Bisher war die Model-Show so öde, dass man Langeweile fast in "Curvy Supermodel"-Einheiten messen konnte. Zum Glück hat eine Kandidatin in Folge fünf die Sache selbst in die Hand genommen und an der Spannungsschraube gedreht. Zumindest ganz vorsichtig.
Was haben wir bislang nicht alles für Versprechen gehört. Wie sexy, überraschend, spannend und großartig die neue Staffel "Curvy Supermodel" doch werden würde. Stand Folge vier wissen wir: Das waren leere Versprechen. Die bisherigen Höhepunkte waren eine neue Frisur für Schulamit und ein Lauf mit Luftballons. Die Schlechte Nachricht: Luftballons gibt es diesmal nicht und Schulamit schreibt gerade ihr Abi.
Die gute Nachricht: Es kann nur besser werden. Und damit will "Curvy Supermodel" in dieser Woche gleich anfangen.
"Curvy Supermodel" trifft Moulin Rouge
Keine Ahnung, aber antworten wir einfach mal mit einer Gegenfrage: Wer sollte das denn haben wollen und warum? Von Showgirls einmal abgesehen. Das interessiert die Jury aber nicht, sie ist davon überzeugt, dass das die Kandidatinnen auf ihrem beruflichen Werdegang – und seien es nur die verbliebenen drei Folgen lang – irgendwie nach vorne bringen wird. "Curvy Supermodel“ meets Moulin Rouge nennen sie das dann.
Wie das aussehen soll zeigen
Mädchen sollen natürlich sexy, hübsch und toll aussehen
Während die ersten Damen fotografiert werden, gibt Juror Oliver Tienken den anderen noch Tipps für den anschließenden "Moulin-Rouge-Walk": "Die besondere Herausforderung ist, dass die Mädchen natürlich sexy, hübsch und toll aussehen, aber nicht billig wirken." Nicht billig zu wirken ist offenbar ganz wichtig in einer RTL2-Produktion.
Mitten im "nicht-billig-Training" wird Kandidatin Jessica von Angelina Kirsch zum Einzelgespräch zitiert und nach ihrem Befinden gefragt: "Ich wollt gerne mal in diese Welt reinschnuppern und sehen, ob ich mich mega wohlfühle. Ich merke, dass ich mich nicht mega wohlfühle", erklärt Jessica, um dann eine noch größere Katze aus dem Sack zu lassen: "Es ist nicht mein absoluter Wunsch, 'Curvy Supermodel' zu werden."
Kirsch: "Nachricht hat mich echt getroffen"
Da macht Frau Kirsch natürlich dicke Backen: "Jetzt muss ich erst mal gucken, wie ich das verarbeite." Der Kamera wird sie später noch anvertrauen: "Diese Nachricht hat mich echt getroffen."
Da weht zum ersten Mal so etwas wie Spannung durch die Show. Na gut, vielleicht nur ein entfernter Verwandter der Spannung. Ein Schwippschwager. Höchstens. Das merkt auch der Off-Sprecher und haut deswegen noch einen raus: "Was jetzt folgt, ist ein echter Schocker."
Noch immer angeschlagen, knöpft sich Angelina Kirsch bei der Bewertung des "Moulin-Rogue-Walks" dann Jessica noch einmal vor: "Möchtest du überhaupt noch, dass ich weiter so für dich kämpfe? Oder möchtest du gehen?"
Direkte Frage, direkte Antwort
Nun, wer so direkt fragt, der verdient auch eine direkte Antwort: "Ich möchte gehen", erklärt Jessica und man hofft als Zuschauer, dass das nicht schon der angekündigte Schocker war. Dass eine Casting-Show-Kandidatin den ganzen Zirkus nicht mehr mitmachen möchte, ist nun wirklich kein Grund mehr, geschockt zu sein.
Angelina Kirsch weiß das aber nicht und zeigt sich von Jessicas Korb weiterhin enttäuscht: "Wie jetzt, das ist alles nur ein Abenteuer für sie?" Offenbar. Es lag jedenfalls nicht an ihr. Gefühle kann man einfach nicht erzwingen. Aber vielleicht können sie ja Freunde bleiben.
Tessa und Jana müssen nicht mehr weitermachen
Die anderen Kandidatinnen kommen mit der Trennung jedenfalls besser klar und so trudelt Folge fünf langsam ihrem Ende entgegen. Jolanda, Rahel, Ines, Lisa-Marie und Pauline dürfen ein Werbe-Video drehen, der ganze Trupp bekommt eine Social-Media-Weiterbildung von GNTM-Veteranin Sarina Nowak und darf, hier bitte ein großes "Wuhuuu", mit Male-Models auf den Laufsteg.
Letzteres geht natürlich nur mit dem üblichen "Aber ich hab' 'nen Freund"-Drama über die Bühne, die Spannung schaut aber auch hier nicht mehr vorbei. Am Ende fordert dann der Casting-Gott wieder ein Opfer. Diesmal erwischt es Tessa und Jana.
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