Die Nerven lagen blank bei Hans Holzer: Mit Ehefrau Lily wollte der "Goodbye Deutschland"-Auswanderer (VOX) bereits zum zweiten Mal versuchen, sich mit einer bayerischen Tapas-Bar in Andalusien eine Existenz aufzubauen. Doch dann verlor er beinahe alles!

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Diesmal musste es klappen! Das bayerische "Goodbye Deutschland"-Paar Hans und Lily Holzer hatte alles auf eine Karte gesetzt und die letzte Sicherheit aufgegeben. Und das nach einem höllisch anstrengenden Jahr: Dass ihr Traum vom Leben im Süden sehr viel schwerer umzusetzen war als gedacht, hatten die beiden früh einsehen müssen.

Bereits zehn Monate nach der Eröffnung mussten der Handwerker und die Arzthelferin die bayerische Tapas-Bar, die sie im Badeort Torre del Mar nahe Málaga eröffnet hatten, wieder schließen.

Zu naiv waren sie das Projekt angegangen, wie beide zugaben, zu schnell war die über Jahre angesparte Summe von 50.000 Euro dahingeschmolzen. "Es war hart", gab Lily vor den VOX-Kameras zu.

Nach einigen Wochen Bedenkzeit in Deutschland, entschlossen sich die Eltern zweier erwachsener Töchter aber dann doch, es noch einmal zu wagen: Sie verkauften ihr Haus in Deutschland, bauten die Bar um und versuchten es erneut mit ihrem Konzept aus Weißwurst, Schweinebraten und Bier unter südlicher Sonne. Doch schon der Tag der Wiedereröffnung mündete in einem Eklat, der Lily regelrecht "in Panik" versetzte.

Hans rastet aus: "Zieh Leine!"

Dabei ging es zunächst vielversprechend los. Trotz Hans' Neigung zur Last-Minute-Arbeit standen alle Möbel, die Aushilfen kamen, und der Laden war schnell gut besucht. "Bitte heute unbedingt Rücksicht auf uns nehmen, es wird manchmal länger dauern", kündigte Hans in seiner Eröffnungsrede an, ahnte da aber noch nicht, wie lange es wirklich sein würde.

Eine Stunde warteten viele Gäste auf ihr Getränk und dann noch mal eine Weile auf ihr Essen. Tatsächlich waren die meisten aber sehr geduldig mit den Holzers. Irgendwann wurde einem älteren Herrn die schlechte Organisation aber doch zu viel - er beschwerte sich. Als der übernächtigte Hans das mitbekam, wurde es ihm zu viel.

Er stürmte aus der Küche und brüllte den Gast an: "Ich reiß' mir den Arsch auf für jemanden, der sich nicht benehmen kann. Hast du schon mal gearbeitet? Ich arbeite hier 14, 15 Stunden am Tag! Wir geben hier unser Bestes. Siehst du das nicht? Bist eingeladen. Zieh Leine!"

Lily war die Szene sichtlich peinlich: "In dem Moment habe ich mir wirklich gedacht: Hoffentlich geht der Schuss nicht nach hinten los. Ich habe echt Panik gekriegt." Auch Hans sah immerhin im Nachhinein ein, dass sein Tonfall nicht ganz angebracht war.

"Goodbye Deutschland": Und plötzlich ... Lebensgefahr!

War diese Eskalation womöglich schon ein Warnzeichen? Nur wenige Monate später meldeten sich die Holzers nämlich beim VOX-Team und berichteten von der erneuten Schließung des Lokals. Diesmal sollte es endgültig sein.

Der Grund: Hans hatte so viel gearbeitet, dass er zum wiederholten Mal zusammengebrochen war. Kein kleiner Schwächeanfall, sondern ein lebensgefährlicher Kollaps, wie er schließlich von seinem Arzt erfuhr: Würde er seinen Lebensstil nicht ändern, könne jede weitere Bewusstlosigkeit tödlich enden.

"Da wird einem bewusst, wie schnell sich dein Leben von superschön auf totale Traurigkeit ändern kann", erinnerte sich Lily, die ihren Mann immer wieder erfolglos gewarnt hatte, sich nicht zu übernehmen. Das Paar beschloss, die Reißleine zu ziehen: "Sein Leben, seine Gesundheit zu geben für die Arbeit, das ist Irrsinn!", sah Hans endlich ein.

Wie es weitergehen würde, wussten die Holzers noch nicht. Nur so viel war für sie sicher: Sie würden in Spanien bleiben - und auch alle weiteren Hürden des Lebens gemeinsam nehmen. Aber möglichst stressfrei!  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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