Berding, Lichter
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"Wow, das ist eine Sensation", ruft Horst Lichter außer sich in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares". Denn anscheinend kennt er die außergewöhnliche Vase. Der Moderator glaubt, das Objekt stammt von einer außerirdischen Begegnung in der Area 51 in Amerika. Und so "abgefahren" das auch klingt, so ganz falsch liegt Lichter nicht.
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"Soll ich dir was sagen?", murmelt Expertin Bianca Berding und verrät: "Die Vase stammt aus der Serie 'Nevada'" und die Area 51 liegt in Nevada. Anscheinend ist Lichters Alien-Theorie gar nicht so abwegig. Lichter staunt nicht schlecht, als er von der Verbindung hört und ist stolz auf sich: "Sag ich doch."
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"Jetzt haben wir zum ersten Mal etwas Außerirdisches hier", lacht Lichter den beiden Verkäuferinnen Hildegard und Harmke aus Kleve und dem niederländischen Tiel zu. Doch die müssen ihm die Illusion leider rauben. Denn Hildegard hat die Vase zur Hochzeit geschenkt bekommen und meint: "Die kommt aus Schweden."
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Laut Expertin Berding hat die schwedische Glas- und Keramikkünstlerin Ulrica Hydman-Vallien das Alien-Objekt aus der Serie "Nevada" 1994 entworfen. Das Stück ist handbemalt und am unteren Rand auch signiert sowie datiert. "Dann ist sie nicht aus Area 51", seufzt Lichter etwas enttäuscht.
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"Vielleicht sind es Alien-Masken oder vereinfacht gemalte Gesichter", beschreibt Berding. Denn die Werke der Künstlerin sind oft sehr reduziert, mit starken Pinselstrichen und einer einfachen, klaren Sprache gestaltet. Gefertigt ist die Vase von der ältesten schwedischen Manufaktur Kosta Boda, die seit fast 300 Jahren tätig ist.
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Das Objekt in limitierter Auflage ist dennoch "recht häufig auf dem Kunstmarkt zu finden", so Berding. Denn die Auflagenzahl ist damals sehr hoch gewesen. Der Wunschpreis liegt dennoch bei 200 Euro. Doch "da muss ich leider drunter bleiben", entschuldigt sich die Expertin und schätzt den Wert nur auf 80 bis 150 Euro.
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Die Verkäuferinnen nehmen die Händlerkarte dennoch an. Ihr Glück. Denn Esther Ollick ist sofort begeistert von der außerirdischen Vase: "Die ist abgefahren." Susanne Steiger findet das Stück ebenfalls "sehr schön" und vermutet, das Design kommt aus Spanien. Fabian Kahl erinnert die Formsprache sogar an den spanischen Künstler Pablo Picasso.
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"Das ist ziemlich naive Malerei, aber es sieht witzig aus", findet Händler Pauritsch. "Moderne, naive Malerei", stimmt ihm Friedrich Häusser zu. "Aber dekorativ", säuselt Steiger und bietet 150 Euro. Pauritsch erhöht auf 170 Euro für die "coole Vas". Ihn erinnern die zwei Gesichter an den Januskopf. Von Aliens ist keine Rede mehr ...
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Die Gebote steigen noch weiter. Ollick bietet 200 Euro und erreicht damit den Wunschpreis der Verkäuferinnen. Auch die Expertise ist schon überschritten, aber das Gefecht geht weiter. Und so überbieten sich Häusser, Steiger und Ollick im Wechsel bis auf 300 Euro. Dafür bekommt Ollick letztlich auch den Zuschlag.
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Als weiteres Objekt der Sendung bringen Lisa und Daan aus Düsseldorf einen Hutständer mit, den Horst Lichter auch als Kunstwerk durchgehen lassen würde. Laut Detlev Kümmel handelt es sich aber um Schaufenster-Dekoration aus Kunststoff. Er datiert den Ständer in den 1950er Jahren.
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Der Wunschpreis liegt bei 150 bis 200 Euro. Auch Experte Kümmel schätzt den Preis auf 180 bis 200 Euro. Esther Ollick ist sofort begeistert von dem adretten Kopf und zahlt 200 Euro für den "tollen Mann".
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Jeanette aus Hamburg hat Schmuck ihrer Freundin dabei, den Lichter als Pharaonen-Schmuck beschreibt. Die Verkäuferin vermutet einen bekannten Goldschmied dahinter: Michael Zobel. Doch Wendela Horz kann die Punze nicht diesem Künstler zuordnen.
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Expertin Horz datiert den Schmuck "in sehr guter Qualität" aus 750er Gold mit Aquamarinen (neun bis zehn Karat) in den späten 1980er Jahren. Die Verkäuferin wünscht sich 1.500 Euro. Die Expertin schätzt 1.200 bis 1.500 Euro.
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Auch im Händlerraum kommen die "absolut tragbaren Ohrclips" sehr gut an. Nach einigen Geboten zahlt Fabian Kahl letztlich 1.200 Euro für den Bicolor Schmuck.
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Stephanie und Jonas aus Hamburg und Braunschweig haben drei Dekorteller dabei, die als Erbstücke schon ganz lange in der Familie sind. Die handbemalten Teller stammen von KPM Berlin und sind zwischen 1849 und 1872 entstanden. Gewünscht werden 600 Euro.
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Bianca Berding schätzt den Wert ebenfalls auf 450 bis 600 Euro, "denn der Hersteller ist sehr renommiert und die Grisaillemalerei sehr fein". Doch im Händlerraum stocken die Gebote schon bei 280 Euro von Esther Ollick. Denn es ist nicht der richtige Zeitpunkt, um Porzellan zu verkaufen, meint Pauritsch. So kommt kein Geschäft zustande.
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Jonas aus Mörfelden-Walldorf hat vier Designerstühle bei einer Haushaltsauflösung erhalten. Detlev Kümmel erkennt die sogenannten Känguru-Stühle des Designers Ernst Moeckel aufgrund der auffälligen Z-Form mit den Füßen. "Grün ist selten", fügt der Experte hinzu.
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Oft sind die Kunststoff-Stühle des Herstellers Horn Collection aus den 1970er Jahren in Braun oder Orange erhältlich. Der Verkäufer wünscht sich 800 Euro. Kümmel schätzt den Preis ebenfalls auf 600 bis 800 Euro.
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Im Händlerraum findet vor allem Vintage-Fan Esther Ollick das "Froschgrün" sehr schön. Denn Grün ist die Lieblingsfarbe der Händlerin. Am Ende erhält sie bei 500 Euro den Zuschlag und freut sich: "Die sind cool und stapelbar."
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Nazlou und Arash aus Bruchköbel wollen ein wertvolles Armband aus 750er Weißgold verkaufen, das leider nie getragen wird. Laut Horz bringt der Diamantbesatz rund elf bis zwölf Karat auf die Waage. Gewünscht werden 8.000 bis 9.000 Euro für das Band aus den 1960er Jahren.
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Expertin Horz schätzt den Wert auf 8.000 Euro. Im Händlerraum steigen die Gebote im Schlagabtausch zwischen Händlerin Steiger und Händler Pauritsch schnell auf 7.000 Euro. Letztlich zahlt Steiger doch 8.000 Euro für die "unvergängliche Schönheit".