders mehr erleben.
Die Dreharbeiten von "Alarm für Cobra 11" waren auch von Corona betroffen, wie lief das im März ab?
Ich hatte am 14. März Geburtstag und habe den mit vielen Freunden gefeiert. Ein Tag später wurden dann die Corona-Maßnahmen verkündet. Am 16. März hätte der nächste Block für die Serie angestanden, an jenem Tag haben wir dann die Info bekommen, dass wir nicht drehen. Ich bin dann erstmal nach Berlin gegangen.
"Alarm für Cobra 11"-Dreh durch Corona gestoppt
Wie ging es dann weiter?
Das wusste zu diesem Zeitpunkt keiner. Es vergingen mehrere Wochen, ohne das feststand, wann und wie es weitergeht. Ende Mai stand dann aber der Entschluss, dass wir weiterdrehen. Ab dann natürlich mit Maske, und wir haben ein Briefing bekommen. Wir werden jede Woche getestet und müssen darauf achten, nicht in Risikogebiete oder Hotspots zu geraten.
Wie läuft dann aktuell ein Dreh bei "Alarm für Cobra 11" ab?
Es ist mühsam, aber das ist es momentan für alle Menschen. Es dauert alles viel länger. Wenn wir in einem Raum drehen, darf zuerst das Lichtteam in einen Raum, dann folgt der Ton, anschließend die Kameras, jeweils getrennt voneinander. Zuvor waren alle zusammen in dem Raum. Dadurch dauert alles länger und wird auch teurer, wobei es natürlich nicht mehr Budget gibt. Momentan drehen wir immer noch die erste Staffel, die insgesamt 14 Folgen haben soll. Jetzt kommen die ersten sechs Folgen, im Frühjahr 2021 sollen dann die restlichen folgen.
Von welcher Rolle träumen Sie noch in Ihrer Karriere?
Es gibt noch so viel, was ich machen möchte. Mich interessiert besonders, Menschen zu spielen, die körperliche Einschränkungen haben. Ich finde das super interessant, mich da hineinzuversetzen. Einer meiner Lieblingsfilme früher war "Gilbert Grape: Irgendwo in Iowa" mit Leonardo di Caprio. Dort spielt er einen behinderten Jungen. Ich finde das sehr beeindruckend, wie er das macht.
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